2018 war das wärmste Jahr seit seit Messbeginn im Jahr 1881. Und trocken war das vergangene Jahr ebenfalls. Und die Laubbäume warfen das Laub später als sonst für den kommenden Winter ab. Aber warum war das so, dass die Laubbäume erst spät kahl wurden?
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Ich hätte ja wegen der Trockenheit eigentlich erwartet, dass die Laubbäume die Blätter früher abwerfen.
Deutscher Wetterdienst (DWD) zur Pflanzenentwicklung im Herbst 2018
Der DWD schreibt zur Pflanzenentwicklung im Herbst 2018, dass auch im Herbst 2018 die extrem warme, trockene und sonnige Witterung nicht abriss. Die folgenschwere niedrige Bodenfeuchtesituation konnte sich kaum entspannen und phänologisch betrachtet ging ein außergewöhnliches Jahr zu Ende.
Auch der Oktober war überaus sonnenscheinreich und sehr warm. Lediglich zu Beginn der ersten sowie in der dritten Monatsdekade stellten sich auch mal herbstliche Temperaturen ein. Meist gelangten jedoch mit südwestlicher Strömung ungewöhnlich warme und trockene Luftmassen zu uns, wodurch sich die seit April anhaltende extreme Dürre weiter verschärfte. Mit Ausnahme des äußersten Südens Deutschlands zeigte sich erneut ein enormes Niederschlagsdefizit und ließ die ohnehin schon niedrigen Bodenfeuchtewerte weiter sinken.
Blätter blieben länger an den Bäumen als gewöhnlich im November
Die trockene, warme und sonnige Wetterserie riss auch im November nicht ab.
Im letzten Monatsdrittel kehrte in der Pflanzenwelt allmählich Winterruhe ein. Interessant war zu beobachten, dass der herbstliche Blattfall vieler Baumarten – so auch der der Stiel-Eiche, der den phänologischen Winter markiert – in diesem Jahr außergewöhnlich spät einsetzte. Der DWD vermutet, dass die Trockenheit Stoffwechselprozesse der Bäume gestört hat und dadurch die Korkschicht zwischen Blatt und Zweig, die normalerweise den Blattfall bedingt, nicht richtig ausgebildet werden konnte. Wissenschaftlich belegt ist diese These bisher allerdings nicht.
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