Weltallrennen der Reichen? Richard Branson will am 11. Juli 2021 ins All fliegen

Momentan liefern sich Milliardäre ein Rennen um den Erstflug als Touristen in den Weltraum. Nachdem Jeff Bezos den 20. Juli 2021 als Termin für den ersten bemannten Flug mit Passagieren ins All bekannt gab, schob der britische Milliardär Richard Branson einen eigenen Termin nach. Er will am 11. Juli 2021 mit weiteren Passagieren an Bord des Erstflugs von VSS Unity als "Astronaut 001" ins All fliegen.


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Der Erstflug von Blue Origin

Blue Origin ist ja die Firma des Amazon-Gründers und Multimillionärs Jeff Bezos. Deren Ziel ist es, Touristenflüge in 100 km Höhe anzubieten, so dass die Passagiere einige Minuten Schwerelosigkeit erleben und die Erdkrümmung sehen können. Dazu kommt die wiederverwendbare einstufige New Shephard-Rakete zum Einsatz. Diese schießt eine Kapsel für sechs Personen auf die Gipfelhöhe von 100 km Höhe über dem Meeresspiegel, um dann selbsttätig zu landen. Die Kapsel mit den Passagieren fällt dann selbsttätig zur Erde zurück und wird von Fallschirmen abgebremst, um in den USA in einer Wüstengegend zu landen.

New Shepard
New Shepard-Landung 2017, Quelle: Wikimedia Bild gemeinfrei

Ich hatte etwas ausgiebiger im Artikel Blue Origin: Erfolgreicher Testflug in den Weltraum über den ersten unbemannten Testflug und die Abläufe berichtet. Mit den 100 km Höhe bekommen die Passagiere die "Astronauten-Abzeichen" verliehen – wohl ein zusätzlicher Kick für sehr reiche, zahlende Passagiere, auf die Blue Origin schielt. Am 20. Juli 2021 soll der bemannte Erstflugs der New Shephard in den Weltraum stattfinden. Neben den beiden Piloten sollen Jeff Bezos, sein Bruder Mark, Wally Funk, und ein vierter Passagier, der 28 Millionen US-Dollar bezahlt hat, aber noch nicht benannt wurde, als Passagiere mitfliegen. Ich hatte einige Informationen in den Beiträgen Amazon-Gründer fliegt am 20.7.2021 mit Blue Origin ins All und Wally Funk fliegt mit Jeff Bezos ins All zusammen getragen.

Milliardär Richard Branson will schneller sein

Nun hat Milliardär Richard Branson den 11. Juli 2021 als Termin für den Erstflug mit Passagieren im Raumschiff VSS Unity seiner Firma Virgin Galactic bekannt gegeben. In nachfolgendem Tweet ist ein Video eingebunden, welches die Besatzung sowie die Passagiere vorstellt (auf das Bild klicken und das Video abspielen.

Unity22 Space Flight Crew

Neben den Piloten Dave Mackay und Michael Masucci, die die VSS Unity fliegen, und CJ Sturckow und Kelly Latimer, die die VMS Eve (das Trägerflugzeig) fliegen, will sich Richard Branson von den Spezialisten der Missionscrew Beth Moses (Chief Astronaut Instructor), Colin Bennett (Lead Operations Engineer), und Sirisha Bandla (Vice President of Government Affairs and Research Operations) begleiten lassen. Branson hat diesen ausführlicheren Artikel publizieren lassen.


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Das Raumschiff VSS Unity wird von einem Flugzeug (VMS Eve) in 14 km Höhe geschleppt, dort ausgeklinkt und kann mittels eines Raketenmotors auf knapp 100 km Höhe aufsteigen. Es handelt es sich bei der Mission also auch nur um Weltraumhopser, der die Passagiere auf eine Höhe von ca. 100 km führt. Die VSS Unity ist aber wie ein Flugzeug geformt und kann daher auch vertikal auf einer Landebahn des zum Starten verwendeten Weltraumgeländes (Spaceport Amerika) landen. Eine solche Mission hatte ich im Beitrag Virgin Galactic: Flug mit VSS Unity in den Weltraum geglückt berichtet. Bisher ist das Raumschiff nur mit zwei Piloten geflogen.

Nicht unumstritten

Als ausgebildeter Ingenieur, der seinen beruflichen Start sogar in der Luft- und Raumfahrttechnik hatte, finde ich das Ganze aus diesem Blickwinkel technisch spannend. Aber es gibt auch den anderen Blickwinkel. Vorausgesetzt, die hier erwähnten Missionen klappen, hopsen also im Juli 2021 einige Touristen auf bis zu 100 km Höhe ins Weltall. Das ist alles aber nicht unumstritten – denn einmal herrscht weltweit Coronavirus-Pandemie. Und umweltmäßig macht das Ganze auch wenig Sinn. Spiegel Online berichtete hier über die Konkurrenz der beiden Milliardäre um den Erstflug ins All.

Zu Virgin Galactic muss man anmerken, dass es im Jahr 2014 bei einem Testflug zu einem tödlichen Absturz des Space Ship Two Enterprise kam. Darauf hin wurden alle Testflüge ausgesetzt und ein neues Raumschiff musste entwickelt werden. Die Kollegen von Golem haben sich in diesem Artikel so einige Gedanken zum Thema gemacht. Deren Fazit: Nachhaltig, sicher und als Geschäftsmodell taugend, sind wohl beide Firmen nicht. Nur der Amerikaner Elon Musk mit seiner Firma SpaceX hat es geschafft, wirklich Raketen und Raumfahrzeuge zu entwickeln, die ins All und zur Internationalen Raumstation fliegen können. 

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