Grünes Material und seltener Mondsand auf Mondrückseite

Die chinesische Sonde "Yutu-2" ist ja auf der Rückseite des Mondes unterwegs und analysiert dort Proben. Bereits letzten Sommer wurde dort eine grüne glasrtige Substanz fotografiert. Und der Rover hat jetzt Proben einen seltenen Mondsandes gefunden.


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Der Mondrover Yutu-2 (deutsch Jadehase 2) landete am 3. Januar 2019 mit der chinesischen Chang'e-4 als bisher bisher einziges Raumfahrzeug auf der Rückseite des Mondes. In den Mondnächten ist das Fahrzeug im Tiefschlaf.

Glasartige grüne Substanz

Ich hatte es seinerzeit wegen Zeitmangel nicht im Blog thematisiert. Bereits im Sommer 2019 ging die Meldung durch die Presse, die von der chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA lanciert wurde. Der Rover Yutu-2 stieß am 25. Juli 2019 in einem Krater auf eine merkwürdige Substanz. Auf einem Foto war ein farbig schimmerndes Material in diesem Krater zu erkennen. Wissenschaftler vermuten, dass es Rückstände von einem Meteoriteneinschlag sind. Artikel zum Thema finden sich hier (mit Fotos), hier, und hier.

In obigem Tweet spricht man von einer Gel-artigen Substanz – ich denke aber, es ist eher glasartig.

Auf Twitter finden sich jede Menge Bilder des Rovers, die mit Meldungen gepostet werden. So hat der Rover auch junges Gestein gefunden.

12 Meter dicke Staubschicht gefunden

Nun ist der Rover wohl auf eine 12 Meter dicke Sand- und Staubschicht gestoßen, wie man dem nachfolgenden Tweet entnehmen kann.

Die Dicke wird wohl mit einem Bodenradar bestimmt, die der Rover zur Untersuchung des Mondbodens einsetzt. Die zwölf Meter dicke Sandschicht ist der vorläufige Höhepunkt der Entdeckungen. Das Material ist deshalb so wertvoll, weil es aus dem Inneren des Erdtrabanten stammt und Auskunft über seine geologische Herkunft geben kann. Das zeigen die Radarmessungen des Rovers, die das Team um den Astrophysiker Yan Su von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in der US-Zeitschrift "Science Advances" vorgestellt hat.


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Der Rover kann zwar auf der Mondoberfläche herum fahren, hat aber keine Grabwerkzeuge. Deshalb steuern die Forscher die Roboter in die Nähe von Kratern, die durch Asteroideneinschläge entstanden sind. Sie gehen davon aus, dass die Gesteinsbruchstücke beim Einschlag die Mondkruste durchdringen und das begehrte Mantelgestein an die Oberfläche gebracht haben. Das Gestein soll einen Einblick in die Entwicklung des Planeteninneren geben. Nur so können die Forscher die Geschichte des Erdtrabanten rekonstruieren.

Die zwölf Meter dicke Staubschicht befindet sich in der Nähe des Südpols des Mondes am Landeplatz der Sonde im Von-Kármán-Krater. Das Material erinnert eher an feinen Sand als an Staub. Die US-amerikanische "Apollo"- und die sowjetische "Luna"-Mission an der Mondfront stießen bereits auf ähnliches Material. Bislang ist jedoch nicht endgültig geklärt, ob die Oberfläche des Erdtrabanten in verschiedenen Regionen ähnlich ist.

Die Radardaten von "Yutu-2" liefern jetzt einen ersten detaillierten Blick unter die Oberfläche der Mondrückseite, schreiben die Wissenschaftler in "Science Advances". Das Radar der Sonde "Yutu-2" könnte mindestens 40 Meter tief in Boden blicken (siehe auch das Schema in obigem Tweet.

Auswertungen ergaben, dass sich unter der obersten Schicht aus fein gemahlenem Material, auch Regolith genannt, eine weitere Schicht aus grossen Felsen und Steinen befindet. Diese ist ebenfalls etwa zwölf Meter dick. Dazwischen befinden sich weitere dünne Schichten aus feinerem Material. Danach folgt ein Bereich, in dem sich Schichten aus gröberem und feinerem Material abwechseln. Die Sonde konnte die Tiefe des Kraters noch nicht bestimmen. Sein tiefster Punkt muss niedriger als 40 Meter sein und kann in den Radarbildern nicht erfasst werden.

Die chinesischen Wissenschaftler berichteten bereits im Mai 2019, dass der Rover "Yutu-2" möglicherweise auf Mantelgestein gestoßen ist. Damals entdeckte der Roboter Silikatminerale aus der Gruppe der Olivine und Pyroxene, die noch nie zuvor auf dem Mond gefunden worden waren.

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Eine Antwort zu Grünes Material und seltener Mondsand auf Mondrückseite

  1. Info sagt:

    HuhhhhAhhhhhOhhhhh, Andromeda… ;-)

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