Yarrabubba: Ältester Meteorkrater der Erde entdeckt

Wissenschaftler haben jetzt den ältesten Meteorkrater der Erde in Australien nachgewiesen. Der Yarrabubba-Meteorkrater ist 2,229 Milliarden Jahre alt, wie eine Untersuchung jetzt ergeben hat.


Anzeige

Die Erde ist mit etwa 190 großen Meteoritenkratern übersät. Doch kennen wird nur das Alter einiger weniger dieser Krater. Kürzlich analysierte ein NASA-Wissenschaftler das Alter des Yarrabubba-Meteorkraters in Australien und stellte fest, dass er 2,229 Milliarden Jahre alt ist. Das macht ihn zum ältesten derzeit bekannten Krater dieses Planeten. Die NASA hat in nachfolgendem Tweet auf diese Entdeckung hingewiesen.

"Er ist 200 Millionen Jahre älter als der bisher älteste bekannte Krater, der über 200 Kilometer lange Vredefort Dome Krater in Südafrika", sagte Timmons Erickson, ein Forscher der Abteilung Astromaterials Research and Exploration Science (ARES) am Johnson Space Center der NASA.

Erickson machte die Entdeckung unter Leitung eines Teams, zu dem Christopher Kirkland, Nicholas Timms und Aaron Cavosie von der Curtin University in Australien und Thomas Davison vom Imperial College London gehörten. Die Forscher gaben ihre Ergebnisse kürzlich in der Zeitschrift Nature Communications bekannt.

Wissenschaftler sind daran interessiert, das Alter von Meteoriteneinschlägen zu datieren. Denn dieses dürfte wahrscheinlich eine bedeutende Rolle in der Entwicklung und der Geschichte unseres Planeten gespielt haben. Es gibt zum Beispiel die Theorie, dass Dinosaurier durch eine klimatische Kettenreaktion, ausgelöst durch einen Meteor, der vor 66 Millionen Jahren auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan einschlug, ausgelöscht wurden.

"Die Wissenschaftler fragen sich, wie die Meteoreinschläge mit der Entstehung der Kontinente zusammenhängen könnten. Wir würden auch gerne wissen, wann die Häufigkeit der Meteoreinschläge so weit zurückgegangen ist, dass Leben entstehen und gedeihen konnte", sagte Erickson. "Das sind alles große Fragen im Bereich der Wissenschaft."

(Quelle: YouTube)


Werbung

Die von Erickson untersuchte Yarrabubba-Einschlagstruktur befindet sich in einem sehr abgelegenen Teil Westaustraliens. Der ursprüngliche Krater soll 70 Kilometer Durchmesser gehabt haben, obwohl sein Überrest heute nur noch 20 Kilometer beträgt. Obiges Video zeigt einige Bilder des Kraters (Sprache ist Englisch).

Die Einschlagstelle ist so alt, dass sie heute nicht mehr wie der typische Einschlagkrater aussieht, der einen deutlich sichtbaren Rand und eine tiefe Schale hat. Stattdessen sind die einstmals bestimmenden Merkmale des Yarrabubba durch Wind, Regen und andere Naturkräfte abgetragen worden, so dass nur noch bewachsene Felsvorsprünge und Grate übrig geblieben sind.

Der Zustand des Kraters Yarrabubba wirft das Problem auf, dass die Wissenschaftler nicht den gebräuchlichsten Ansatz zur Datierung von Kratern verwenden können. Viele Krater weisen typischerweise eine so genannte "Schmelzplatte" auf, d.h. eine obere Schicht leicht zugänglichen Gesteins, das bis zum Schmelzpunkt erhitzt wurde und beim ersten Einschlag kristallisierte. Dieses Gestein kann zur Datierung des Ereignisses verwendet werden, aber oft ist es eines der ersten, das verändert oder verwittert ist, so auch im Fall von Yarrabubba.

Erickson nutze einen Kniff, indem er nach Gesteinen suchte, die Anzeichen dafür aufwiesen, dass sie dem Schock und der Hitze eines Meteoriteneinschlags ausgesetzt waren. Insbesondere sammelte er Gesteinsproben, die zwei Mineralien enthalten: Zirkon und Monazit. Bei den Mineralien handelt es sich um Kristalle, die Uran und Blei enthalten. Deren Verhältnis kann gemessen werden, um das Alter des Gesteins zu bestimmen.

Erickson und das Forschungsteam verwendeten ein Elektronenmikroskop an der Curtin-Universität, um Kristalle zu untersuchen, die durch den Meteoriteneinschlag geschmolzen wurden. Die Wissenschaftler maßen dann das Uran und Blei in diesen Kristallen, um ihr Alter zu berechnen, und kamen auf ein Alter von 2,229 Milliarden Jahre. Hier gibt es noch einen deutschsprachigen Artikel zum Thema.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Anzeige



Dieser Beitrag wurde unter Natur abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert