An Weihnachten steigt das Infarktrisiko

GesundheitKein wirklich weihnachtliches Thema – aber für die Gesundheit wichtig. An keinem anderen Tag als an Heiligabend ist die Gefahr größer, einen Herzinfarkt zu erleiden.


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DAK-Daten belegen hohes Infarktrisiko an Weihnachten

Das Ärzteblatt weist in diesem kürzlich erschienenen Artikel darauf hin, dass laut den Daten der Daten der DAK-Gesundheit an den Weihnachtstagen ein Drittel mehr Menschen als im Jahresschnitt mit Herzinfarkt in eine Klinik kommt. „Das Fest der Liebe schlägt buchstäblich aufs Herz", teilte die Krankenkasse in Hamburg bereits 2013 mit. Vor allem Männer sind betroffen.

Medizin
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)

Als Ursache für die Herzinfarkt-Häufung vermutet die DAK-Gesundheit privaten und beruflichen Stress rund um die Weihnachtszeit. Als Infarkt-Ursache steht zum einen Stress ganz oben auf der Liste:

  • Geschenke besorgen,
  • Termine unter einen Hut bekommen,
  • Erwartungen von Familie und Freunde erfüllen,

all das setzt viele zu Weihnachten unter Druck. Hinzu kommen berufliche Zielvorgaben, die oft bis Ende des Jahres abgeschlossen werden müssen.

Neue Studie schwedischer Wissenschaftler

Schwedische Wissenschaftler haben in einer am 12. Dezember 2018 veröffentlichten Studie an Daten der Jahre 1998 bis 2013 ebenfalls herausgefunden, dass an Heiligabend (und beim Midsommerfest) die größte Gefahr besteht, einen Herzinfarkt zu erleiden. Dazu wurden 283.000 Patientenakten von Personen, die mit Herzinfarkt in schwedische Kliniken eingeliefert wurden, ausgewertet. Es wurden bei der Einlieferung die Lebensumstände (Rauchen, Alter, Gewicht, Medikamente) erfasst.

Anhand der Daten konnten alle diese Faktoren herausgerechnet werden. Dann schauten die Forscher, ob es eine Häufung an Herzinfarkten an Weihnachten gibt.

  • An Heiligabend stieg die Zahl der Infarkte gegenüber den Vergleichszeiträumen (50 Infarkte pro Tag) zwei Wochen vor und nach den Feiertagen auf 69.
  • Der erste Weihnachtsfeiertag fiel mit 65 Herzinfarkt-Fällen ebenfalls auf.
  • Am zweiten Weihnachtsfeiertag traten immer noch 61 Herzinfarkt-Fällen auf.

Es lässt sich also festhalten: An Heiligabend ist es am kritischsten. Am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag erlitten im Studienzeitraum mehr Menschen einen Infarkt als in den Vergleichszeiträumen zwei Wochen vor und nach den Feiertagen.


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Betroffen waren vor allem Personen über 75 Jahren, die häufig Vorerkrankungen wie Diabetes hatten. Dieser deutschsprachige Artikel enthält einige weitere Details zu dieser Studie.

Strategien gegen den Weihnachtsstress

Jeder hat es in der Hand, ob er Weihnachten zur Stresszeit verkommen lässt. Die DAK-Gesundheit schlägt zudem folgende Strategien gegen den Weihnachtsstress vor:

  • Perfektionismus so weit es geht ablegen und die eigenen Erwartungen herunterschrauben.
  • Die gesamte Familie in die Weihnachtsvorbereitungen einbeziehen und konkrete Absprachen treffen.
  • Nicht zu viele Aktivitäten an den Weihnachtstagen einplanen.
  • Gezielt Zeit für sich selbst nehmen, um zu entspannen.

Zumindest gibt es dann eine Chance, die Weihnachtsfeiertage gesund zu überstehen und vielleicht nicht auf der Intensivstation eines Krankenhauses zu landen.

Die Internetseite Herzinfarkt-Symptome hält übrigens für den Fall der Fälle Hinweise bereit, wie man die Symptome eines Herzinfarkts als Laie erkennen kann. Bei Beschwerden mit den Symptomen eines Herzinfarkts bloß nicht zögern, sondern umgehend den Notarzt unter der Notrufnummer 112 rufen! Einige Hinweise zum ärztlichen Notfalldienst habe ich im Artikel Krank am Feiertag/Wochenende: Arzt- oder Apothekennotdienst finden gegeben.

Ursachen für Herzprobleme vermeiden

Langfristige Ursachen für Herzprobleme dürfen laut DAK-Ärztin Elisabeth Thomas aber auch nicht außer Acht gelassen werden. „Vor allem einseitige Ernährung sowie Bewegungsmangel, Rauchen und hoher Alkoholkonsum spielen hier eine entscheidende Rolle." Regelmäßige Bewegung von möglichst dreimal 30 Minuten pro Woche, eine abwechslungsreiche Ernährung mit wenig tierischen Fetten und Fleisch sowie Alkohol in Maßen und der Verzicht auf Zigaretten sind aus Sicht der Medizin-Expertin der beste Schutz gegen einen Herzinfarkt.

Gesundheitsprogramm für Betroffene

Die so genannte Koronare Herzkrankheit (KHK) ist Ursache Nummer eins für einen Herzinfarkt und gehört weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen. Rund 1,5 Millionen Menschen sind hierzulande an KHK erkrankt.

Die DAK-Gesundheit hat daher für Betroffene ein spezielles Gesundheitsprogramm entwickelt. Das Ziel: die Behandlung und die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern. So können die Folgeerkrankungen von KHK verhindert oder deren Fortschreiten verlangsamt werden. Das DAK-Gesundheitsprogramm unterstützt zudem, Risikofaktoren zu vermindern.

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