Forscher haben sich versteinerten Kot von Dinosauriern oder vor Millionen Jahren Erbrochenes der Tiere angesehen, statt versteinere Knochen zu betrachten. Aus diese Überresten konnten neue Erkenntnisse über die Entwicklung der Dinosaurier abgeleitet werden.
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Forscher haben sich die versteinerten Kot-Haufen und Erbrochenes von Dinoauriern, die vor hunderten Millionen Jahren lebten, angesehen. Ein Artikel in der Zeitschrift Nature zeichnet anhand von versteinertem Kot und Erbrochenem nach, wie die Dinosaurier in der späten Trias und im frühen Jura zu den dominierenden Tieren auf dem Planeten wurden – und nicht wie sonst üblich anhand von Knochen und Zähnen.
Die Überreste vergangener Mahlzeiten geben einen tiefen Einblick in die Art und Weise, wie die Dinosaurier vor 230 bis 200 Millionen Jahren in einem Teil des alten Superkontinents Pangäa ihre Konkurrenten verdrängten, sich in unzählige Formen und Größen aufteilten und zu Giganten heranwuchsen, heißt es hier.
Innerhalb von nur 30 Millionen Jahren übernahmen Dinosaurier rund um den Globus die Nischen, die zuvor von Rivalen besetzt waren. Forscher haben lange darüber diskutiert, wie die Dinosaurier die Nicht-Saurier-Linien verdrängt haben. Sie fragten sich, ob die Dinosaurier einzigartige anatomische Vorteile hatten oder ob ihre Rivalen durch Klimaveränderungen oder katastrophale Vulkanausbrüche besonders geschwächt waren.
Qvarnström und seine Kollegen hatten die Vermutung, dass die Ernährungsweise der Dinosaurier Aufschluss geben könnte. Also suchten sie im Polnischen Becken nach Exkrementen und Erbrochenem aus dieser Zeit. Sie rekonstruierten alte Nahrungsketten anhand von drei Hauptquellen: Koprolithen (versteinerter Kot), Regurgitalite (versteinertes Erbrochenes) und Kololithen (versteinerter Inhalt von Verdauungstrakten) – alles unter dem Begriff Bromalite bekannt.
Die ersten Dinosaurier (Silesauriden) tauchten vor etwa 230 Millionen Jahren auf, als es noch viele andere Arten gab, darunter große Pflanzenfresser (Dicynodonten), große räuberische Reptilien (Rauisuchiden) und krokodilartige Phytosaurier.
Die erst waren eher klein bis mittelgroß, Pflanzenfresser oder Allesfresser und gegenüber anderen Reptilien stark in der Minderheit. Vor 220 bis 210 Millionen Jahren folgten die ersten kleinen fleischfressenden Dinosaurier auf. Daran schloss sich die nächste Phase an, in der die ersten großen Theropoden sowie die pflanzen- oder allesfressenden Vogelbeckensaurier erschienen.
Vor 201 Millionen Jahren dominierten Dinosaurier aller Größen und Arten die Ökosysteme. Die Entwicklung der Saurier verlief in fünf Phasen bzw. Abschnitten, die obiger Artikel aber auch Spiegel Online in diesem deutsprachigen Artikel im Detail nachzeichnen.
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