3/4 der Deutschen würden beim Neubau Smart Home einsetzen

Es sind interessante Zahlen, die mir vorliegen: 77 Prozent aller Deutschen würden Smart-Home-Anwendungen wie steuerbare Jalousien, eine mobile Heizungsregelung oder einen  Einbruchsschutz bei einem Immobilien-Neubau zumindest erwägen.


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Das hat eine aktuelle repräsentative Umfrage (Ende 2018) von Interhyp unter 1.000 Befragten ergeben. Dazu muss man aber wissen, dass die Interhyp AG Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen ist. Die Interhyp weist daher darauf hin, dass Bauinteressenten frühzeitig zinsgünstige Kredite und Zuschüsse prüfen lassen sollten und die Kosten für Smart-Home-Anwendungen berücksichtigen sollten.

Sicherheit steht ganz vorne

Auf dem ersten Platz bei Smart Home Anwendungen steht das Thema Sicherheit. Laut der Erhebung würden bei einem Neubau 55 % der Deutschen eine Sicherheitsüberwachung erwägen. Auf dem zweiten Rang folgt für gut jeden Zweiten (49 Prozent) eine digitale Wärmeregelung. Eine smarte Lichtsteuerung wäre für 46 Prozent eine Überlegung wert. Das Interesse an einer Smart-Home-Sicherheitslösung nimmt mit dem Alter zu: Während unter den 18- bis 29-Jährigen 48 Prozent den Einbau erwägen, sind es unter den über 65-Jährigen 60 Prozent.

Trautes Heim
(Quelle: Alturas Homes Pexels License)

Diejenigen, die sich für Smart Home interessieren, wurden nach den Gründen gefragt. Die Mehrheit verspricht sich demnach, die Sicherheit im Haushalt zu erhöhen (66 Prozent), Strom zu sparen (54 Prozent) und sich das Alltagsleben zu erleichtern (52 Prozent). Technologiebegeisterung führten 31 Prozent an.

Nur knapp ein Viertel (23 Prozent) aller Befragten finden Smart Home nicht interessant. Nach den Gründen gefragt, nannten sie Datenschutzbedenken (37 Prozent) und die Sorge vor hohen Anschaffungskosten (34 Prozent) oder hohen Betriebskosten (25 Prozent). Eine zu komplizierte Technologie befürchten 23 Prozent.

Insgesamt finde ich das Thema äußerst spannend. Ich weiß, dass Ältere sich solche Technik auch in Bestandsimmobilien einbauen lassen, um mehr Komfort zu haben, oder um länger unabhängig leben zu können. Andererseits bin ich ursprünglich mal im Handwerk gestartet und weiß: Das Zeugs muss bezahlt, eingebaut und später ggf. gewartet bzw. repariert werden. Meine Rolladensteuerung läuft seit knapp 20 Jahren, in denen ich einige Reparaturen (kaputtes Relais, abgerissene Bandaufhängungen an den Rolladen-Lamellen) selbst ausführen musste. Und ob die Heizungssteuerung per App funktionieren muss, ich weiß nicht. Ärgerlich ist auch, dass dieses moderne Zeugs manchmal nach 2 Jahren softwaremäßig total veraltet und sicherheitstechnisch offen wie ein Scheunentor ist.

Sparen wird eine Heizungssteuerung per App in einem modernen, gut gedämmten Haus, eher auch wenig bis nichts. Mir ist vor vielen Jahren mal die Gas-Heiztherme ausgefallen. Muss an einem Freitag gewesen sein – meine Frau meinte 'seit Freitag pfeift die Heizung so komisch'. Gemerkt haben wir es erst Sonntags, weil die Temperatur im Haus auf 19 Grad Celsius abgefallen war (und das im dicksten Winter bei Minusgraden). Ich habe die Heizterme dann einige Male im Notbetrieb (Sensor überbrückt) anlaufen lassen, so dass wir bis zum Montag mit einem auf 19 – 20 Grad geheizten Haus über die Runden kamen. Da wird eine Nachtabsenkung durch eine intelligente Heizungssteuerung wenig bringen.


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Die oben von einem Viertel der Leute genannten Vorbehalte wie Datenschutzbedenken, die Sorge vor hohen Anschaffungskosten oder hohen Betriebskosten sowie eine zu komplizierte Technologie sind daher nicht wirklich von der Hand zu weisen. Wie ist ihre Vorstellung bezüglich Smart Home? Sinnvoll, würde ich mir sofort einbauen lassen? Oder eher 'was bringt es mir', bzw. das brauche ich nicht?

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Eine Antwort zu 3/4 der Deutschen würden beim Neubau Smart Home einsetzen

  1. Eddii sagt:

    Also, die Bedenken bezüglich "offen wie ein Scheunentor" kann man durch Einsatz der richtigen Technik (KNX) entkräften.

    Wenn ich heute neu bauen oder komplett sanieren würde, nehme ich KNX.
    Die höheren Kosten der Elektroinstallation zahlen sich in vielen Bereichen durch einen Mehrwert aus.
    Um beim Beispiel zu bleiben….die defekte Heizung wird durch diverse Sensoren frühzeitig bemerkt und entweder manuell oder durch Logiken eingegriffen.
    Dies kann man natürlich frei seiner eigenen Fantasie weiter "spinnen"….Da gibt es (fast) keine Grenzen…

    Wer jedoch mit dem Begriff "Smarthome" z.B. nur das Einschalten einer Lampe per Funk/Smartphone verbindet, sieht nicht die ganze Wahrheit.
    Ein "richtiges" Smarthome zeichnet sich nicht nur durch seine Logiken (Automatismen) aus, sondern auch durch seine extrem hohe Flexibilität.
    Diese ist bei einer herkömmlichen Elektroinstallation durch die feste Verkabelung nicht gegeben.

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