Mann und das Drama um den Heckenschnitt …

HeckenschnittTja, des Deutschen Hecke um sein Grundstück und das Thema Heckenschnitt – das ist eine unendliche Geschichte. Entweder wird da überhaupt nicht geschnitten und das Zeugs wuchert. Oder es gibt den Radikalschnitt mit entsprechenden Kollateralschäden und gegebenenfalls einer neuen Hecke. Der junger Liedermacher Reinhard Mey hat das sogar im Lied Der Mann der seine Hecke schor thematisiert. Mir ist da gerade so ein Fall mit der nebenstehenden Hecke wieder unter die Augen gekommen, denn diese Hecke gibt es nicht mehr.


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Als früherer Besitzer einer Eigentumswohnung und jetzt eines kleinen Grundstücks mit Doppelhaus, Sträuchern und Hecken fällt auch deren Schnitt in meinen Aufgabenbereich. Wenn dann die Order der angeheirateten Hälfte könntest Du die Hecke schneiden kommt, liegt Ärger in der Luft. Denn beim Schneiden von Sträucher und Hecken bin ich eher so der Radikalinski. Das muss kräftig zurückgeschnitten und in Form gebracht werden.

Fast die Eibenhecke gekillt

Ich erinnere mich an die Eibenhecke auf dem Grundstück des Hauses, wo ich Mitte der achtziger Jahre eine Eigentumswohnung erwarb. Als ich dort einzog, war die ‚Hecke' eine Aneinanderreihung von ‚Weihnachtsbäumchen' und sah aus wie Hund. Also habe ich mir an einem Samstag eine Bügelsäge und eine Heckenschere gegriffen und kräftig Hand angelegt. Die radikal auf ca. 140 Meter Höhe gekappte Eibenhecke wurde in den nächsten Wochen gelb mir ist heiß und kalt geworden.

Dachte schon, ich muss der Hausgemeinschaft eine neue Hecke kaufen und pflanzen. Im Herbst wurde die Eibenhecke wieder an einigen Stellen leicht grün. Im nächsten Frühjahr schlug die Hecke aus und war im Sommer wirklich eine Eibenhecke, die den Namen verdiente. Ich gehe noch heute öfters in der Straße meiner ehemaligen Wohnung vorbei – die Eibenhecke ist die Schönste weit und breit, dicht, grün und schön auf ca. 1,40 Meter Höhe von den jetzigen Besitzern gestutzt. Ich hatte die Geschichte von der gestutzten Eibenhecke im Beitrag Sommer 2020: Oleander in voller Blüte erzählt.

Das war ich nicht, ich schwör

Im Sommer 2020 entstand dann das Foto dieser Hecke an einer Grundstücksgrenze. Da hatte jemand die Hecke radikal beschnitten und es sah einfach wie Hund aus. Kommentar meiner Frau, als wir dort an der Hecke vorbei kamen "das hätte von dir sein können".

Gestutzte Hecke
(Gestutzte Hecke)

Aber ich war dieses Mal nicht schuld, ich schwöre. Das obige Foto hatte ich im Blog-Beitrag Der Ritter der Heckenschere: Der Lavendel-Schnitt veröffentlicht, als ich dort meinen "verunglückten Lavendelschnitt" literarisch aufgearbeitet habe. Fürs Protokoll: Der Lavendelstrauch hat dieses Jahr kräftig geblüht und war ein Schmaus für Bienen und Hummeln, die sich den ganzen Sommer dort versammelten.

Die Hecke hat nicht überlebt …

Der obigen Hecke ist es leider nicht so gut ergangen. Die stand gut 300 Meter weiter, in meiner Straße an einem Gartenzaun. Ich kennen die Hecke seit gut 40 Jahren, da ich immer in der Nähe gewohnt habe. Das Haus ist vor wenigen Jahren an neue Eigentümer verkauft worden und da hatte jemand beschlossen, dass die Hecke gestutzt werden müsse. Das Ergebnis war in obigem Foto zu bestaunen.


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Ich bin seitdem bestimmt hundert Mal an diesem Grundstück vorbei gefahren oder gelaufen, aber nie aufgemerkt – nur im Hinterkopf ist irgendwie nichts in Erinnerung, dass die dürren Stämmchen aufgefallen wären. Die Woche kam ich auf einem Abendspaziergang wieder am Grundstück vorbei, und plötzlich war da der Gedanke "Oh, irgend etwas ist anders" – wohl auch, weil ich die Tage das obige Foto auf meiner Festplatte gesehen hatte. Also genauer hingeschaut: Die obige Hecke war weg, stattdessen standen dort neu gepflanzte Koniferen, einige waren dürr und wohl nicht angewachsen.

Meine Interpretation: Mann des Hauses hatte 2020 die vorhandene Hecke kräftig gestutzt und das obige Straßenbild hinterlassen. Nach zwei Jahren wäre die Hecke an dieser Stelle mit Sicherheit wieder ausgeschlagen und alles hätte ich Butter sein können. Ich vermute aber, dass Frau das nicht zuließ und die Entscheidung traf "Die Hecke muss raus und es wird was neues gepflanzt".

Altes Leid der Menschheit: "Mann versteht Frau nicht" und dann geht so manches schief. Schade um die schöne Hecke – hätte man beizeiten sauber zurecht schneiden müssen, dann wäre das super geworden.

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3 Antworten zu Mann und das Drama um den Heckenschnitt …

  1. Volker Witt sagt:

    Ich liebe Deine kurzweiligen und amüsanten Geschichten!
    Schon mal darüber nachgedacht ein Buch daraus zu machen?

    Gruß, vw

    • guenni sagt:

      Schwierig – es reicht ja nicht nur, ein Buch drüber zu machen. Wenn ich die Zeit rein stecke, müsste sich das Werk auch verkaufen. Da sehe ich aber, angesichts des Buchmarkts aktuell schwarz. Ich habe zu oft richtig Geld mit Flops im Büchermarkt verbrannt – konnte das aber mit den Tops überkompensieren. Daher stelle ich solche Geschichten momentan hier im Blog ein.

      Sollte mal ein Verlag auf mich zukommen, umd das Zeugs abdrucken wollen – gäbe ja auch noch die gesammelten Geschichten meiner Japan-Aufenthalte, drüben im Japan-Blog, könnte man drüber reden.

  2. Martin sagt:

    Moin! Die obige Hecke scheint eine Thuja zu sein. Die schlagen nach so einem Radikalschnitt nicht mehr aus. Eiben aber schon!
    Viele Grüße M

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