Das alte Rom und Japan liegen ja fast auf verschiedenen Seiten der Erdkugel – fast 10.000 km beträgt die Distanz. Von Marco Polo weiß man, dass er nach China reiste. Aber dass die Römer in Japan waren, ist eher unwahrscheinlich. Trotzdem sind jetzt römische Münzen in Japan gefunden wurden.
Anzeige
Sowohl CNN als auch Spiegel Online berichten von einem spektakulären Fund. Der japanische Archäologe Toshio Tsukamoto untersuchte in der in der japanischen Burgruine Katsuren (auf Okinawa) Samurai-Rüstungen. Die Burg stand Mitte des 15. Jahrhundert in ihrer Blütezeit.
Während Tsukamoto die Artefakte begutachtet stieß er auf unscheinbare Metallplättchen (bei CNN gibt es Fotos), die eigentlich niemand als Münzen identifizieren kann. Die Münzen waren so stark in Gebrauch, dass die Prägung auf der Oberfläche kaum zu erkennen war. Das Glück kam Tsukamoto zu Hilfe, denn er hatte an Ausgrabungen in Ägypten und in Italien teilgenommen und kannte so das Erscheinungsbild alter Münzen.
(Augustus Silber-Denar; Quelle: Wikepedia, Gunthram; CC BY-SA 3.0)
Erst glaubte Tsukamoto an einen Scherz japanischer Touristen, die Nachbildungen der Münzen dort zurückgelassen hätten. Erst eine Röntgenanalyse zeigte, dass es sich um römische Münzen aus der Zeit Constantins (300 bis 400 nach Christus) handelt. Welchen Weg die Münzen nahmen, um irgendwann auf der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Katsuren in der Erde zu landen, ist unbekannt. Vermutlich kamen sie über Handelsbeziehungen mit China nach Japan. Denn neben den römischen Münzen wurden auch weitere historische Münzen (eine aus dem osmanischen Reich, datiert auf das 17. Jahrhundert) gefunden. Jedenfalls ist dies eine archäologische Sensation. Das zeigt: die Handelsbeziehungen in der Antike und im Mittelalter gingen doch weiter als gedacht.
Anzeige