5.000 Jahre alter Monumentalfriedhof in Kenia entdeckt

Ein Forscherteam des Jenaer Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte und der Stony Brook University, New York, hat die bislang älteste und größte Begräbnisstätte Ostafrikas entdeckt. Vor 5.000 Jahren wurde diese wohl von Viehhirten in Ost-Afrika, am Turkana-See in Kenia, angelegt.


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Die Meldung des internationalen Forscherteams zur "Lothagam North Pillar"-Begräbnisstätte erschien Ende August 2018. Die Begräbnisstätte besteht aus einer Plattform mit einem Durchmesser von etwa 30 Metern. Megalithen, Steinkreise und Steinhaufen fassen die Begräbnisstätte ein. In einer Art Leichenhöhle wurden über die Jahre schätzungsweise mehr als 500 Individuen dicht gedrängt beerdigt, wie Archäologie Online hier berichtet.

Die Gruppe der Viehhirten am "Lothagam North Pillar" lebte bisherigen Erkenntnissen zufolge in einer egalitären Gesellschaft ohne ausgeprägte soziale Schichtung. Interessant ist dies, da bisher in der Wissenschaft angenommen wurde, dass solche Monumentalobjekte nur in hierarchischen Gesellschaften errichten ließen.

Viehhirten nutzten die Begräbnisstätte

Bei "Lothagam North Pillar" würde man heute von einem Gemeinschaftsfriedhof sprechen. Dieser wurde im Zeitraum von vor etwa 5000 bis vor etwa 4300 Jahren, also über viele Jahrhunderte, genutzt. Die frühen Hirten bauten dazu den Plattformwall von etwa 30 Metern Durchmesser. In der Mitte wurde dann ein großer Hohlraum zur Beerdigung der Toten ausgehoben. Der Hohlraum wurde gefüllt und mit Steinen verschlossen. Neben der Plattform stellten die Hirten große Megalith-Säulen, die teilweise aus einem Kilometer Entfernung stammten, auf. Zudem wurde Steinkreise und Steinhaufen errichteten.

Die geschätzt 580 Toten in der Begräbnishöhle umfassten Männer, Frauen und Kinder aller Altersstufen. Die Toten wurden dicht an dicht begraben, wobei einzelner Individuen nicht auf besondere Weise kenntlich gemacht wurden. Allerdings wurden fast allen Leichnamen persönliche Schmuckstücke mitgegeben. Da die Verteilung der Schmuckstücke bei allen Toten annähernd gleich war, schließt die Wissenschaft, dass es sich um eine relativ egalitäre Gesellschaft ohne ausgeprägte soziale Schichtung handelte, die diesen Friedhof anlegte und über Jahrhunderte nutzte. Weitere Details lassen sich bei Archäologie Online nachlesen.


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