Die Ära des günstigen Steam Deck ist vorbei: Valve stellt das Einsteiger-Modell mit LCD-Bildschirm ein und hebt den Basispreis für den Handheld-PC damit um 150 US-Dollar an. Der Schritt kommt kurz vor einer geplanten Hardware-Offensive des Unternehmens.
Der 256-GB-LCD-Steam Deck ist nicht mehr erhältlich. Valve hat die Produktion eingestellt, wie eine Aktualisierung des Steam-Store in dieser Woche bestätigte. Damit entfällt der bisherige Einstiegspreis von 399 US-Dollar. Neuer Basis-Punkt ist nun das 512-GB-OLED-Modell für 549 US-Dollar – ein Preissprung von 37 Prozent. Die Entscheidung fällt, während Valve seine Fertigungskapazitäten für mehrere neue Hardware-Produkte im Jahr 2026 bündelt.
Aus für den LCD-Bildschirm – OLED wird Standard
Der Ausstieg aus der LCD-Produktion vollendet einen Übergang, der mit der Einführung des Steam Deck OLED Ende 2023 begann. Damals strich Valve bereits die 64-GB- und 512-GB-LCD-Varianten, behielt aber die 256-GB-Version als Budget-Option. Über zwei Jahre lang konnte das Unternehmen so preisaggressiv gegen aufstrebende Konkurrenten antreten.
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Doch diese Strategie hat sich erledigt. Auf der Produktseite steht nun eindeutig: Valve stellt den Steam Deck LCD 256 GB nicht mehr her, der Lagerbestand wird nicht aufgefüllt. Für Käufer mit knappem Budget schließt sich damit ein Fenster. Die verbleibenden 512-GB- und 1-TB-OLED-Modelle sind weiterhin verfügbar. Der Schritt zeigt Valves vollständiges Bekenntnis zu OLED-Panels für seine tragbaren Geräte. Bestehende LCD-Besitzer erhalten weiterhin Software-Support und Garantieleistungen.
Steigende Komponentenkosten zwingen zum Handeln
Hinter der Entscheidung stehen nach Insider-Informationen vor allem stark gestiegene Komponentenkosten. Die Preise für NAND-Flash-Speicher und RAM-Module haben sich seit Anfang 2025 nahezu verdreifacht. Der niedrige Gewinnaufschlag beim 399-Dollar-Modell wurde damit zunehmend unhaltbar.
Indem Valve die Produktion auf die höher margenstarken OLED-Varianten konzentriert, schützt es seine Hardware-Sparte vor diesen Marktschwankungen. Auch fertigungstechnisch ergibt die Konsolidierung Sinn: Zwei separate Lieferketten für die alte LCD-Architektur mit 7-nm-APU und die neuen OLED-Modelle mit 6-nm-Chips zu unterhalten, war aufwendig. Angesichts der globalen Knappheit an NAND-Chips priorisiert Valve nun die Premium-Modelle mit gemeinsamen Komponenten. Diese Straffung ist besonders wichtig, da das Unternehmen Ressourcen für seine angekündigte Hardware-Offensive 2026 umschichtet.
Drei neue Produkte für 2026 angekündigt
Das Ende des LCD-Modells ist der Vorbote einer erheblichen Erweiterung von Valves Hardware-Ökosystem. Im November kündigte das Unternehmen drei Hauptprodukte für 2026 an: eine neu belebte Steam Machine, einen Steam-Controller der zweiten Generation und das VR-Headset „Steam Frame“.
Die neue Steam Machine wird als kompakter, würfelförmiger PC beschrieben, der das SteamOS-Erlebnis ins Wohnzimmer bringen soll – ohne die Subventionen, die den Steam Deck möglich machten. Das Gerät soll die Lücke für Nutzer schließen, die ein konsolenähnliches Erlebnis bevorzugen, aber in stationärer Form. Der Steam Frame markiert Valves erneuten Vorstoß in die Virtual Reality und nutzt die für den Deck entwickelten Standalone-Fortschritte.
Doch bedeutet das Aus des LCD-Deck nicht die baldige Ankunft eines „Steam Deck 2“. Valves Ingenieursteam betonte nach den November-Ankündigungen, dass ein echter Nachfolger des Steam Deck wahrscheinlich noch Jahre entfernt ist. Das Unternehmen wartet auf einen „generationellen Sprung“ in der Rechenleistung, der nicht auf Kosten der Akkulaufzeit geht – eine technologische Schwelle, die aktuell mobile Chips noch nicht erreicht haben. Die aktuellen OLED-Modelle werden daher voraussichtlich bis mindestens 2026, möglicherweise sogar bis 2027, die Flaggschiff-Handhelds bleiben.
Markt reagiert auf verändertes Preisgefüge
Das Verschwinden der Sub-400-Dollar-Klasse hinterlässt eine Lücke im Markt für Handheld-PCs. Jahre lang war der LCD-Steam Deck die Standardempfehlung für Spieler, die hohe Leistung pro Dollar suchten. Sein Wegfall zwingt zu einer Neubewertung der Lage. Konkurrenten wie die Nintendo Switch 2 oder verschiedene Windows-basierte Handhelds könnten für preisbewusste Käufer nun attraktiver wirken – auch wenn Valves SteamOS ein einzigartiges Differenzierungsmerkmal bleibt.
Marktanalysten erwarten, dass der Markt für generalüberholte Ware zur letzten Zuflucht für Budget-Interessenten wird. Valve hat in der Vergangenheit zertifizierte Generalüberholte angeboten, und es ist wahrscheinlich, dass Retouren und Reparaturen weiter in diesen Kanal fließen. Das Angebot wird jedoch sporadisch und begrenzt sein.
Für die gesamte Branche signalisiert Valves Schritt eine Reifung der Kategorie. Das „Rennen um den niedrigsten Preis“ scheint pausiert, während Hersteller mit Komponentenknappheit kämpfen und nachhaltige Gewinnmargen über aggressive Kundengewinnung stellen. Mit Blick auf 2026 verlagert sich der Fokus auf Premium-Erlebnisse und Ökosystem-Integration, wobei der Steam Deck OLED die zentrale Säule einer wachsenden Hardware-Familie bildet.
Wird der höhere Preis akzeptiert?
Im ersten Quartal 2026 wird sich zeigen, wie der Markt die neue Einstiegsschwelle von 549 Dollar aufnimmt. Bleibt die Nachfrage nach dem Steam Deck trotz Preiserhöhung robust, validiert dies Valves Premium-Strategie. Sollten die Verkäufe jedoch nachlassen, könnte das Unternehmen unter Druck geraten, eine neue budgetorientierte Variante auf den Markt zu bringen – etwa einen „Steam Deck OLED Lite“ mit reduziertem Speicher oder weniger Features. Ein solches Gerät steht derzeit aber nicht auf der Roadmap.
Die Botschaft aus Bellevue ist klar: Die Experimentierphase des ursprünglichen Steam Deck ist abgeschlossen. Die Zukunft ist OLED, Premium und eingebettet in eine größere Familie von SteamOS-Geräten. Mit dem Auslaufen der letzten LCD-Modelle in dieser Woche endet das Kapitel, das PC-Gaming zu den Massen brachte – und beginnt eine diversifiziertere, aber auch teurere Ära für Valve-Hardware.
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