Haribo ist 100 geworden

Haribo GoldbärenIch denke, jedes Kind und jeder Erwachsene wird mit dem Namen Haribo und dem Slogan 'HARIBO macht Kinder froh und Erwachsene ebenso' etwas anfangen können: Da werden Erinnerungen an Gummibärchen wach, und, je nach Gusto, mischen sich Gedanken an Lakritz-Schnecken oder Colorado-Mischungen dazwischen. Die ersten Kinder konnten vor 100 Jahren bereits Zuckerbonbons von Haribo kosten, denn am 13. Dezember 2020 (also am gestrigen Sonntag) wurde das Unternehmen 100 Jahre alt.


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Abenteuerliche Firmengründung

Der deutsche Süßwarenkonzern, die heutige Haribo-Holding GmbH & Co. KG, wurde am 13. Dezember 1920 vom gelernten Bonbonkocher Hans Riegel Johann „Hans" Riegel in das Bonner Handelsregister eingetragen. Der Name Haribo ist ganz witzig, setzt er sich aus Hans Riegel Bonn zusammen. Abenteuerlich war die finanzielle Ausstattung der jungen Firma. Das Startkapital bestand nach Firmenangaben aus einem Sack Zucker, einem Kupferkessel, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd und einer Walze. Ein typisches 'Besteck', um Zuckerbonbons herzustellen.

Ein Jahr nach Firmengründung stellt HARIBO die erste Mitarbeiterin an. Es ist Gertrud Riegel, die Ehefrau des Firmengründers. Sie liefert die Tagesproduktion in den nächsten Jahren persönlich aus – mit dem Fahrrad (da hatte meine Frau es doch etwas einfacher, aber wir haben ja auch keine Bonbons hergestellt). Die erste Fabrikationsstätte befand sich in einem im gleichen Jahr erworbenen Haus in der Bergstraße im Bonner Stadtteil Kessenich. Das Familienunternehmen hat seit 2018 seinen Stammsitz von Bonn-Kessenisch nach Grafschaft (Rheinland-Pfalz) verlegt – das Dorf, aus dem der Grafschafter Zuckerrüben-Sirup kommt.

HARIBO beschäftigt heute international 7000 Mitarbeitende, davon allein 3000 in Deutschland. Mehr als 70 Prozent der Belegschaft arbeitet in einem der weltweit 16 Produktionsstandorte. Aktuell produziert HARIBO in zehn Ländern und exportiert die Ware von dort in über 100 Länder und ist Weltmarktführer im Fruchtgummi- und Lakritzsegment. Unter der Marke HARIBO werden weltweit rund 1000 und in Deutschland etwa 300 verschiedene Produkte vertrieben. Darunter sind viele Klassiker, wie beispielsweise die Goldbären, Color-Rado, Phantasia, Tropifrutti oder die Lakritz Schnecken, die bereits viele Generationen begleitet haben und noch heute Kindheitserinnerungen wecken.

Gummibärchen bringen 1920 den Durchbruch

Der Durchbruch für das junge Startup kam im Jahr 1922, als Hans Riegel zwei Jahre nach der Firmengründung den Vorläufer der Goldbären erfand. Die Dinger wurden seinerzeit noch als „Tanzbär" bezeichnet und waren größer und weicher als die heutigen Gummibärchen. Statt Gelatine wurde damals Gummi arabicum verwendet. Heute sind die Fruchtgummis nicht mehr weg zu denken – nur die Tüten leiden unter dem 'muss sofort leer gegessen werden'-Effekt.

Haribo Goldbären
Haribo Goldbären, Quelle: HARIBO

Ab 1925 begann Riegel dann noch Lakritz-Produkte herzustellen und zu vertreiben. Anfang der 1930er Jahre entstanden die Vertriebsorganisation in Deutschland und der Hauptbau der neuen Fabrikationsanlage, wie man in der Wikipedia nachlesen kann.

Wolken am Himmel zum 100sten

Einerseits ein Grund zur Freude: 100 Jahre HARIBO ist schon eine Nummer. Allerdings gibt es 2020 auch einige Missstimmungen. So soll das Haribo-Werk im sächsischen Wilkau-Haßlau (aus wirtschaftlichen Gründen) schließen, was für mächtig Ärger sorgt, wie man bei ntv in diesem Artikel nachlesen kann. Thomas Gottschalk, 24 Jahre lang das Werbegesicht des Süßwarenkonzerns, kritisiert die Entscheidung des aktuellen Firmenchefs, Guido Riegel, in Bezug auf Werksschließungen.


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Auch eine Preiserhöhung von HARIBO sorgte dafür, dass Lidl über Monate die Produkte des Herstellers ausgelistet hatte. Und Corona ließ die Umsätze des Unternehmens in Flughäfen und Bahnhöfen einbrechen. Keine einfachen Zeiten für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Mit Blick auf die Erkenntnis: "Genascht wird immer." blickt Haribo trotzdem mit Zuversicht auf die nächsten 100 Jahre. Mal schauen, was wird – aber so arg lange werde ich die Unternehmensentwicklung eher nicht mehr verfolgen können.

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