Fastenzeit – verzichten die Deutschen?

Die Kirche hat ihre Schäfchen mit der Fastenzeit kräftig am dogmatischen Wickel. Am Aschermittwoch hat gemäß der "christlichen Lehre" die Fastenzeit begonnen. In Deutschland verzichtet man auf Süßes oder Sncks und Fasten ist da durchaus geläufig.  Natürlich muss ich da "meinen Senf" dazu geben …


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Ich erinnere mich an die Kindheit, wo wir in der Fastenzeit nichts Süßes essen durften – die Kirche hatte es verboten und es war Sünde, dagegen zu verstoßen – so ein Bullshit.

Persönlich habe ich nach den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche sowie der Luxuswohnung des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst, die mit 31 Millionen Euro von meinen Kirchensteuern bezahlt wurde und jetzt als Museum dient – das Bad ist jetzt Lagerraum – die Option zum Exit gezogen. Dogmatisch hilft mir die gesamte Kirchentheorie auch wenig, speziell, wenn man liest (Bernhard Braun Die Herkunft Europas), wie sich die drei großen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) aus den Dogmen der Religionen der letzten 5000 Jahre im Bereich Mesopotamien, arabische Halbinsel, Israel und Ägypten bedient haben.

Fasten in Deutschland

Fasten aus religiösen Gründen entfällt für mich also. Aber die Religionen Christentum, Judentum und Islam halten an Fastenzeiten fest. Daher ist mir auch nachfolgender Tweet zur Fastenzeit sofort ins Auge gesprungen.

Fastenzeit und Fasten in Deutschland

Die Statista GmbH bereitet eine YouGov-Umfrage unter 832 Personen in Deutschland auf, in der gefragt wurde, ob jemand schon mal gefastet habe. Der Verzicht auf Süßes oder Snacks rangiert an erster Stelle. Aber auch Alkohol, Tabak oder andere Genussmittel rangieren sehr weit vorne. "Dry January", ein Monat ohne Alkohol, nach den Excessen an Weihnachten und Neu Jahr steht ebenfalls für viele Menschen auf dem Programm. Dann folgen Intervallfasten, Heilfasten und Basenfasten. Man könnte es so ausdrücken: Fasten scheint auch Kultursport zu sein. Und wenn die Bikini-Figur etwas auseinander gegangen ist, gilt das sowieso.

Persönliche Betrachtung

Zum Thema Fasten und speziell Intervallfasten hatte ich sogar einige Beiträge hier im Blog. Das kann aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll sein  – abnehmen müssen, viszerales Fett verbrennen etc. Ich selbst faste nicht mehr – habe ich im Grunde noch nie gemacht. Immer wenn es hieß "ein paar Kilo zu viel, wir müssten mal wieder fasten", bin ich bereits in der ersten halben Stunde des Verzichts in einen wahren Heißhunger verfallen und es ging gar nichts mehr.

Der Peak von 83 kg Körpergewicht, bei 187 cm Körpergröße hat mich vor Jahrzehnten bewogen, mit mehr Sport und Nordic Walking einen Gegenpunkt zu setzen. Zudem habe ich an einige Stellen bewusst auf süßen mit Zucker (im Kaffee, Tee, Speisen) verzichtet und die Ernährung umgestellt.


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Hatte gleich zwei Nebeneffekte: Ich habe mit dem Verzicht auf Süßen die unnützen Kalorien gespart und schmecke Süße auch wieder intensiver. Ein Kaffee oder Tee schwarz getrunken, da ist ein Stück Kuchen oder ein Keks gleich doppelt so süß. Manche fertige Speisen aus dem Handel sind mir nun aber definitiv zu süß – mit Salz geht es mir ähnlich.

Glücklicherweise habe ich eine begnadete Köchin als Frau, die auch ernährungsmäßig auf frische Produkte und ausgewogene Ernährung mit viel Vollkorn und Gemüse achtet. Dafür essen wir selten Fleisch – wenn, dann sehr bewusst und in guter Qualität.

Zum "zuviel Speck auf den Rippen" aus obigem Absatz:  Nach einem Jahr täglich 5-8 km Nordic Walking hatte ich das Gewicht auf 78 kg gedrückt, obwohl ich weiter mein Glas Wein oder mein Stück Schokolade bei Bedarf genossen habe. Nach einer Ernährungsumstellung und einem weiteren Jahr Sport lag ich bei 75 bis 76 kg.

Inzwischen pendele ich seit Jahren zwischen 69 und 75 kg Gewicht und kämpfe eher damit, nicht weiter abzunehmen. Das Glas Wein am Abend ist seit Jahren selten geworden – kein Bedarf. Intervallfasten, wenn es passt, ja – sprich "wenn ich abends keinen Hunger habe, esse ich halt nichts, so dass die 16 Stunden fasten bis zum nächsten Frühstück locker eingehalten werden".

Allerdings sind diese Abende in letzter Zeit selten geworden – bei mindestens drei Mal eine Stunde Sport in der Woche – und zusätzlicher Walking-, Krafttraining-Einheiten im heimischen Umfeld (wegen atrophierter Nackenmuskulatur und auch sonstiger altersbedingter abbauender Muskulatur) – fordert der Körper seine Kalorien. Dann esse ich halt kontrolliert und gut ist.

Und wenn ich um 20:14 Uhr vom Sport oder nach einem stressigen Tag ins Wohnzimmer komme, um dort von einer Heißhungerattacke auf etwas Süßes überfallen zu werden, gebe ich dem auch nach. Ist es wirklich Hunger, wird halt vorher eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse gegessen. Hält die "Gier nach Süßem" an, gibt es dann ein paar Schokokekse, Hafer-Cookies, Müsli-Kekse oder ähnliches. Es ist auch immer Schokolade im Haus – allerdings Bitterschokolade mit 80% Kakao-Anteil. Da reicht ein kleines Stück, und die Gier ist gestillt. Solange die Wage nicht die Tendenz nach oben zeigt, ist alles gut.

Wichtig ist halt, kontrolliert und ausgewogen essen – sowie Bewegung, Bewegung, Bewegung. Bekommt der Gesundheit auch besser und es braucht keine Diäten oder Fasten.

Ich, habe Hunger, Hunger, habe Durst …

Ach ja, das Thema Fasten ist mir gerade voll auf die Füße gefallen – ich sitze hier um 6:00 Uhr mit Kohldampf am Schreibtisch, um diesen Text zu verfassen. Ich habe seit gestern 8:00 Uhr nichts mehr gegessen – und darf jetzt auch nichts mehr trinken – warum?

Gleich steht der Termin zur Koloskopie beim Arzt an – da muss der Darm leer sein. Ist zwar immer ein Drama, die Flüssigkeiten zur Säuberung am Vortag, samt 2 Liter Flüssigkeit, trinken zu müssen. Aber Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge ist wichtig. Mache ich jetzt zum dritten oder vierten Mal. Ein mit 57 Jahren an Darmkrebs verstorbener Kollege und ein guter Bekannter, der dem Tod durch Darmkrebs im gleichen Alter im letzten Augenblick und nach einer großen Operation von der Schippe gesprungen ist, sind mir stetige Warnung.

Momentan plagt mich der Gedanke: Um 11 Uhr gibt es dann ein halbes Schwein mit Senf (Born Senf aus Erfurt), ne riesige Erdbeertorte und noch Schlagsahne oben drauf dazu – und dann ist mir schlecht. Man sollte halt nicht fasten …

PS: Mal sehen, was der Doktor sagt, und ob es in drei bis fünf Jahren heißt: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", sprich, dass die nächste Koloskopie ansteht. Ohne Befund können Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren zweimal eine Darmspiegelung alle 10 Jahre als Leistung der Krankenkasse durchführen lassen. Sollte man zur Darmkrebsvorsorge tun – das kann viel Leid ersparen.

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Eine Antwort zu Fastenzeit – verzichten die Deutschen?

  1. Ärgere das Böse! sagt:

    Ich gratuliere Dir zu Deinem Ausstieg aus der psychischen Krankheit Christentum. Alle 3 Psycho-Seuchen Abraham's sind psychische Krankheiten, welche dumm, intolerant, aggressiv und gewalttätig machen, abgekürzt DIAG.

    Die 3 psychischen Krankheiten Abraham's sind in Europa invasiv, und haben nur Blut und Tränen verursacht. Das Zeug gehört verboten. Wer daran festhalten will, muss in die Heimat seiner psychischen Krankheit gebracht werden.

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