Raumfahrt: NASA vertraute Boeing mehr als SpaceX

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat Fehler in der Kontrolle ihres Auftragnehmers Boeing eingestanden. Während der Newcomer SpaceX kritisch geprüft wurde, waren die Kontrollen bei Boeing lax. SpaceX hat Astronauten im Weltraum, Boeing ist dagegen bisher gescheitert.


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Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat ja zwei Aufträge zur Entwicklung einer Transportrakete samt Raumschiff vergeben, um Astronauten in den Weltraum zu bringen.

  • SpaceX hat dazu seine Falcon 9-Rakete mit der bemannten Raumkapsel Crew Dragon (ist aus dem Dragon-Transporter weiter entwickelt worden) benutzt.
  • Boeing verwendet die bewährte Atlas V-Rakete, auf deren Spitze das Starliner-Raumschiff montiert werden kann.

Zum SpaceX-Flug mit zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) hatte ich im Blog-Beitrag SpaceX: Crew Dragon auf dem Weg zur ISS was geschrieben. Bei Boeing sieht es nicht so gut aus. Im Dezember 2019 sollte die Generalprobe mit einem unbemannten Flug des Starliner zur ISS stattfinden. Der Starliner ist eine Raumkapsel, die von Boeing entwickelt wird, und später Astronauten ins Weltall (z.B. zur Internationalen Raumstation, ISS) befördern und sicher zur Erde zurückbringen soll.

Das Starliner-Raumschiff erreichte zwar die Erdumlaufbahn beim ersten Testflug. Auf Grund zahlreicher Fehler konnte die Raumkapsel aber die ISS nicht erreichen. Ich hatte im Blog-Beitrag Boeing: Das Desaster mit dem Starliner-Raumschiff aufbereitet. Jetzt soll ein weiterer Demonstrationsflug folgen (siehe Boeing wiederholt den Demonstrationsflug des Starliner).

Die NASA hat eine Kommission beauftragt, zu untersuchen, warum das mit Boeing schief gegangen ist. Die neue Chefin des bemannten Raumfahrtprogramms bei der NASA, Kathy Lueders, gestand jetzt den Fehler ein, dass man die Firmen nicht genügend geprüft habe. Während man sich auf SpaceX konzentrierte, kam Boeing ohne detaillierte Prüfung der Software für Raumschiff und Transportrakete durch.

Es gibt eine Reihe Vorschläge, wie solche Probleme zukünftig zu vermeiden sind. Ein deutschsprachiger Beitrag mit mehr Details findet sich bei heise. Ein englischsprachiger Artikel findet sich hier.

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