Gammastrahlen-Schock für die Erde aus dem Krebsnebel

KrebsnebelEs war ein Ereignis, dass an den Menschen der Bronzezeit unbemerkt vorbei ging. Erst vor fast 1.000 Jahren (genauer im Jahr 1054 nach Christus) bemerkten chinesischen Astronomen einen neuen Stern, der aber bald wieder verschwand und vermerkten dies in Schriften. Dort war eine Supernova entstanden. Viele Jahrhunderte später entdeckten Astronomen an der Stelle den Krebsnebel. Und knapp 1.000 Jahre später wurde die Erde von den energiereichsten Gammastrahlen getroffen, die je von einer astrophysikalischen Quelle erfasst wurden.


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Die Supernova im Zentrum des Krebsnebel

Vor etwa 7.500 Jahren ereignete sich eine riesige Sternenexplosion im Perseusarm der Milchstraße, etwa 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das war die im Jahr 1054 von chinesischen Astronomen beobachtete Supernova, der langsam verblasste. Im Jahr 1731 wurde von John Bevis während der Anfertigung von Sternkarten, und unabhängig davon, von Charles Messier auf der Suche nach Kometen im August 1758, ein Nebel im Sternbild des Krebs entdeckt.

Krebsnebel (Krebsnebel, Quelle: Wikipedia)

Dieses als Krebsnebel bekannte Objekt ließ sich später der Supernova aus dem Jahr 1054 zuordnen – und heute wissen wir, dass sich im Zentrum ein Neutronenstern befindet. Zudem ist bekannt, dass der Krebsnebel sich ausdehnt und inzwischen einen Durchmesser von 6 Lichtjahre aufweist. Der deutschsprachige Artikel hier aus dem Jahr 2006 befasst sich mit der Entstehung des Krebsnebels. Die Wikipedia hält ebenfalls umfangreiche Informationen zum Krebsnebel bereit.

Gammastrahlen-Schock aus dem Krebsnebel

Kürzlich wurde die Erde vom energiereichsten Gammastrahlen-Burst getroffen, der je von einer astrophysikalischen Quelle gemessen wurde. Ich wurde über folgenden Tweet auf das Thema aufmerksam.

In den kürzlich in Physical Review Letters veröffentlichten Arbeiten haben Astronomen die Erkennung dieser Mega-Energieexplosion durch eine spezielle Sternwarte, die sich 4.300 Meter über dem Meeresspiegel in den Bergen Tibets befindet, detailliert beschrieben. Die tibetische Messanlage besteht aus einer Reihe von unterirdischen Pools, die fein abgestimmt sind, um hochenergetische kosmische Partikel zu erkennen, die mit der Erde kollidieren.

Der im Zentrum den Krebsnebels befindliche und sich drehende Neutronenstern schickt solche Teilchenströme in Richtung Erde. Treffen diese Partikel auf die Atome der Erdatmosphäre, zerfallen sie in einen Schauer von subatomaren Teilchen. Diesen Teilchenschauer kann die tibetische Messanlage mit ihren über 600 Detektoren beobachten.


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Über physikalische Berechnungen gelang es japanischen und chinesischen Forschern aus den Daten der tibetanischen Messanlage auf die Quelle am Himmel und auf die Energie der ursprünglichen Gamma-Strahlen zu schließen. Die Forscher fanden heraus, dass die Erde von einigen unglaublich energiereichen Gammastrahlen getroffen wurde, die 100 Billionen Elektronenvolt (100 TeV) übersteigen. Und nicht nur einmal. Das Team hat diese Ereignisse 24 Mal gemessen.

Solche Messungen helfen den Forschern näheres über den Neutronenstern und den Krebsnebel herauszufinden und so ihre Modelle zum Entstehen und Vergehen von Sonnensystemen zu verbessern.


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