Hubble-Teleskop: Sturm auf Neptun

Astronomen konnten mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble die Wetterentwicklung auf dem Planeten Neptun verfolgen. Dort braute sich ein Megasturm zusammen, der sich teilweise über Jahre entwickelte.


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Der Sturm, der sich im Jahr 2018 auf Neptun bildete, hatte einen Durchmesser von 11.000 Kilometern. Der Neptun hat selbst einen Durchmesser von ca. 50.000 Kilometern (4 Mal so groß wie die Erde).  Die NASA hat hier vor einigen Tagen eine entsprechende Mitteilung (Englisch) veröffentlicht. Dort finden sich auch einige Fotos – wobei der Planet auch auf Hubble-Aufnahmen 'verwaschen' ausschaut. Der Sturm zeigt sich als grauer Schatten. In nachfolgendem Video werden auch Aufnahmen des Planeten vorgestellt.

(Quelle: YouTube/NASA)

Der Sturm wirbelt in antizyklonaler Richtung und fördert Material aus den tiefen Schichten der Atmosphäre des Eisriesenplaneten an die Wolkenoberfläche. Dies gibt Astronomen die einzigartige Möglichkeit, die tiefen Winde des Neptuns zu studieren, da diese nicht direkt gemessen werden können.

Das Material des dunklen Flecks kann Schwefelwasserstoff sein, mit dem stechenden Geruch von faulen Eiern, so die Vermutung der Astronomen. Joshua Tollefson von der University of California in Berkeley erklärte: "Die Partikel selbst sind immer noch hochreflektierend, sie sind nur etwas dunkler als die Partikel in der umgebenden Atmosphäre".

Im Gegensatz zu Jupiters großem roten Fleck (Great Red Spot, GRS), der seit mindestens 200 Jahren sichtbar ist, halten die dunklen Wirbel des Neptuns nur wenige Jahre. Dies ist die erste Sturmvariante, die tatsächlich fotografiert wurde, während sie bereits am Abflauen war.

"Wir haben keine Beweise dafür, wie diese Wirbel entstehen oder wie schnell sie sich drehen", sagt Agustín Sánchez-Lavega von der Universität des Baskenlandes in Spanien. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie aus einer Instabilität der scherender Ost- und Westwinde resultieren."

Die Seite Space hat hier noch einen englischsprachigen Beitrag, wo ein Fotovergleich zwischen den verwaschenen Hubble-Fotos und den scharfen Aufnahmen der US-Raumsonde Voyager 2 zu sehen ist. Ein deutschsprachiger Beitrag findet sich auf SPON.


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