HP-Druckergate: Kritik der Electronic Frontier Foundation (EFF)

Die Aktion von HP, Tintenpatronen von Fremdherstellern per Firmware-Update auszusperren, kommt nicht wirklich gut an. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) übt jetzt heftige Kritik an HP.


Anzeige

Vor einigen Tagen hatte ich ja den Beitrag HP blockt Dritthersteller-Tintenpatronen per Firmware-Update im Blog. HP rollte im Frühjahr ein Firmware-Update für Drucker aus, welches im Herbst Tintenpatronen von Drittanbietern auf den Geräten blockierte. Hat schon einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Weil auch heise.de über das Thema berichtet und den Artikel Kommentar zum Tinten-Krieg: HP übt Selbstjustiz per Firmware-Update veröffentlicht, fühlte HP sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Ein Firmensprecher betonte, dass sich HP an geltendes Recht halte. Die Thematik hatte ich im Blog-Beitrag Neues vom HP-Firmware-Drucker-Gate aufgegriffen.

Auch die EFF findet das Verhalten von HP nicht cool

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) ist eine der größten und wichtigsten Organisationen in den USA, die sich um Netzpolitik kümmert. Wenn die EFF ihre Stimme erhebt, ist zumindest mediale Aufmerksamkeit gewiss. Nun hat die EFF einen offenen Brief an den HP-Vorstand geschrieben und im Artikel What HP Must Do to Make Amends for Its Self-Destructing Printers veröffentlicht. Dort wird HP harsch kritisiert – man habe die Nutzer ausgetrickst und ihrer legitimen Rechte beraubt. Gefordert wird eine Entschuldigung bei den HP-Kunden und ein Aufheben der per Firmware-Update eingebauten Sperre. Weiterhin soll HP künftig auf solche Update-Tricks verzichten. In HP-Prospekten soll die Information ergänzt werden, dass Kunden diese "Feature-Updates" deaktivieren können. Zwischenzeitlich gibt es eine Online-Petition, in der HP ein "Nein zu DRM-Funktionen" nahe gebracht werden soll.

Es ist schon witzig: Das investieren Unternehmen Millionen Summen im Werbung, Prospektmaterial und was weiß ich. Und dann pulverisiert irgend ein Entscheider das Ganze mit einem Federstrich. Für HP bleibt nur zu hoffen, dass der Konsument ein extremes Kurzzeitgedächtnis besitzt und beim Media Markt den Kauf mich-Reflex angesichts der niedrigen Druckerpreise nicht unterdrücken kann. (via)


Anzeige


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Geräte abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu HP-Druckergate: Kritik der Electronic Frontier Foundation (EFF)

  1. Nobody sagt:

    "…,dass der Konsument ein extremes Kurzzeitgedächtnis besitzt…"
    Wer darauf vertraut wird selten enttäuscht.

  2. Ben sagt:

    Passiert mir nicht…ich führe eine private "No-Buy-Liste", mit Begründungen und Datum. ;-)

    HP hat es natürlich mit dieser Aktion auf meine Liste geschafft! Mein nächster Drucker wird ein Lexmark mit Linux-Support.

  3. Sehr schön ich hoffe das dies was bringt, ich werde übernächste Woche meine Restlichen HP Drucker Öffentlich verbrennen und dann das Video ins Netz stellen, hoffentlich weder ich nicht wegen Umweltverschmutzung angezeigt, nie wieder HP, nie wieder einen Druckerhersteller der Arglistig Kunden per Firmware-Update dazu nötigt überteuerte Original Tinten Patronen verkaufen zu wollen.

  4. Tim sagt:

    "Für HP bleibt nur zu hoffen, dass der Konsument…"

    …besser, die Konsumenten, die auf Patronen von Fremdherstellern setzen, oder auf diese CISS Systeme. Wie viel Prozent der HP Drucker Käufer das nun auch sein mögen.
    Kunden die Originale verwenden haben ja keinen Schaden aus der bösen Aktion von HP gehabt. Klamotten und Handys dürfen ruhig überteuert sein, aber bei Patronen hörts halt auf, auch wenn so die billigen Drucker überhaupt erst subventioniert werden…

    CISS wäre nebenbei ein Ansatz der auch mal Spezialtinten möglich machen würde.
    Eine Interessante Idee, die aber auch nur auf der Billig Schiene reitet und so keine neuen Möglichkeiten eröffnet.

  5. Thürk Maschke sagt:

    MoinMoin:-)

    Haha, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt…
    So ein mieses Verhalten landet bei mir im Langzeitgedächtnis!
    Wenn ich als Kunde bemerke, dass sich ein Hersteller durch windige Tricks
    an mir schadlos halten will, strafe ich ihn gnadenlos durch boykottieren ab!
    Gleichzeitig verbreite ich zwar feinste aber übelste "Mund zu Mund" Propaganda in meinem Freundeskreis.
    Wer so ein perfides Geschäftsmodell präferiert, gehört vom Markt gefegt!
    Schade, dass ich einen Epson Drucker habe, der obendrein bereits über zehn Jahre einwandfrei funzt:
    Ich würde mich begeistert an der Performance von "der Puritaner" beteiligen.
    Klasse Idee! Bin schon jetzt gespannt auf das Video.

    MfG:-)

  6. Unimatrix-B sagt:

    Ich habe anstelle neuer HP Patronen lieber gleich einen neuen Drucker von Canon gekauft.
    HP mag die Tinte bestimmen, aber ich bestimme den Druckerhersteller.

  7. Kleines Feedback eine HP-Kunden in deren Forum.

    • Thürk Maschke sagt:

      Erst einmal Danke Herr Born, für die vielen interessanten Artikel hier im Blog.
      Und speziell zu dem Link:

      "[…]Ich bin jedenfalls fertig mit HP und möchte eigentlich nur noch wissen wie ich das Geld für meinen Drucker (Habe ihn im Juli 2015 hier im Shop bestellt – SCEO2635562) und die von mir leider erworbenen drei Original HP-Patronen zurückbekomme?
       
      Mit freundlichen Grüßen
      Ein Kunde der sicher nie mehr ein HP Produkt kaufen wird"

      Grossartig!
      Exakt der richtige Ton um diese Herrschaften aus dem Takt zu bringen.

      Auf bestes Wohlbefinden:-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.