Zwei Todesfälle und zahlreiche Erkrankungen nach dem Verzehr von Pizzasalami und Wurst, die mit Listerien verunreinigt waren. Das ist die traurige Bilanz des Verzehrs von Wurstwaren eines hessischen Herstellers.
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Wie die die HNA hier berichtet, wurden die Listerien in Pizzasalami und Brühwurst der Firma Wilke Wurstwaren im nordhessischen Waldeck-Frankenberg nachgewiesen.
Nachweis des Verursachers nach Todesfällen
Nach zwei Todesfällen und über 30 weiteren Erkrankungen konnte das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin herausfinden, dass diese in Zusammenhang mit der Verunreinigung mit Wurstwaren der Firma Wilke stehen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin habe Proben und Daten gesammelt und „durch Patientenbefragungen den Kreis enger ziehen können", welche Produkte von Erkrankten gegessen wurden.
Eine Untersuchung der Genomzusammensetzung führte schließlich zu dem Ergebnis, so die HNA, dass die beiden Todesfälle zu 99,6 Prozent auf Produkte aus der Wurstfabrik in Berndorf zurückzuführen sind.
Was sind Listerien?
Listerien sind stäbchenförmige Bakterien, die eine Listeriose erzeugen. Es handelt sich um eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung, wobei die Übertragung im Wesentlichen durch den Verzehr von mit Listeria (l.) monocytogenes kontaminierten Lebensmitteln (wie Milch, bestimmte Käsesorten, Wurst, Räucherfisch, Liste ist hier abrufbar) erfolgt. Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren tötet die Bakterien sicher ab.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion durch L. monocytogenes, die Listeriose, meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen oder Erbrechen und Durchfall. Schwere, manchmal tödlich verlaufende Formen der Listeriose kommen bei bestimmten Risikogruppen vor, z. B. bei älteren oder immungeschwächten Personen und Säuglingen.
Der Betrieb wurde geschlossen
Am Mittwoch, den 2. Oktober 2019 war die „Taskforce" des Regierungspräsidiums Kassel bei Wilke Wurstwaren in Twistetal-Berndorf und haben den Betrieb geschlossen. Denn laut HNS sind seit 2018 verstärkt Fälle aufgetreten, die Wilke zugeschrieben werden.
Wie es mit den 200 Mitarbeitern von Wilke Wurstwaren weiter geht, ist derzeit unklar, das Arbeitsamt ist informiert. Welche Händler mit den Produkten von Wilke Wurstwaren beliefert wurden und wann es es Lebensmittelrückrufe gibt, ist derzeit unklar. Aktuell gibt es beispielsweise einen Rückruf von französischem Käse wegen Listerienverseuchung.
"Denn laut HNS sind seit 2018 verstärkt Fälle aufgetreten, die Wilke zugeschrieben werden."
Das lässt darauf rückschließen, dass die Kontrollen nur unzureichend durchgeführt wurden. Bei wiederholten Auffälligkeiten ist das aber zwingend notwendig.
Jetzt muss sich die Aufsichtsbehörde den Vorwurf gefallen lassen, am Tod zweier Menschen mitschuldig zu sein.
Welche Lebensmittel können überhaupt noch sorglos gegessen werden? Wenn ich auf "Lebensmittelwarnung.de" nachsehe, vergeht mir langsam der Appetit.