Die Sonde Insight ist seit zwei Jahren auf dem Mars im Einsatz und hat dort Daten über das Innenleben des Planeten gesammelt. Jetzt haben die Wissenschaftler erste Informationen über den Aufbau des Mars-Inneren präsentiert.
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Ende November 2018 gelang den Amerikanern die erfolgreiche Landung der Insight-Raumsonde auf dem Planeten Mars. Die Sonde besitzt einen Mechanismus (Maulwurf genannt), der theoretisch bis zu 15 Meter tiefe Bohrungen auf dem Mars durchführen sollte. Dieses Experiment ist aber gescheitert, wie ich in Blog-Beiträgen berichtete.
(Quelle: NASA/Wikimedia)
Bevor die NASA-Raumsonde InSight 2018 auf dem Mars landete, konzentrierten sich die Rover und Orbiter, die den Roten Planeten untersuchen, auf seine Oberfläche. Aber die Sonde hat auch Seismometer, die Marsbeben, die sich durch Schrumpfungen der Gesteine ergeben, aufzuzeichnen. Durch diese Beben konnte die Struktur des Marsinneren erstmals untersucht werden. Es gibt jetzt zum ersten Mal Details über das tiefe Innere des Planeten.
Das Seismometer von InSight, genannt Seismic Experiment for Interior Structure (SEIS), hat 733 verschiedene Marsbeben aufgezeichnet. Etwa 35 davon – alle zwischen den Magnituden 3,0 und 4,0 – lieferten die Daten für die drei Arbeiten. Das ultrasensible Seismometer ermöglicht es den Wissenschaftlern, seismische Ereignisse aus Hunderten bis Tausenden von Kilometern Entfernung zu messen.
In obigem Tweet weist die NASA auf eine entsprechende Pressekonferenz hin. Einen kurzen Überblick liefert dieser NASA-Artikel. Inzwischen liegen drei Forschungsarbeiten vor, die auf den Daten des Seismometers basieren. Die Arbeiten wurden gerade in Science veröffentlicht und liefern Details über die Tiefe und Zusammensetzung der Marskruste, des Mantels und des Kerns. Es ist nun bekannt, dass der Kern des Planeten Mars flüssig ist. Bei der Erde ist dagegen der innere Kern fest, während der äußere Kern geschmolzen ist.
"Als wir vor mehr als einem Jahrzehnt mit der Konzeption der Mission begannen, waren die Informationen in diesen Papieren das, was wir uns am Ende erhofften", sagte der leitende Forscher von InSight, Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien, das die Mission leitet. "Das ist die Krönung all der Arbeit und der Sorgen der letzten zehn Jahre."
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Deutschsprachige Artikel mit einer Zusammenfassung finden sich in der Süddeutsche Zeitung (englischsprachige Fassung hier), aufSpiegel Online, oder bei heise. National Geographics hat zudem diesen englischsprachigen Beitrag veröffentlicht.
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