Kepler-Daten: 18 neue Exo-Planeten entdeckt

Die Daten des Weltraum-Teleskops Kepler sind immer wieder für neue Entdeckungen gut. Wissenschaftler entdecken in diesen Daten immer wieder neue Exo-Planeten, die bisher übersehen wurden.


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Kepler ist ein 2009 gestartetes Weltraumteleskop der US-Raumfahrtbehörde NASA, welches nach Planeten in fremden Sonnensystemen suchen soll. Astronomen haben mit Kepler zahlreiche Extrasolare Planeten entdeckt (siehe diese Liste der wichtigsten Entdeckungen).

Weltraumteleskop Kepler
(Weltraumteleskop Kepler, Quelle: Wikimedia Common/NASA gemeinfrei)

Dem als 'Planetenjäger' bekannten Weltraumteleskop Kepler ging Ende 2018 der Sprit aus, das Geräte musste außer Betrieb genommen werden – denn es ließ sich nicht mehr ausrichten. Ich hatte hier im Blog häufiger über die Kepler-Entdeckungen und dann über das Aus des Teleskops berichtet (siehe Artikelende).

Die Daten bergen ungeahnte Entdeckungen

Aber das Teleskop hat zahlreiche Beobachtungsdaten zur Erde übertragen. Die Krux ist, dass man die Exo-Planeten nicht in den Beobachtungsdaten als visuelle Punkte sehen kann. Der Nachweis von Exo-Planetengelingt nur, wenn die Verdunklung seines Heimatsterns, die durch den zwischen Beobachter und fremder Sonne hindurch ziehenden Planeten ausgelöst wird, in den Messdaten nachgewiesen wird. Inzwischen setzt man auch künstliche Intelligenz und neue Auswerteverfahren ein, um die gespeicherte Kepler-Beobachtungsdaten erneut zu analysieren. Dabei gelingt immer wieder der Nachweis bisher unbekannter Exo-Planeten.

  • Am 27. März 2019 stieß ich auf diesen englischsprachigen Beitrag. Wissenschaftlern war es gelungen, mit Hilfe von Algorithmen samt maschinellem Lernens zwei bisher unsichtbare Exo-Planeten aus den Daten des Weltraumteleskops Kepler nachzuweisen. Die Exo-Planeten, die K2-293b und K2-294b genannt wurden, liegen nahe beieinander und befinden sich 1.300 Lichtjahre bzw. 1.230 Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann. Sie sind beide etwas größer und heißer als die Erde. Die vollständigen Ergebnisse werden im Astrophysical Journal veröffentlicht (hier ist eine kostenlose Version der Studie).
  • Am 17. April 2019 wurde im gleichen Medium dieser englischsprachige Beitrag veröffentlicht. Erneut hatten Wissenschaftler in den archivierten Kepler-Daten drei Exo-Planeten in einem Doppelsternsystem nachgewiesen. Kepler-47 ist ein interessantes System. In der Mitte des Systems befinden sich nicht nur ein, sondern zwei Sterne, die sich in einer engen Umlaufbahn alle 7,45 Tage umkreisen (erkennbar an einer Verdunkelung). Das System beherbergt auch drei Planeten, von denen einer bei früheren Datenauswertungen übersehen wurde.

Der Exo-Planet Kepler-47d ist der dritte Planet in diesem System. Obwohl man bisher neun solcher umlaufende Doppelsternsysteme mit Planeten gefunden hat, enthält keines mehr als einen Planeten. Der neue Planet, Kepler-47d, befindet sich in der bewohnbaren Zone zwischen seinen Geschwistern Kepler-47b und Kepler-47c. Es ist auch das sperrigste Objekt von allen. Trotz seiner Größe – laut den Forschern ist er etwa siebenmal so groß und mindestens doppelt so groß wie die Erde – wurde Kepler-47d in den Daten lange Zeit übersehen.

Gleich 18 neue Exo-Planeten entdeckt

Deutsche Wissenschaftler haben nun eine Methode entwickelt, mit der sich Exo-Planeten leichter in Beobachtungsdaten finden lassen sollten. Dieser Algorithmus wurde auf die archivierten Kepler-Beobachtungsdaten angewandt. Den Wissenschaftlern gelang es, ganz 18 bislang unbekannte erdgroße Exoplaneten in den Daten des NASA-Weltraumteleskops Kepler nachzuweisen – wie man hier nachlesen kann. Beteiligt waren Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS), der Georg-August-Universität Göttingen und der Sternwarte Sonneberg.

18 Exoplaneten
Quelle: © NASA/JPL (Neptun), NASA/NOAA/GSFC/Suomi NPP/VIRIS/Norman Kuring (Erde), MPS/Rene Heller


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Fast alle dieser 18 Exo-Planeten sind zwar größer als die Erde, aber kleiner als unser Planet Neptun. Der in obiger Grafik grün abgebildete Planet bewegt sich in der habitablen Zone, wo Leben möglich ist.

Die Wissenschaftler wurden dabei in Daten fündig, die bereits ausgiebig analysiert worden war. Das gibt Vermutungen Nahrung, dass in den alten Kepler-Daten und 100 weitere solcher Exoplaneten in den Kepler-Daten zu finden sein dürften. Details finden sich z.B. in diesem deutschsprachigen heise-Artikel.

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