DNA eines Toten aus Pompeji sequenziert

Beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus starben zahlreiche Einwohner der 20.000 Bewohner zählenden römischen Stadt Pompeji. Fast 2.000 später werden Tote dieses Ausbruchs, deren Knochen durch heiße Asche konserviert wurden, ausgegraben. Wissenschaftern der süditalienischen Universität Salento und der Universität Kopenhagen ist es nun gelungen, die DNA eines Opfers in großen Teilen zu sequenzieren.


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Gabriele Scorrano (Universität Tor Vergata in Rom) untersuchte mit seinem Team die Skelett-Überreste eines etwa 35 und 40 Jahre alten Mannes und einer ca. 50 jährigen Frau, die unter der Ascheschicht ausgegraben worden waren. Im Felsenbein (Knochen im Schädel) des männlichen Toten fand sich genügend DNA, um große Teile zu sequenzieren. Bei dem weiblichen Opfer reichte die DNA nicht für eine  Sequenzierung aus. Die Ergebnisse wurden hier veröffentlicht.

Tote von Pompeji

Individum A von der Fundstelle Casa del Fabbro (Haus der Handwerker) war männlich, 164,3 cm groß und ca. 35 und 40 Jahre alt. Bei Person B handelte es sich um eine Frau im Alter von über 50 Jahren mit einer Körpergröße von 153,1 cm. Die Sequenzierung des männlichen Opfers konnte zu 41 % erfolgen und ergab Merkmale, die typischerweise bei Bewohnern der Insel Sardinien vorhanden sind. Der Mann hatte aber 30,5 Prozent Gene, die mit Individuen aus der iranischen Jungsteinzeit und zu 51,6 Prozent mit Genen von Individuen, die in der der anatolischen Jungsteinzeit lebten, übereinstimmten. Es müssen also Individuen aus Iran über Anatolien in der Jungsteinzeit ins Mittelmeer nach Sardinien gewandert sein. Von dort gab es dann einen Austausch mit Italien.

Bei der Analyse der Reste der Wirbelsäule des Toten wurden Hinweise auf eine Knochen-Tuberkulose-Erkrankung gefunden, wie diese deutsche Pressemitteilung erläutert. Ausführlicher werden die Studienergebnisse in scienexx und bei Spiegel Online beschrieben.


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