WhatsApp öffnet sich für Konkurrenz-Apps in Europa

WhatsApp bricht sein geschlossenes System auf und ermöglicht erstmals Chats mit anderen Messenger-Diensten in Europa. Der Schritt ist eine direkte Folge der neuen EU-Digitalregeln.

Seit dieser Woche können Nutzer der Meta-Tochter in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum Nachrichten mit Drittanbieter-Apps austauschen. Die schrittweise Einführung der Interoperabilitäts-Funktion markiert die endgültige Umsetzung des Digital Markets Act (DMA) durch den Tech-Konzern. Das „walled garden“-Prinzip, das den Dienst über ein Jahrzehnt definierte, wird damit aufgebrochen.

Erste Partner: BirdyChat und Haiket

Ab sofort erhalten Nutzer in der EEA die Option, „Drittanbieter-Chats“ in den Einstellungen zu aktivieren. Die ersten beiden Partner, die Metas Protokoll umgesetzt haben, sind die europäischen Dienste BirdyChat und Haiket.

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„Dies ist ein struktureller Wandel für die digitale Kommunikation in Europa“, erklärte ein Meta-Sprecher. Die Lösung erfülle die DMA-Vorgaben, wahre aber gleichzeitig die erwartete Privatsphäre und Sicherheit.

Die Funktion unterstützt zunächst Einzelchats mit Text, Bildern, Sprachnachrichten, Videos und Dateien. Nutzer können wählen, ob diese externen Chats im Hauptposteingang erscheinen oder in einem separaten Ordner landen. Gruppenanrufe oder Stickergruppen funktionieren vorerst noch nicht plattformübergreifend.

BirdyChat setzt auf professionelle Kommunikation und nutzt zur Identifizierung E-Mail-Adressen statt Telefonnummern. Haiket hingegen ist ein sprachbasierter Dienst, der auf KI-gestützte, kontextbewusste Sprachnachrichten setzt. „Menschen sind zum Reden geboren, aber zum Tippen gezwungen“, so Gründer Alexander Narest. Die Integration bedeute, dass Haiket-Nutzer nun hochwertige Sprachnachrichten direkt an WhatsApp senden könnten.

DMA als Treiber für mehr Wettbewerb

Die Öffnung ist ein direkter Effekt des DMA, der WhatsApp als „Gatekeeper“-Dienst einstuft und zur Öffnung seiner Infrastruktur verpflichtet. Die Regelung soll verhindern, dass Nutzer durch Netzwerkeffekte in einer dominanten Plattform gefangen sind.

Die technische Umsetzung stellte Meta vor große Herausforderungen, besonders bei der Verschlüsselung. Das Unternehmen besteht darauf, dass alle Partner das Signal Protocol – denselben Verschlüsselungsstandard wie WhatsApp – oder eine kompatible Alternative nutzen. Meta warnt jedoch, dass es keine Garantie für die Datenverarbeitung aufseiten der Drittanbieter-Apps übernehmen kann.

Marktreaktion: Vorsichtiger Optimismus

Die Einführung wird von Branchenbeobachtern mit gemischten Gefühlen aufgenommen. „Das ist der erste Riss im Damm“, sagt Digitalpolitik-Expertin Dr. Elena Rossi. Die erfolgreiche Integration der kleineren Player beweise, dass die Technologie funktioniere. Die große Frage sei nun, ob sich auch größere Konkurrenten wie Telegram oder Signal dem Ökosystem anschließen werden.

Die Funktion ist zunächst auf Europa beschränkt, ein globaler Rollout ist nicht angekündigt. Das geschaffene technische Framework setzt jedoch einen weltweiten Präzedenzfall. Mit zunehmender Nutzung könnte der Druck für ähnliche Regulierungen in anderen Märkten wachsen.

Meta bestätigt, dass die Einführung in Phasen verläuft. Die volle Verfügbarkeit für alle europäischen Nutzer wird für Anfang Januar 2026 erwartet. Nutzer können die Funktion unter Einstellungen > Account > Drittanbieter-Chats aktivieren.

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