Windows 11: Schnellerer Start für Datei-Explorer kostet wertvollen Arbeitsspeicher

Microsofts Strategie für schnelleren Zugriff und KI-Agenten führt zu höheren RAM-Anforderungen, was besonders Nutzer älterer Hardware betrifft.

Microsoft treibt mit neuen Updates eine „Always-On“-Strategie für Windows 11 voran – und befeuert damit die Debatte über steigende Hardware-Anforderungen. Während der Datei-Explorer dank Vorabladung schneller startet, frisst die Maßnahme wertvollen Arbeitsspeicher. Für Nutzer mit älteren oder günstigen Rechnern könnte das zum Problem werden.

Datei-Explorer im Dauerbetrieb: Der Preis der Geschwindigkeit

Die wichtigste Neuerung der letzten Tage betrifft den Datei-Explorer. Um das lästige „Wird bearbeitet…“-Fenster und Startverzögerungen zu beseitigen, testet Microsoft einen radikalen Ansatz: Die Anwendung wird beim Systemstart vollständig in den Arbeitsspeicher geladen und läuft fortan permanent im Hintergrund.

Das Ziel ist ein sofortiges Öffnen des Dateimanagers. Der Haken: Der Speicherbedarf der Anwendung verdoppelt sich dadurch nahezu. Aktuelle Benchmarks zeigen, dass der Ruhespeicherverbrauch des Prozesses von etwa 35 Megabyte auf rund 67 Megabyte steigt. Für High-End-PCs ist das vernachlässigbar. Auf Budget-Laptops mit nur 8 GB RAM oder weniger summiert sich dieser Zusatzverbrauch jedoch mit anderen Hintergrunddiensten – und kann die Systemleistung spürbar drosseln.

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Die Funktion ist in den neuesten Testversionen standardmäßig aktiviert. Nutzer können sie zwar in den Ordneroptionen deaktivieren, doch der Trade-off ist programmiert: Sofortiger Zugriff erfordert eine dauerhafte Reservierung von Systemressourcen.

KI-Agenten für die Taskleiste und überfällige Dark-Mode-Verbesserungen

Parallel dazu arbeitet Microsoft an seiner Vision eines „Agentic OS“. Das am 19. Dezember veröffentlichte Insider Preview Build 26220.7523 führt „KI-Agenten für die Taskleiste“ ein. Diese intelligenten Helfer erscheinen nun als eigene Symbole, sodass Nutzer den Fortschritt ihrer Aufgaben direkt von der Taskleiste aus verfolgen können, ohne ein großes Fenster offen halten zu müssen.

Zudem etabliert das Update mit „Agent Launchers“ einen Rahmen, der es Drittanbieter-Apps ermöglicht, eigene KI-Agenten zu registrieren und systemweit auffindbar zu machen.

Ebenfalls in der Weihnachtswoche analysiert wurde das Build 28020.1362 im Canary-Kanal. Es bringt lang erwartete Verbesserungen für den Dark Mode des Datei-Explorers und behebt Darstellungsprobleme älterer Benutzeroberflächenelemente. Zudem wird das Kontextmenü „Klicken zum Ausführen“ überarbeitet, um Aktionen wie Kopieren, Speichern und Teilen für Nutzer von Copilot+ PCs zugänglicher zu machen.

Hintergrunddienste als Performance-Bremse

Neben neuen Features sorgen jedoch auch Performance-Probleme für Unmut. Ein kritischer Fehler betrifft den AppX-Bereitstellungsdienst (Appxsvc), der für Installationen aus dem Microsoft Store zuständig ist. Mit dem Update vom 9. Dezember stellte Microsoft den Dienst von „Manuell“ auf „Automatisch“ um. Seither läuft er permanent – und kann auf leistungsschwächeren Geräten zu unerwartet hoher CPU-Auslastung im Hintergrund führen.

Ein zweites Problem betrifft den Delivery Optimization-Dienst für Peer-to-Peer-Updates. Nutzer berichten von einem Speicherleck, bei dem der Dienst nach und nach bis zu 20 GB Arbeitsspeicher belegen kann. Wer in den Feiertagen eine unerklärliche Systemträgheit feststellt, sollte im Task-Manager nach diesen beiden Prozessen suchen.

Das Optimierungs-Paradoxon: Mehr Speed, mehr Speicherbedarf

Die Entwicklungen Ende 2025 verdeutlichen ein Paradoxon: Microsoft optimiert Windows 11 gleichzeitig für Geschwindigkeit und erweitert es um ressourcenhungrige Funktionen. Die Summe aus vorabgeladenem Datei-Explorer, automatisierten Diensten und KI-Agenten in der Taskleiste erhöht die Basis-Anforderungen an den Arbeitsspeicher.

Beobachter deuten an: Die offizielle Mindestanforderung von 4 GB RAM mag zwar bestehen bleiben, doch für ein flüssiges Windows-11-Erlebnis 2026 dürften 16 GB RAM praktisch zur neuen Norm werden. Das Betriebssystem beansprucht mehr Autonomie über Systemressourcen denn je.

Was Nutzer 2026 erwartet

Der „Always-On“-Datei-Explorer soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026, wahrscheinlich mit dem „Moment 6“-Update oder dem 26H1-Feature-Drop, für alle Nutzer ausgerollt werden. Das Speicherleck des Delivery Optimization-Dienstes will Microsoft mit dem Sicherheitsupdate im Januar 2026 beheben.

Bis dahin bleibt erfahrenen Anwendern nur ein manueller Check der Startprogramme und Dienste. Die Spannung zwischen KI-getriebenen Fähigkeiten und roher Systemeffizienz wird die Windows-Entwicklung auch im neuen Jahr prägen.

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