Finger weg von Reparaturen bei E-Bike-Akkus

Sie sind ja beliebt, die Fahrräder mit elektrischem Zusatzantrieb durch einen Akku-gespeisten Elektromotor. E-Bikes sind auf deutschen Straßen allerorten anzutreffen und auch bei Generation 60 Plus im Einsatz. Was die potentiellen Käufer sowie die Besitzer aber selten auf dem Radar haben: Die Akkus halten nur eine begrenzte Zeit und verlieren Ladekapazität. Mit einem kaputten Akku sind E-Bikes praktisch Schrott. Oft gibt es nach wenigen Jahren keine Ersatz-Akkus des Herstellers mehr. Eine Normung für E-Bike-Akkus der Hersteller existiert nicht. Was tun, wenn der Akku schlapp macht? Der ADAC rät dringend von der Akku-Reparatur durch Austausch einzelner Zellen – oder vom Kauf der Ersatz-Akkus aus dem Internet – ab.


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Zum Start in die Fahrrad-Saison wird mancher sein E-Bike auf Vordermann bringen wollen und dabei auch schauen, ob die Ladekapazität des Akkus noch ausreichend ist. Möglicherweise überlegt sich der Eine oder Andere auch den Kauf eines gebrauchten E-Bikes, denn die Räder sind neu recht teuer sowie oft mit Lieferzeiten versehen.

Wenn das Akku am E-Bike aber nach einigen Jahren an Kapazität einbüßt, hat der Besitzer ein Problem: Er kommt mit einer Akku-Ladung nicht mehr so weit wie bei einem neuen Akku. Bei einem Kurzschluss einzelner Akku-Zellen geht gar nichts mehr. Pünktlich zum Start der Fahrrad-Saison greift auch der ADAC das Thema im Artikel E-Bike-Akku: Finger weg von der Reparatur auf.

Laut ADAC gibt es verschiedene Ursachen wie Beladung, Fahrergewicht, Fahrmodus, Reifendruck oder Wartungszustand des Rads, wenn die Reichweite des Akkus abnimmt. Ein kaputtes Motorlager am Elektroantrieb kostet Leistung und senkt natürlich die Reichweite. In den meisten Fällen wird aber die Alterung des Akkus der Grund sein, warum die Ausflüge immer kürzer werden müssen.

In seinem Artikel gibt der ADAC dann Hinweise, wie die Akku-Leistung bei Gebraucht-E-Bikes bestimmt werden kann. Das Ganze läuft unter der Bestimmung des State of Healt (SOH), welches die nutzbare Restkapazität im Vergleich mit einem neuen Akku angibt. Manche Akkus ermöglichen diesen SOH-Wert selbst abzufragen – bei anderen Akkus muss das in der Werkstatt ermittelt werden.

Ist der Akku bereits gealtert, kann der Kauf eines Original-Akkus vom Hersteller wieder die erwünschte Reichweite für das Rad bringen. Aber das Ansinnen hat gleich zwei Probleme: Erstens bieten die Hersteller Ersatz-Akkus oft nur wenige Jahre für ein Modell an (einer der Gründe, warum ich kein E-Bike besitze, sondern auf über 30 Jahre alte Räder setze).

Und zweitens sind die Original-Akkus der Hersteller, wegen der fehlenden Normung, sehr teuer. Dabei werden die Akkus der Hersteller letztendlich aus standardisierten Akku-Zellen zusammen gebaut und in einem individuell vom Hersteller gestalteten Gehäuse untergebracht. Da könnte man auf die Idee kommen, ein schlappes Akku selbst oder in einer Werkstatt reparieren zu lassen. Die Akku-Zellen (aus chinesischer Produktion) lassen sich oft günstig im Internet bestellen.

Von dieser Möglichkeit rät der ADAC aber aus Sicherheitsgründen dringend ab. Das Ergebnis einer Befragung von Herstellern, Fachverbänden und Werkstätten lautet: Man sollte nicht versuchen, einen Akku selbst zu reparieren, da die Brandgefahr einfach zu hoch ist. Ein Akku-Brand in der Garage, im Keller oder gar in der Wohnung kann große Schäden nach sich ziehen. Die vom ADAC genannten Gewährleistungsansprüche, die man bei einer Selbstreparatur verliert, sind bei älteren Rädern aber praktisch zu vernachlässigen.


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Man könnte das Angebot einer Werkstatt zur "Akku-Reparatur" annehmen. Problem ist, dass man oft nicht weiß oder erkennen kann, ob das professionell ausgeführt wird. Denn die Akku-Zellen sind ja mit einer Ladeelektronik versehen, die eine Überladung verhindern soll. Diese Elektronik ist aber auf die Akku-Zellen des Herstellers abgestimmt. Ein Austausch einzelner Akku-Zellen kann dann zu Überlastung und Bränden führen.

Nur der Austausch aller Zellen durch Produkte eines renomierten Akku-Herstellers in einer Fachwerkstatt könnte für Fälle, wo kein Ersatz-Akkue des E-Bike-Herstellers mehr erhältlich ist, eine Lösung sein. Hier wäre eine Normung der Akkus für elektrische Geräte zu fordern, so dass auch Drittanbieter entsprechende Akkus anbieten könnten. Wer sich für das Thema interessiert oder auch vor dem Kauf eines Pedelec steht, sollte den ADAC-Artikel lesen.


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Eine Antwort zu Finger weg von Reparaturen bei E-Bike-Akkus

  1. Mance sagt:

    Ich würde noch einen Schritt weitergehen: Finger weg von E-Bikes (-Rollern)! Das ist doch eine Riesensauerei was da noch auf uns zukommt mit den Entsorgungsproblemen für diese Teile. Mal ganz zu schweigen von der Ressourcenverschwendung.

    imho:
    Und mal ganz praktisch für die ältere Generation – wer nicht in der Lage ist mit einem normalen Fahrrad mit >= 12-Gang Schaltung einen Berg hoch zu fahren, der hat auch nichts auf einem E-Bike verloren. Viel zu unsicher!

    Selbst habe ich mich in den vergangenen Jahren vom Mountainbike mehr und mehr verabschiedet und bin nun ausschließlich per pedes unterwegs. Zur Zeit treibe ich mich am Albtrauf herum. Herrliche Gegend und sehr sportlich wenn man denn möchte ;-)

    https://share-your-photo.com/img/3504cbbf6c.jpg

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