Bic-Kugelschreiber: Manche Dinge ändern sich nie

Ich denke, jede Blog-Leserin und jeder Blog-Leser hat schon mal einen BIC-Kugelschreiber gesehen und in den Fingern gehabt. Von diesem Hersteller gibt es auch Feuerzeuge und Rasierer – alles günstige Produkte, die in vielen Haushalten zu finden sind. Zeit für eine kleine Geschichte und etwas Hintergrund zu BIC.


Anzeige

Wer ist BIC?

Die Firma BIC wurde von Baron Marcel Bich, ein französischer Industrieller und Segler, gegründet. Dessen Familie stammt aus Châtillon im Aostatal, einer französischsprachigen Region in den italienischen Westalpen.

Marcel Bich studierte Rechtswissenschaften und diente im Zweiten Weltkrieg für die französische Luftwaffe. Im Oktober 1945 gründete er in Paris die Firma BIC. Für seine Firma benutzte er die verkürzte Form seines Namens, Bic. Der Grund: Bich gleicht in der englischen Aussprache dem englischen Bitch (Schlampe) und war damit nicht international einsetzbar.

Den Firmensitz verlegte Bich in ein Fabrikgelände in der Nachbarstadt Clichy, das er 1944 mit seinem Geschäftspartner Édouard Buffard gekauft hatte.  1950 brachte BIC den Kugelschreiber BIC Cristal heraus, der (Stand 2017) der meistverkaufte Kugelschreiber der Geschichte ist. Insgesamt wurden mehr als 100 Milliarden Exemplare verkauft.

Bich blieb bis 1993, ein Jahr vor seinem Tod, Geschäftsführer, ehe er die Firmenleitung seinem Sohn Bruno Bich übertrug. Heutzutage hat sich die Firma BiC als weltweit größter Hersteller von Feuerzeugen, Kugelschreiber und Rasierern etabliert.

Der BIC-Stift

Der Klassiker ist der Crystal-BIC-Stift, ein durchsichtiger Stift mit einer Kugelschreiber-Mine und einer blaue Verschlusskappe (Fachbegriff: Click-off-Kappe) samt Halter, um den Stift in der Hemdtasche zu halten. Die Produktabmessungen lauten sind 0,8 x 11 x 20,5 cm und das Gewicht liegt bei 50 Gramm. Der Stift scheint seit 1955 unverändert, wie ich nachfolgendem Post, der mir auf Facebook untergekommen ist, entnommen habe.

Bic-Kugelschreiber
Bic-Kugelschreiber im Wandel der Zeit

Das Erste, was mir beim Lesen des Texts "Manche Dinge ändern sich nie" sofort durch den Kopf schoss: "Und wenn Du dann so ein Ding benutzen willst, ist die Tinte getrocknet, Du musst es anlecken, in der Hoffnung, dass er funktioniert, und es geht doch nicht".

Gut, 1950 hatte ich das Problem definitiv noch nicht, da war ich sozusagen noch nicht existent. 1955 wusste ich noch nicht, was ein Kugelschreiber ist – das war es wichtiger, dass die Windel trocken, der Hintern warm und der Bauch voll war.


Werbung

Aber 1985 war mir BIC als Kugelschreiber schon ein Begriff, und ich erinnere auch die Flüche, wenn die Mine wieder kleckste und das Hemd oder die Finger Farbflecken aufwiesen. Fazit: Stimmt, manche Dinge ändern sich nie.

PS: Aber mein Physiotherapeut hat sich echt gefreut, als ich ihm vor mehreren Jahren eine Großpackung BIC-Kugelschreiber in die Hand drückte. Hatte meine Frau aus der Konkursmasse der Firma mitgebracht, weil die in den Müll geworfen worden wären. Aber die BIC-Kugelschreiber hätten bei mir im verbleibenden Restleben niemals aufgebraucht hätten werden können. Ich glaube, ich habe mir damals zwei oder drei Stifte behalten. Und von meiner Frau wusste ich, dass die Dinger da in der Firma schon ein paar Jahre gelagert hatten ….

Spoiler: Nun kommen mir die Dinger immer noch unter, wenn ich bei einer Physiotherapie-Sitzung die Rezepte mit einem BIC-Kugelschreiber abzeichnen muss.  Und die funktionieren sogar meistens, außer, wenn du die eingetrocknete Kugel der Minenspitze anfeuchten musst – aber gekleckst hat noch kein Stift. Wie heißt es so schön: Kleine Sünden bestraft Gott sofort …


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Anzeige


Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Bic-Kugelschreiber: Manche Dinge ändern sich nie

  1. Schwarzes_Einhorn sagt:

    Mit der schwarzen Abschlußkappe vom Ende eines BIC-Kulis habe ich mal ein Modellauto repariert. Das Modell eines Citroën Ami 6, das mein Vater in den 60ern mal geklebt hatte, fiel nach Jahrzehnten auseinander, weil der Kleber inzwischen vertrocknet war und rausbröselte. Im Bodenteil war ein Loch und das Auto ließ sich nicht mehr zusammenstecken. Mein ältestes Modell… Die Abschlußkappe paßte genau in das Loch und ersetzte somit die fehlende Steckverbindung. Ein Modell von NOREV, die damals noch in Frankreich produziert haben – heute leider nur noch in China -, geflickt mit einem französischen Kugelschreiberteil… Das Modell parkt heute noch in meiner Vitrine.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert