Die Coronavirus-Pandemie stellt viele Menschen durch den Lockdown und die Isolation vor große Herausforderungen. Auch sonst ist der Druck auf viele Menschen sehr hoch. Spazieren in der Natur hilft, sagt der Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar, der darüber auch ein Buch geschrieben hat.
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Das Thema liegt irgendwie in der Luft – vor einigen Tagen hatte ich im Radio ein Interview mit Herrn Weisshaar gehört. Der Promenadologe Weisshaar, Jahrgang 1962, ist ausgebildeter Fotograf und Landschaftsplaner. Er lebt und arbeitet seit mehreren Jahren freiberuflich als Spaziergangsforscher in Leipzig, schreibt SPON hier. Weisshaar hat mit seinem Buch Einfach losgehen: Vom Spazieren, Streunen, Wandern und vom Denken Gehen wohl einen Nerv getroffen. Aus Google Books:
Eine Wanderung an der eigenen Haustüre zu beginnen, scheint mir sehr naheliegend, wortwörtlich das Nächstliegende. Das Überraschende dabei ist: Schon nach wenigen Minuten verändert sich etwas. Jeder Schritt hier, alles ist mir doch so vertraut, unmittelbares Wohnumfeld, und doch ist es ein bisschen so, als wäre es mir nun ein wenig fremd, als wäre ich schon nicht mehr von hier.
Weisshaar beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Gehen und spürt dem nach, wie sich unsere Wahrnehmung beim Spazieren gehen verändert, und warum Spaziergänge so wichtig für Menschen sind. Kann ich gut nachvollziehen, auf meinen Spaziergängen oder Nordic Walking-Touren im Wald kommen der Kopf zur Ruhe und die Gedanken "in the flow", wie ich es bezeichne. Dann kommen mir spontan die besten Ideen für meine Bücher und Projekte – die sind plötzlich "einfach so da, ohne dass ich bewusst darüber nachgedacht habe".
(Quelle: YouTube)
Einige Leseproben aus seinem Buch lassen sich auf Google Books nachlesen. Ein kurzer Zusammenschnitt der Sommerschule 2017 "Landschaftskunst im Partheland" des Lehr- Forschungsgebiets Landschaftsplanung der TU Dresden in Kooperation mit dem Büro für Landschaftskommunikation und Bertram Weisshaar lässt sich in obigem Video abrufen. Ein Interview mit Herrn Weisshaar lässt sich in der Literaturlounge nachlesen – und der Nabu hat hier ein Portrait über den Spaziergangsforscher veröffentlicht.
Ich sage es mal so: Grau ist alle Theorie – der Frühling ist da, Natur ist an jeder Ecke erlebbar – also stürzt euch in die Praxis, geht raus, geht spazieren und widmet euch auch der Promenadologie.
