Im April 2019 stürzte der Israelische Mondlander Beresheet aus ca. 1,6 km Höhe auf die Oberfläche des Mondes und zerschellte. Aber mit an Bord war DNA von Menschen und anderen Lebewesen sowie dehydrierte Bärtierchen (Tardigrada).
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Über die Mission der Israelis hatte ich im Blog-Beitrag Israelischer "Beresheet" Mondlander abgestützt berichtet. Nun hat sich Nova Spivack per Twitter gemeldet und berichtet, dass Bärentierchen mit auf den Mond geflogen seien.
About the Tardigrades in the Lunar Library: Some are sealed in epoxy with 100 million human, plant and microorganism cells. Some are encapsulated onto the sticky side of a 1cm square piece of Kapton tape that is sealed inside the disc stack. They cannot reproduce on the Moon.
— Nova Spivack (@novaspivack) August 6, 2019
Das amerikanisch Magazin CNet hat das Ganze aufgegriffen und in einem Artikel zusammengefasst. Dieser wurde in folgendem Tweet annonciert.
Water bears are now on the moon thanks to a crashed Israeli spacecraft https://t.co/pQM6SX9fEa
— CNET (@CNET) August 6, 2019
Bärtierchen (Tardigrada) – auch Wasserbären genannt – bilden einen Tierstamm innerhalb der Häutungstiere(Ecdysozoa). Die meistens weniger als einen Millimeter großen achtbeinigen Tiere erinnern durch ihr Aussehen und ihre tapsig wirkende Fortbewegungsweise etwas an Bären.
Die Tiere leben weltweit im Meer, Süßwasser oder in feuchten Lebensräumen an Land; besonders häufig findet man sie in Mooskissen (weshalb die auch als Wasserbärchen bezeichnet werden). Eine Eigenschaft der Tiere ist die Kryptobiose, ein todesähnlicher Zustand, in dem sie extreme Umweltbedingungen überdauern können. Im Weltraum oder tiefgefroren haben Bärtierchen überlebt.
Da die Tiere in Harz eingebettet wurden, dürfte die Chance groß sein, dass sie den Aufschlag auf den Mond überlebt haben. Dort verharren die Tierchen aber im Zustand der Kryptobiose, für den Fall, dass die Überreste einmal geborgen und in eine lebensfreundlichere Umgebung gebracht werden. Der englischsprachige CNet-Beitrag enthält weitere Details. Ergänzung: Jetzt hat das Thema es sogar in die Tageschau geschafft.
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