Deutschland ist ja bezüglich Mobilfunktarife für Datenverbindungen ein 'Teuerland'. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich einige Nachrichtensplitter der letzten Tage (und Wochen) zu einem Sammelbeitrag zusammen gefasst.
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Telekom MagentaMobil XL: Unlimitiertes Datenvolumen
Die Telekom wagt sich aus der Deckung und bietet den MagentaMobil XL-Tarif an. Für 80 Euro/Monat bekommt man in unbegrenztes Datenvolumen für seine Mobilfunkverbindung. Dieses Datenvolumen gilt nur in Deutschland, im EU-Ausland sind bei Roaming nur 23 GByte zur Verfügung. Der Tarif bietet mit LTE Max Geschwindigkeiten von maximal bis zu 300 MBit/s. Neben einer Einrichtungsgebühr von 40 Euro einmalig läuft der Vertrag 24 Monate. Neben dem unbegrenzten Datenvolumen ist auch eine SMS-, Telefonie- und Hotspot-Flat inbegriffen. Die zweite SIM-Karte kostet zusätzlich 30 Euro im Monat, wie heise.de hier schreibt. Weitere Details sind dem heise.de-Beitrag zu entnehmen.
Congstar LTE-Option für 5 Euro/Monat
Es ging ja schon einige Tage als Gerücht um: Die Telekom-Tochter Congstar hat den Support für LTE in den Tarifen "Allnet Flat" und "Allnet Flat Plus" angekündigt. Die LTE-Option kostet 5 Euro zusätzlich, erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s und ist monatlich kündbar, wie heise.de hier schreibt.
300 MB für Telekom Mobilfunkkunden
Stadt-Bremerhaven berichtet hier, dass Telekom Mobilfunkkunden einmalig ein Datenvolumen von 300 MByte geschenkt bekommen. Dazu muss aber die aktuelle Version der Magenta Service App verwendet werden. Die Option steht über das entsprechende Banner mit dem Geschenk zur Verfügung.
Vodafone: Mehr Datenvolumen
Das Gigaboost-Angebot, welches einmalig 100 GB Datenvolumen für Vodafone-Kunden bereitstellte, ist ja am 7. März 2018 ausgelaufen. Aber das Ganze war sowieso eine Mogelpackung: Das Datenvolumen war in 30 Tagen aufzubrauchen und erforderte die Vodafone-Apps zur Aktivierung.
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Vodafone CallYa-Kunden mit Prepaid-Tarifen erhalten seit Januar 2018 mehr Datenvolumen fürs gleiche Geld. So gibt es nun beispielsweise 1,5 GB Datenvolumen (LTE Max), statt wie bisher 1,25 GB, zum Preis von 9,99 Euro für 30 Tage. Das Angebot erfordert die Installation der CallYa-App von Vodafone. Mehr Details finden sich hier.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 License)
Alles gut in Deutschland?
Die obigen Meldungen können nicht darüber hinweg täuschen, dass Deutschland bezüglich mobiler Internetanbindung Entwicklungsland und Teuerland ist. Im Blog-Beitrag Deutschland, deine teuren LTE-Tarife hatte ich auf die horrenden Preise hingewiesen. In 12 EU-Ländern bekommt man für 30 Euro einen LTE-Tarif mit (für Deutschland unvorstellbaren) 500 Gigabyte/Monat, oder sogar ungedrosseltem Datenvolumen. Deutschland wird in der betreffenden Grafik als Zwerg mit 10 GB gelistet.
Der n-tv-Beitrag "Ein Schlusslicht in Europa" – Ist Deutschland ein LTE-Witz? widmet sich dem Ausbau des LTE-Netzwerks in Deutschland. So richtig gut sind wir nicht aufgestellt. Aber Sorgen müssen wir uns auch nicht wirklich machen. Bayern schickt nicht nur Host Seehofer als Allzweck-Waffe nach Berlin. Mit im Beifang ist auch Frau Dorothee Bär als Staatsministerin für Digitales. Auf die Frage der TV-Moderatorin Marietta Slomka im heute Journal, wann es endlich mit dem Ausbau der Datenautobahn weiter gehe, kam eine kreative Antwort. Flugtaxis und Programmieren für Grundschüler sollen es richten.
Hier nochmal in Kürze. @DoroBaer mit „Themen, die uns wirklich beschäftigen sollten", wie der Möglichkeit sich mit einem #Flugtaxi fortbewegen zu können. pic.twitter.com/vk0UPxZrn0
— ZDF heute journal (@heutejournal) 5. März 2018
Für die Jüngeren unter meinen Blog-Leser/innen: Stellt euch schon mal darauf ein, dass die Mütter in Zukunft den 'Mutti-Panzer' in der Garage lassen und die Kinder per Flug-Taxis zur Grundschule bringen, worauf die dann Programmieren lernen. Einen ersten Prototypen des Flug-Panzers-Taxis hat man auch schon auf einer Flugschau in Bayern gesichtet.
#Flugtaxis sind ein ganz alter Hut. Nur auf ihren Breitbandanschluss wartet Pipi noch heute… pic.twitter.com/b41BxDlz9P
— KleinaberOho (@JuttaZerres) 6. März 2018
Hier gibt es übrigens eine Erklärung, warum Deutschland bei der Digitalisierung ganz hinten liegt. In diesem FAZ-Artikel geht Markus Beckedahl auf die Zukunftstechnologien und die Digitalisierung a la CSU (Datenreichtum und digitale Geschäftsmodelle) ein. Also, alles wird gut, keine Sorge. Und offline soll ja gelegentlich auch ganz hipp sein, wenn alle irgendwie drin im Indernet sind und man sich das Offline gönnen kann.
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"Neuland" eben…
Das wird auch noch einige Zeit so bleiben.
Traurige Beispiele der (politischen) Führung des Landes sind Gesundheitskarte, digitales System der Juristen, polizeilicher Digitalfunk, DAB+, Internetausbau, fehlende Sicherheit im der digitalen Regierungsstruktur und Wirtschaft, Ignoranz gegenüber den Fakten betreffend Spionage durch fremde Mächte (siehe Snowden, USA, GB…)
…nebst marode Verkehrsinfrastruktur, marode Schulen, Alters- und andere Armut, Protektionismus der Autobauer (und anderer Wirtschaftszweige) auf Kosten der eigenen Landsleute, sei es Gesundheit, sei es Lohn, sei es Altervorsorge…
Hey, ihr habt Kontinuität gewählt… erwartet nicht, dass sich dann etwas ändert.
Al CiD
"Traurige Beispiele der (politischen) Führung des Landes sind"
plus ergänzend:
Das Überallfernsehen DVBT zum DVBT2, plus Freenet TV -> Mobilcom -> € HD
wobei man mit Muße zum Suchen bei den Mobilcomresellern (Modeo, crash deals, etc.) sehr günstig fahren kann wenn es um`s Internet geht.
Gerade hier auslaufend:
24 Mon. LTE subventioniert, Telekomnetz, von 6gb auf 10gb letztes Jahr erhöht worden, monatl. € 9,99 – das war schon sehr günstig.
Unglaublich, was die Frau Bär da von einem Flugtaxi schwadroniert.