Kohlekraftwerke kaum noch versicherbar

Interessante Information des britischen The Guardian: Immer mehr Versicherer verweigern einen Deckungsschutz für Kohleprojekte (z.B. Bau von Kohlekraftwerken) und ziehen sich aus diesem Bereich zurück. Möglicherweise kommt so eine Entwicklung zum Erliegen, die von einigen Staaten, die den Klimawandel negieren, weiter betrieben wird. Und es wurde bekannt, dass der US-Konzern Exxon seit den siebziger Jahren durch die Arbeiten eines eigenen Wissenschaftlers über den Klimawandel informiert war.


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Aktuell laufen weltweit ja Aktionen wie Fridays for Future, die den Klimawandel thematisieren. Kohlekraftwerke gelten dabei als CO2-Schleudern – die Verbrennung von Kohle verursacht den größten Einzelbeitrag beim Klimawandel – aber manche Länder setzen weiter auf Kohle als Energie. Speziell die USA negieren die neuesten Erkenntnisse der Klimaforschung.

Klimawandel: Exxon wusste seit 1977 Bescheid

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass ein Wissenschaftler des US-Konzerns Exxon bereits in den siebziger Jahren den Klimawandel vorausgesagt hat. Seine Vorhersagen decken sich mit den Daten von 2019. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft von New York Ermittlungen gegen ExxonMobil eingeleitet, weil der Konzern jahrzehntelang (wider besseres Wissen) den Klimawandel geleugnet und massive Lobby-Arbeit gegen andere Wissenschaftler betrieben hat. Details finden sich bei Greenpeace sowie hier, hier und hier.

Kohlekraftwerksprojekte unversicherbar

Jetzt kommt von unverhoffter Seite ein weiterer Hebel gegen Projekte zum Bau und Betrieb von Kohlekraftwerken der Kohleindustrie ins Spiel: Die Versicherung.

Aktuell startet ja der Klimagipfel in Madrid. Daher kommt die Meldung gerade recht. Die Zahl der Versicherer, die den Deckungsschutz für Kohleprojekte zurückziehen, hat sich in 2019 mehr als verdoppelt. Und zum ersten Mal haben US-Unternehmen solche Maßnahmen ergriffen. Gegenwärtig sind nur noch Lloyd's of London und asiatische Versicherer laut einem neuen Bericht die letzten Versicherer, die Projekte im Bereich fossile Brennstoffe versichern.

Der Bericht, der die 35 größten Versicherer der Welt hinsichtlich ihres Handelns mit fossilen Brennstoffen bewertet, erklärt, dass Kohle (trägt am meisten zum Klimawandel bei) "auf dem Weg ist, unversicherbar zu werden". Da die meisten Kohleprojekte nicht ohne Versicherung finanziert, gebaut oder betrieben werden können, läuft das irgendwann auf ein faktisches Aus für solche Projekte hinaus.

Zehn Unternehmen haben sich entschlossen, den Versicherungsschutz für Unternehmen, die 2019 Kohlekraftwerke bauen oder betreiben, auf 17 zu beschränken, sagte die Unfriend Coal-Kampagne, zu der 13 Umweltgruppen wie Greenpeace, Client Earth und Urgewald, eine deutsche NGO, gehören. Der Bericht wird am Montag auf einer Versicherungs- und Klimarisikokonferenz in London vorgestellt, da dann auch der UN-Klimagipfel in Madrid beginnt.


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