Brexit-Wehen: Britische Regierung bestellt Audi, weil lokale Hersteller nicht liefern können

So langsam werden die langen Schatten des Brexit sichtbar. Die britische Regierung musste jetzt wohl bei Audi in Deutschland Dienstwagen für die Regierung bestellen, weil britische Automobilhersteller die Anforderungen der Metropolitan Police nicht erfüllen können.


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Ich bin über einen Artikel des britischen Blatts The Independent auf diesen Sachverhalt aufmerksam geworden (siehe folgender Tweet).

Brexit-Nachwehen
Der Artikel ist hinter einer Bezahlschranke und auf Englisch – aber die wichtigsten Punkte habe ich mal herausgezogen. Die britische Regierung stand vor der Beschaffung der nächsten Generation gepanzerter Ministerfahrzeuge.

Der britische Automobilherstelelr Jaguar beliefert die britische Regierung seit mehr als drei Jahrzehnten mit solchen Fahrzeugen. Aber im Jahr 2021 erreichte die Autoproduktion im Vereinigten Königreich aufgrund des Fachkräftemangel und Problemen in der Lieferkette, die durch den Brexit und die Pandemie noch verschärft wurden, den niedrigsten Stand seit 1956. Jaguar musste die Produktion in seinen Werken in den letzten Jahren aufgrund von Problemen bei der Teilebeschaffung zeitweise unterbrechen.

Die Metropolitan Police kündigte im Sommer 2020 an, dass die nächste Generation der gepanzerter Ministerfahrzeuge der Regierung in Deutschland hergestellt werden wird. Man hat bei Audi entsprechende A8 Limusinen geordert, was zu harscher Kritik führte.

The Independent hat dann erfahren, dass die Entscheidung so getroffen wurde, weil kein britischer Autohersteller in der Lage ist, die Anforderungen der Ausschreibung zu erfüllen. Dies brachte die Metropolitan Police in Zugzwang. Diese Polizeibehörde ist für den Schutz der Minister zuständig, wozu auch die Beschaffung der Fahrzeuge gehört.

Das Ganze geht wohl auf eine Anfrage bei den betreffenden Stellen zurück. "Alle Verträge des Metropolitan Police Service unterliegen den Vorschriften des öffentlichen Beschaffungswesens, wobei sowohl die Sicherheitsanforderungen als auch die Kosten und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge berücksichtigt werden", heißt es in einer Erklärung der Metropolitan Police.

"Für diese Ausschreibung gab es zum Zeitpunkt der Ausschreibung keinen britischen Erstausrüster, der in der Lage war, die Anforderungen der Ausschreibung zu erfüllen oder eine ähnliche Fahrzeugspezifikation zu produzieren, daher wurde kein Angebot von einem britischen Hersteller für den Auftrag abgegeben.", zitiert das Blatt weiter. Großbritannien läuft in vielen Bereichen in arge Probleme – die teilweise durch den Brexit verschärft werden.


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