Musik zum Sonntag: Ritchie Valens – La Bamba

Plattenspieler mit LP, Word Record Store DayMal wieder ein Ausflug in die 50er Jahre des vorherigen Jahrhunderts gefällig? Es war eine Tragödie, als am 3. Februar 1959 ein Flugzeug bei Mason City, Iowa) in ein Maisfeld stürzte. Bei diesem Absturz starben Ritchie Valens, sowie seine Musikerkollegen Buddy Holly und The Big Bopper. Aber deren Musik  und speziell die Stücke von Valens werden uns begleiten – das Stück La Bamba dürfte wohl jede Leserin und jeder Leser schon mal gehört haben. Ich habe den Titel als Musik zum Sonntag mitgebracht.


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Ritchie Valens war ein US-amerikanischer Rock-'n'-Roll-Musiker mit mexikanischen Wurzeln, der am 13. Mai 1941 als Richard Steven Valenzuela in Pacoima, Los Angeles, geboren wurde. Valens stammte aus armen Verhältnissen und verdiente sein Geld (gemeinsam mit seiner Mutter) als Erntehelfer (Saisonarbeit).

Anfang 1959 war der erst 17-jährige Ritchie Valens mit anderen Künstlern auf einer Tournee. Bei dieser Tournee fiel im Tourbus mehrfach die Heizung aus, bis dieser dann schließlich ganz liegen blieb. Valens zog sich in der Nacht vor seinem letzten Konzert eine Erkältung zu, weshalb er Buddy Hollys Gitarristen Tommy Allsup bat, ihm seinen Platz im Flugzeug zu überlassen. Allsup ließ darüber einen Münzwurf entscheiden. Valens gewann und stieg an Bord des Flugzeugs, obwohl er unter Flugangst litt. Nach dem Konzert am Abend in Clear Lake, Iowa, stürzte das Flugzeug am 3. Februar nur wenige Minuten nach dem Start aufgrund eines Schneesturms ab. Mit Valens starben seine Tourkollegen Buddy Holly und The Big Bopper  (J. P. Richardson) sowie der Pilot Roger Peterson. Valens Familie erfuhr von dem Flugzeugabsturz aus dem Radio. Er wurde drei Tage nach dem Unglück in seiner Heimatstadt beigesetzt. Valens wollte seine Highschool-Liebe Donna Ludwig (welcher der Song Donna gewidmet ist) heiraten.

Zu den bekanntesten Hits in der kurzen Karriere von Ritchie Valens gehören Come On, Let's Go, Donna und La Bamba. Das Stück La Bamba (1958) erreichte Platz 354, als einziger nicht englischsprachiger Song in der Liste der 500 besten Songs aller Zeiten von dem US-Magazin Rolling Stone aus dem Jahr 2010. La Bamba ist der Titel eines mexikanischen Volksliedes. Der Hintergrund: In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai 1683 suchte der niederländische Pirat Laurens (Lorenz) de Graaf die mexikanische Stadt Veracruz heim, versammelte die Bewohner in der Kirche und plünderte und brandschatzte den Ort. Dieser Vorfall wurde von der überlebenden spanischen Administration am 18. Juni 1683 nach Madrid gemeldet. Später bauten die Einwohner die Stadt wieder auf und bereiteten sich auf mögliche weitere Überfälle vor.

Das Wort „bamba" kommt vom spanischen Wort „bambarria", was etwa mit dem Versuch übersetzt werden kann, etwas künftig zu verhindern, was bereits einmal geschehen ist. „Arriba, arriba" soll die Stadtregierung auffordern, die Vorbereitungen gegen künftige Überfälle zu beschleunigen, kann aber auch als Aufforderung zur Beschleunigung des Tanzes gedeutet werden. Das Lied könnte sogar afrikanische Wurzeln haben, weil viele mexikanische Sklaven aus Angola/Kamerun kamen, wo der Stamm der MBamba am Bamba-Fluss lebt. In diesem Kontext wird „bambarria" als Aufstand der Sklaven gegen die Spanier interpretiert. Denn diese tanzten nachweislich seit 1816 nach dem Lied.

Wie auch immer, das Stück La Bamba passt mit seinem Arrangement zum Sommer und zur Stimmung Ende der 50er Jahre. Das Stück ist auf YouTube abrufbar. In diesem Sinne viel Spaß beim Hören, schwelgen in Erinnerungen an vergangene Zeiten und schönen Sonntag.

Plattenspieler mit LP, Word Record Store Day
(Plattenspieler mit LP, Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)

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2 Antworten zu Musik zum Sonntag: Ritchie Valens – La Bamba

  1. Michael sagt:

    Das ruft Erinnerungen hervor: Mein "Liebling" war Buddy Holly und seine Schallplatten waren damals in der BRD teuer und schwer zu bekommen, das Label war Coral Records: https://de.wikipedia.org/wiki/Coral_Records

    Im Internat hatte ein Mitschüler die meisten seiner Platten und verlieh diese für 50 Pfennig, wenn man sie auf sein eigenes Tonband aufnehmen wollte, verlangte er 1 DM dafür. Was später aus ihm geworden ist – ich weiß es nicht.

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