Trotz der großen Katastrophen mit Toten (Apollo 1, zwei Space-Shuttle-Abstürze) haben wir uns an Raumflüge gewöhnt. Vor 50 Jahren ging die Apollo 7-Mission der Amerikaner alles andere als glatt. Und heute musste ein Flug einer Rakete mit der Sojus MS-10-Kapsel auf dem Weg zur ISS in 70 Kilometer Höhe mit einer Notlandung abgebrochen werden.
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Apollo 7 und die verschnupften Astronauten
Der Raumflug der amerikanischen Apollo 7-Kapsel war der erste Start nach der tödlichen Apollo 1-Katastrophe. Im Apollo 1-Raumschiff waren drei Astronauten bei Tests auf der Startrampe verbrannt. Entsprechend groß war vor 50 Jahren der Druck, die Mission Apollo 7 durchzuführen. Der Start wurde trotz Risiken durchgeführt und in der Öffentlichkeit schien alles gut. Aber hinter den Kulissen lief es nicht wirklich rund.
Kommandant Walter Schirra hatte beim Start eine Erkältung einstecken, die im Weltraum ausbracht. Die beiden Mitastronauten wurden angesteckt. Im Weltraum gibt es keine laufenden Nasen, aber Erkältungen sind äußerst unangenehm. Die Mannschaft war schlapp, wurde aber von der Bodenkontrolle ständig aufgefordert, neue Tests und Aufgaben durchzuführen. Das führte zu erheblichen Streitereien – und bei der Landung meuterten die Astronauten und weigerten sich, die Helme anzulegen. Ein Abriss der Mission vor 50 Jahren findet sich hier.
Notfall bei Sojus MS-10-Mission
Heute ist die bemannte Raumfahrt einer Katastrophe entgangen. Eine Sojus-Rakete mit dem Raumschiff Sojus MS-10 sollte von Baikonur mit den Astronauten Alexeij Owtschinin (Russe) und Nick Hague (Amerikaner) zur internationalen Raumstation (ISS) fliegen. Der eigentliche Start klappte zwar – aber zwei Minuten und 45 Sekunden danach gab es in etwa 70 Kilometer Flughöhe Probleme mit der Rakete. Die zweite Stufe hat wohl nicht gezündet, worauf die Sojus-Kapsel abgesprengt wurde. Diese kehrte in einer ballistischen Flugbahn zur Erde zurück und legte eine Notlandung hin.
(Quelle: YouTube)
Bei einer solchen Notlandung ist die körperliche Belastung der Besatzung durch die auftretenden Kräfte höher als bei normalen Landungen. Die Crew der Mission Sojus MS-10 hat aber überlebt und ist in guter Verfassung. Der Unfall kommt zur Unzeit, werden doch keine bemannten Raumflüge zur ISS mehr stattfinden, bis die Ursache gefunden ist. Ein aktuellen Bericht gibt es bei Golem und hier.
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