Impfen gegen Corona mit Jonson & Jonson-Vakzin

GesundheitEs gibt eine halbwegs gute Nachricht im Umfeld von Coronaimpfungen. Der Hersteller Jonson & Jonson hat gestern damit begonnen, erste Impfstoffdosen an die EU auszuliefern – auch Deutschland wird bedacht. Allerdings könnte uns mit diesem Impfstoff auch so etwas wie mit AstraZeneca drohen.


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Ich hatte die Information gestern im Radio gehört, Jonson & Jonson lieferte am 12. April 2021 die erste Charge seines Coronavirus-Impfstoffs in die EU – Deutschland soll davon 10 Millionen Dosen bekommen.

Impfen gegen Corona mit Jonson & Jonson-Vakzin

Das RND gibt an, dass die EU-Kommission bis Ende Juni 2021 etwa 55 Millionen Impfstoffdosen erwartet. Der Clou am Impfstoff von Jonson & Jonson ist, dass dieser nur einmal pro Patient gespritzt werden muss, um eine Wirksamkeit zu entfalten. Damit entfällt die Bevorratung von Impfdosen und der Aufwand halbiert sich gegenüber den anderen COVID-19-Impfstoffen, die zwei Impfungen erfordern.

Der Wehmutstropfen in der ganzen Geschichte – das hatte ich doch richtig im Hinterkopf – auch Jonson & Jonson benutzt einen Vektorimpfstoff, der die Gefahr von Blutgerinseln birgt. Insgesamt gibt es 4 Fälle von Blutgerinseln, wo der Zusammenhang mit der Impfung untersucht wird.

Eine schöne Übersicht über die Begrifflichkeiten und die verfügbaren Impfstoffvarianten findet sich in diesem Artikel auf Deutsches Gesundheitsportal.


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13 Antworten zu Impfen gegen Corona mit Jonson & Jonson-Vakzin

  1. Anonymous sagt:

    " Allerdings könnte uns mit diesem Impfstoff auch so etwas wie mit AstraZeneca drohen."

    Schon passiert:
    https://www.rhein-zeitung.de/deutschland-und-welt_artikel,-coronaimpfstoff-johnson-johnson-verschiebt-europastart-_arid,2246094.html

    Gruß, vw

    • guenni sagt:

      Nun ja, ich wusste, dass in den USA erste Untersuchungen laufen. Gestern hat man wohl die Impfungen in den USA wegen der Vorfälle mit Hirnvenenthrombosen gestoppt – da bin ich wieder von der Realität rechts überholt worden (Artikel werden ja oft einige Stunden bis Tage vorher auf Vorrat in den Blog eingestellt).

      Auch interessant: Unser Bayern-Kanzler-Aspirant hat Markus Söder hat einen Vorvertrag für den Impfstoff Sputnik V unterzeichnet (soll 2,5 Millionen Dosen geben, wie man hier lesen kann). Wenn ich es nicht völlig verbuxele, ist das auch ein Vektor-Impfstoff, der wahrscheinlich die gleichen Blutgerinsel ausliefern kann. Im Tagesschau-Artikel findet sich die Information über vier Todesopfer in Zusammenhang mit der Impfung.

      Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – in Kommentaren zu Zeitungsartikels wird Söder als Macher gefeiert – mir fällt nur Scheuer und Mautdebakel ein.

      In Russland wollen sich die Leute – nach meinen Informationen – nicht so richtig dolle mit Sputnik V impfen lassen. Sofern die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff irgendwann zulässt und die Vorbestellungen als Lieferungen in einigen Monaten hier ankommen – wird das Vakzin vermutlich überflüssig wie ein Kropf sein – gestehe aber gerne in einigen Monaten ein, dass ich mich geirrt habe.

    • Andreas B. SH sagt:

      Lt. CNN (aktueller Stand) ist mit J&J jetzt Pause und die Sache wird untersucht: 6 Verdachtsfälle, davon 1 (männl., 24 Jahre) gestorben. Wieder die Sache mit den Sinusvenenthrombosen (CSVT).

      Gängige Abkürzungen/Bezeichnungen für diese neuartigen Impfzwischenfälle sind:
      VIPIT = vaccine-induced prothrombotic immune thrombocytopenia (derzeit meist üblich) und
      VITT = vaccine-induced thrombocytopenia and thrombosis (vorgeschlagen).

  2. Mance sagt:

    Leute, nun haltet mal den Ball flach. Rechnet mal aus mit den Zahlen im letzten Absatz aus dem Artikel was das statistisch bedeutet, zumal wie es scheint nur jüngere Frauen betroffen waren. Nach den Kriterien Günter, wo Du früher bei anderen Artikeln zu diesem Themenbereich statististische Verhältnisse v. bspw. 1:10 als sicher befunden hattest, ist das nicht mal ein Fliegenschiß. Aber darüber wollen wollen wir nicht streiten ;-)
    Was ich nur sagen möchte ist, daß mir die dauernde Aufbauschung in den Medien bei jedem noch so kleinen Kritikpunkt langsam auf den Senkel geht. Seien wir doch froh, daß so viele Impfstoffe in so kurzer Zeit auf dem Markt sind. Daß da auch mal was nicht so optimal läuft ist eigentlich nicht anders zu erwarten.
    Und ja, natürlich braucht es Leute die das Impfrisiko geringer einschätzen als das, an Corona abzukratzen oder irreparable Schäden davonzutragen, und die für die Angsthasen den Kopf hinhalten ;-)
    Man kann auch durch die Einnahme von Aspirin ein Loch in die Magenwand fressen und daran zugrunde gehen. Von den Schäden, die andere Schmerzmittel die für manche schon fast zum täglichen Bedarf gehören hervorufen können, mal ganz zu schweigen.

  3. Andreas B. SH sagt:

    Ja, Sputnik V ist auch ein Vektorimpfstoff, allerdings mit dem raffinierten Trick, dass bei der Zweitimpfung ein anderes Transportvirus genommen wird, um Störungen durch evtl. Immunreaktion gegen das zuerst eingesetzte Transportvirus zu vermeiden.

    Zur Abschätzung des Impfrisikos (Sinusvenenthrombosen etc.):
    Da muss man wirklich ruhig Blut bewahren. – Ich fasse mal meine Überlegung zusammen.
    1.) Erinnerte ich schon daran, dass man auf Aspiration vor Injektion achten sollte, um versehentliche i.v. Gabe des Impfstoffs zu vermeiden (was z. Zt. leider nicht mehr vorgeschrieben ist).
    2.) Es betrifft nach bisheriger Kenntnis a) meist Frauen und b) im Alter bis ca. 60.
    3.) Danach kann man nun die Wahrscheinlichkeiten Nutzen/Schaden grob ins Verhältnis setzen. – Nämlich
    4.) nimmt das Risiko eines schweren Verlaufs von COVID im Alter steil zu. Das bedeutet aber andererseits,
    5.) dass die Risikobalance für Jüngere und Frauen deutlich ungünstiger, also ein anderer Impfstoff sicherer ist. (Bei dieser Überlegung muss man zudem bedenken, dass es auch Jüngere mit Long COVID erwischen kann, also nicht nur auf die Sterblichkeit schauen.)
    Somit ist es höchst vernünftig, bei der Art der Impfstoffe nach Alter zu differenzieren. (Was ja geschieht.)

    Zudem gibt es dabei zwei Perspektiven: Eigenschutz und soziale Verantwortung (nicht krank werden und niemanden anstecken wollen). – Damit ist für mich die Entscheidung pro Impfung klar.
    Es fällt einem natürlich im Dauerbombardement der Sensations-Medien psychisch etwas schwer, das so nüchtern zu reflektieren. – Abschließend noch: Man weiß ja nun, auf welche Symptome nach der Impfung zu achten ist. Und für den nach allem seltenen Fall haben die Greifswalder Forscher ja, soviel ich weiß, auch schon eine Therapie entwickelt. Das ist eine gute Nachricht.
    Vielleicht hilft dies als Checkliste. Belehren will ich niemand, ich hab es nur mal sortiert.

    Wirklich sehr überrascht hat mich in letzter Zeit die Nachricht von ganz offizieller Seite aus China selbst, dass deren Impfstoff letztlich doch nich so dolle ist …

  4. nook sagt:

    Nachdem wir mit den Impfungen eh schon hinten an stehen, muss einfach Impfstoff her. Ich nehme alles was man mir anbietet, mit 66 vermutlich kein Problem. Einladung bisher, negativ!

    Je länger wir SarsCov2 verteilen, desto mehr Mutationen wird es geben. Und da ziehen glaube ich die Vektor Impfstoffe den kürzeren, was die Dauer der Anpassungen an neue Varianten angeht, nicht die Wirksamkeit.

    Lauterbach zitiert eine Studie dass bei Biontech Geimpften in Israel das Risiko einer Infektion mit der Südafrika Variante B1351 höher ist mit B117.

    Ich meine mich an die Zeitangabe von 4 Wochen zu erinnern, in der Biontech auf neue Varianten reagieren kann.

    Deshalb sollte man doch für die Zukunft mRNA Varianten favorisieren und nicht die Vektorimpfstoffe.

    Und Söder … ich traue mir gar nicht mehr zu erwähnen das ich aus BY bin. In meiner Jugend hatte ich mal einen Button "Stoppt Strauß", da passt Söder auch drauf ;-)

    • Mance sagt:

      @…4 Wochen zu erinnern, in der Biontech auf neue Varianten reagieren kann.
      @… mRNA Varianten favorisieren…

      Ja, das ist eine neue faszinierende Technik. Allerdings vielleicht doch zu früh endgültig darüber zu urteilen, da keine Langzeiterfahrungen vorliegen. Ein weiteres Problem wird sein, daß die kurze Entwicklungszeit nur zum Tragen kommt, wenn auch die Zulassungsverfahren dementsprechend angepaßt werden. Auch muß der Impfstoff dann ja noch in ausreichender Menge produziert werden und auch das könnte dann zum Engpaß werden. Nicht zu vergessen die Logistik (ev. Tiefkühlung).
      Ich denke es wird auch nicht einfach sein der Mutationsgeschwindigkeit des immer noch rel.tödlichen Virus hinterher zu kommen, sodaß uns das sicher noch eine ganze Weile beeinträchtigen wird.
      Das effektivste Mittel, sich der Zusammenhänge im Klaren zu sein und sein Verhalten bis dahin demensprechend anzupassen, ist ja leider noch nicht bei Allen angekommen.

    • Andreas B. SH sagt:

      @ Lauterbach, Israel: Das hat Lauterbach missverständlich formuliert. Bei den Geimpften haben nur noch die Mutanten eine Rest-Chance. – Sorum wird ein Schuh draus. Insgesamt ist's selten, und deshalb kommt es sowohl auf Tempo bei der Durchimpfung und weitere Wachsamkeit für neue Mutanten an, deren Ausbreitung man sofort stoppen muss. – Wieder eine Sache, bei der man in der Presse nur die Details aus dem Zusammenhang reißt und die Proportionen unterschlägt, wie's das Rezept für Boulevard ist.

      • Andreas B. SH sagt:

        Korr.: Es sollte besser heißen: "[…] am Ende nur noch […]", also in der Tendenz.
        Gemeint ist, dass ihr relativer Anteil in dieser Gruppe größer ist, die absolute Zahl der Infektionen aber gerade nicht, und insofern also kein größeres Risiko, … im Gegenteil.
        Entschuldigung, habe zu spät gesehen, dass ich da selbst zu lax formuliert habe. ;-)

        Drosten hatte es übrigens in der aktuellen Folge (Coronavirus-Update #84) auch aufgedröselt (ab Minute 25). – Aber allmählich ist das schon 'ne echte Zumutung! War mal wieder Spielfilmlänge: gesamt 1 Stunde 40 min. (Skripte gibts auch schon, da kann man's schneller finden.)

  5. Mance sagt:

    @Andreas B. SH

    Andreas, Du befaßt Dich ja intensiv mit der Materie. Da würde mich mal interessieren wie das bei der normalen Influenza-Impfung (auch Vektor?) ausschaut. Wie ist es da mit den oben besprochenen Trombose-Risiken? Risikolos ist diese Impfung ja sicherlich auch nicht.

  6. Mance sagt:

    Für Interessierte; hier ein wie ich finde guter Artikel zum Thema.

    *ttps://www.zeit.de/gesundheit/2021-04/corona-impfstoffe-johnson-and-johnson-nebenwirkungen-hirnnerventhrombose-vektorimpfstoffe/komplettansicht

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