Erneute Warnung vor einer bekannten Schadsoftware. Der europäische Security-Software-Hersteller ESET verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Erkennungsrate der bereits bekannten und äußerst heimtückischen Nemucod-Malware. Auch die DACH-Region ist in den letzten Tagen vermehrt betroffen.
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So ließen sich Erkennungsraten von bis zu 21 Prozent in Deutschland, 20 Prozent in der Schweiz und sogar 41 Prozent in Österreich messen. Die ESET Forscher raten dazu, auffällige Dateianhänge insbesondere von unbekannten Absendern nur mit äußerster Vorsicht zu öffnen.
Verbreitung über (infizierte) Mail-Anhänge
Wie bei anderen Malware-Kampagnen nutzen die Angreifer E-Mails, um die Schadsoftware zu verbreiten. Als Rechnung, Gerichtsvorladung oder ähnliche offizielle Dokumente getarnt, versuchen sie die Zielpersonen dazu zu bringen, eine angehängte Zip-Datei zu öffnen. Passiert dies, nimmt die Beschädigung privater Daten ihren Lauf.
Der schadhafte Anhang beinhaltet eine Javascript-Datei, welche einmal geöffnet den Download sowie die Installation von Nemucod startet. Im Anschluss werden verschiedene Malware-Programme aus dem Internet geladen. Der Absender ist in der Regel ein Nutzer, der bereits infiziert wurde. Die Malware verbreitet sich also so lange weiter, wie sie mögliche Opfer hat.
Wie bei Ransomware üblich, verschlüsselt Nemucod daraufhin Bilder, Videos oder Office-Dateien auf dem infizierten PC und fordert den Nutzer zur Zahlung eines bestimmten Betrags auf, um die persönlichen Dateien wiederherzustellen.
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Weltweite Verbreitung steigt
In einigen Ländern waren die Erkennungsraten, laut ESET, besonders hoch. Global lässt sich ebenfalls ein Anstieg verzeichnen. Das lässt darauf schließen, dass der Angriff nicht auf ein bestimmtes Land abzielt, sondern weltweit so viele Nutzer wie möglich treffen soll. Die Erkennungsrate dieser Malware-Kampagne ist ungewöhnlich hoch. Weltweit konnte ESET Spitzen von über 10 Prozent erkennen, in einigen Ländern lag der Einfluss sogar noch darüber. Die höchste, bisher erkannte Infektionsrate hatte aber mit Abstand Japan zu verzeichnen: Innerhalb von etwas mehr als zwei Tagen schossen die Erkennungsraten von Nemucod auf über 75 Prozent.
ESET-Tipp: Schutz vor Ransomware
Nutzer können sich mit einigen einfachen Maßnahmen vor Ransomware schützen. ESET hat dazu folgende Tipps:
- Keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern öffnen.
- Kollegen warnen, die regelmäßig E-Mails von externen Absendern erhalten, wie beispielsweise Buchhaltung oder HR-Abteilung.
- Ein regelmäßiges Backup der Daten durchführen. Im Falle einer Infektion können so alle Daten wiederhergestellt werden.
- Externe (Backup-)Festplatten sollten nicht dauerhaft mit dem Computer verbunden sein, um eine Infektion durch den Filecoder zu vermeiden. Wird der PC von Ransomware befallen, können die verschlüsselten Daten mit dem Backup einfach wieder hergestellt werden.
- Das Betriebssystem sowie verwendete Software mit regelmäßigen Updates auf dem neuesten Stand halten. Windows-Nutzer, die noch immer mit Windows XP arbeiten, sollten einen Wechsel zu einem anderen, moderneren Microsoft-Betriebssystem wie Windows 7 oder 10 in Erwägung ziehen.
- Eine aktuelle Security-Software wie die ESET Smart Security verwenden und mit automatischen Updates aktuell halten.
ESET Nutzer können das Sicherheitsmaß zusätzlich erhöhen, wenn sie das LiveGrid Reputation System aktiviert haben. Diese Technologie schützt die Geräte des Nutzers proaktiv vor Ransomware, indem sie die auffälligen Prozesse der Schadsoftware aktiv blockiert. Weitere Informationen finden sich im ESET Security-Blog WeLiveSecurity.
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Auch mit Anhängen von bekannten Absendern muss man vorsichtig umgehen.
Am besten zusätzlich die Mail telefonisch ankündigen mit genauer Bezeichnung und Checksummen oder gleich per Kurier (des Zaren) ausliefern lassen. Achtung Ironie…