Vor genau 90 Jahren gelang meinem Kollegen, dem Physiker Manfred von Ardenne, die erste rein elektronische Bildübertragung. Mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen, aber ohne die bahnbrechenden Arbeiten wäre das Fernsehen nicht denkbar.
Anzeige
Der 1907 geborene Manfred Baron von Ardenne war das, was man als 'den Erfinder' bezeichnen muss. Ardenne ist Urheber von rund 600 Erfindungen und Patenten in der Funk- und Fernsehtechnik, Elektronenmikroskopie, Kern-, Plasma- und Medizintechnik. Dabei war von Ardenne schon ein schriller Kopf. Schon als Schüler konstruierte er Modelle eines Fotoapparats und einer elektrischen Alarmanlage, beschäftigte sich mit Problemen der Rundfunktechnik und erhielt im Alter von 16 Jahren sein erstes Patent.
Aber Schule im klassischen Sinn passte nicht zu Manfred von Ardenne, weshalb er bereits 1923 vorzeitig das Gymnasium verließ. Zusammen mit Siegmund Loewe, Gründer der Radiofrequenz GmbH (später Radio AG D.S. Loewe) entwickelte er diverse Sachen wie Röhren für die Rundfunk und Fernsehtechnik. Die erste Fernsehübertragung mit Kathodenstrahlröhre in Deutschland gelang Manfred von Ardenne am 14. Dezember 1930 in seinem Lichterfelder Laboratorium, nachdem Philo Farnsworth in den USA dieses Verfahren schon im September 1927 in seinem Labor demonstriert hatte.[4] Zur Funkausstellung in Berlin führte von Ardenne ab 21. August 1931[5] das erste elektronische Fernsehen vor, mit dem er auf dem Titelblatt der New York Times international bekannt wurde. Mitte des 20. Jahrhunderts ging eine Vielzahl bedeutender Erfindungen auf den Gebieten der Funk- und Fernsehtechnik und der Elektronenmikroskopie auf die Arbeit seines privaten Forschungsinstituts zurück.
Bereits 2019 hat der NDR einen Beitrag Manfred von Ardenne – der Herr des Fernsehens zu diesem außergewöhnlichen Kopf veröffentlicht. Anlässlich des 90 jährigen Jubiläums der ersten Fernsehübertragung mit Kathodenstrahlröhre in Deutschland haben die Kollegen von heise diesen Artikel veröffentlicht. So für die Youngster unter der Leserschaft: Manfred von Ardenne könnte man quasi als 'Bill Gates oder Steve Jobs des Fernsehens' sehen – ohne seine Erfindungen hätte es das Fernsehen von heute wohl nicht gegeben.
@meinem Kollegen… Mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen…
Bist Du schon so alt? ;-)))
Aber Spaß beiseite, wenn man "fernsehen erfinder" googelt und "
Geschichte des Fernsehens – Wikipedia" liest dann bekomme ich ein anderes Bild. Ich möchte die Lebensleistung von dem Ardenne nicht schmälern aber gerade diesen speziellen Fall könnte man exemplarisch für so manche sogenannte Erfinderlegende heranziehen. Alexander Bain und Paul Nipkow sind dann schon eher die eigentlichen Erfinder (imho). Deren Ideen sind wirklich elementar ohne irgendwelche Vorleistungen Anderer entstanden. Also wirklich grundlegende neue Einfälle. Alles was folgt sind eigentlich "nur" Entwicklungen dieser Grundideen und meistens erst durch die Weiterentwicklung der Materialtechnik möglich. Aber so ist es ja oft. Die eigentlichen Genies vergisst man gerne mal.
Überhaupt, wenn man egal bei was zu den Anfängen zurück schaut, dann staune ich immer wieder wie primitiv und teilweise hoffnungslos das meistens begonnen hat. So gesehen kann ich mit Freude und echter Dankbarkeit, um wieder zum Thema zu kommen, mein Farb-TV mit …zig Sendern zur Auswahl genießen. Dankbar weil ich noch genau erinnern kann wie frustrierend es war mit 3 Sendern sw, und gegen Mitternacht war Schluss da kam nur noch Testbild, auszukommen. Und das auch noch ohne Fernbedienung.