[English]Spannende Prognose, die mir gerade in die Hände gefallen ist. Dean Hager, der CEO des Softwareanbieters Jamf, hat einige Prognosen für Neuerungen im Jahr 2020 abgegeben. Eine lautet, dass wir eine Massenmigration von Windows auf macOS sehen werden. Ich fand das so interessant, dass ich mal einen kleinen Blog-Beitrag zu gemacht habe.
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Das „next big thing" wartet schon hinter der nächsten Ecke. Nirgends ist das zutreffender als in der Tech-Branche, oftmals genügt dort ein Blick in die jüngste Vergangenheit, um die Zukunft vorherzusagen, so Dean Hager, der CEO des Softwareanbieters Jamf. In dieser Meldung hat er sich mit vier Entwicklungen im Jahr 2020 beschäftigt, von denen ich eine herausgreife.
Das Windows 7-Supportende: Kick für macOS?
Ich hatte es ja hier im Blog mehrfach in Artikel thematisiert. Am 14. Januar 2020 hat Microsoft den Support von Windows 7 für die Masse der Nutzer beendet. Privatleute haben dann nach den letzten Updates so was zu sehen bekommen.
Es gibt keine Sicherheitsupdates für die Masse mehr – nur Firmen können das ESU-Programm noch buchen. Microsoft bietet zwar erweiterte Sicherheitsupdates (ESU) bis Januar 2023 an. Aber es gibt auch mit ESU keinen Helpdesk-Support und keine regelmäßigen Bugfixes oder Patches mehr. Die Preise Preis für das ESU-Programm starten bei ca. 70 Euro und verdoppeln sich jedes Jahr (siehe Links am Artikelende).
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Noch Millionen Windows 7-Geräte im Einsatz
Aktuell sind aber noch Millionen Geräte mit Windows 7 im Einsatz. Im Artikel Betriebssystem-/Windows Verteilung (Dezember 2019) hatte ich die neuesten Zahlen von netmarketshare.com (bis Dezember 2019) diskutiert. Windows dominiert den Markt der Desktop-Systeme mit 86,84%, während macOS auf 11,9 % kommt.
(Betriebssystemverteilung Desktop 12-2019, Quelle: netmarketshare.com)
Aber Windows 7 liegt immer noch bei einem 'Marktanteil' von 26,64 % auf dem Desktop, während Windows 10 – von Microsoft als 'natürlicher Nachfolger' auserkoren – bei 54,62 % liegt. Trotz des Supportendes von Windows 7 sieht man in obiger Kurve kaum einen massiven Wechsel der Nutzer von Windows 7 zu Windows 10.
Die Zeitschrift Computerworld hat Anfang Januar 2020 das Thema beleuchtet und schreibt, das aktuell noch 417 Millionen Windows 7-Geräte in Betrieb sind. Dort geht man von 29,7 % Windows 7-PCs am 31. Januar 2020 aus. Differiert etwas von den obigen Zahlen, aber die Größenordnung stimmt.
Der Trend zum Mac
Viele Unternehmen haben als Reaktion auf das Support-Ende, laut dieser Meldung, ihre Windows PCs reduziert und sind bereits auf Mac umgestiegen. 2020 werden noch viele weitere folgen. Beim Versicherungskonzern Aegon stieg die Zahl der Macs in den letzten beiden Jahren um 104 Prozent, da sich Mitarbeiter für die Migration auf macOS und nicht für ein Upgrade auf Windows 10 entschieden haben. Ich erinnere an dieser Stelle an meinen Artikel IBM: Macs sind über ihre Lebenszeit 543 $ günstiger als Windows-PCs aus dem Jahr 2016. Bei IBM stand es den Mitarbeitern frei, sich zwischen Windows-PCs und Macs zu entscheiden. Dort machte die IT einen Kostenvorteil für die Mac-Welt aus.
Aktuell wächst der Anteil von Apple-Rechnern in Unternehmen auf der ganzen Welt, laut dieser Meldung, aufgrund von Mitarbeiterwahlprogrammen stark an. Tatsächlich entscheiden sich 72 Prozent der Mitarbeiter, wenn sie die Wahl zwischen einem Mac und einem PC haben, für einen Mac. Für Unternehmen sei das eine sehr gute Nachricht, so der Jamf-CEO.
Aktuelle Studien von Jamf zeigen, dass Benutzer, die im Job mit ihrem bevorzugten Gerät arbeiten können, produktiver, kreativer und kooperativer sind. Außerdem sparen Unternehmen auf lange Sicht zwischen 243 und 543 Dollar pro Mac im Vergleich zu einem PC (da hat jemand den von mir oben zitierten Artikel von IBM auch gelesen). 77 Prozent der Mitarbeiter geben zudem an, dass sie sich eher für einen Arbeitgeber entscheiden oder in einem Unternehmen bleiben, wenn dieser ihnen die Wahl des Arbeitsgerätes überlässt. Das sind gravierende Einsparungen allein dadurch, dass man eine Wahl anbietet. Umso mehr, wenn man zusätzlich Dinge wie die Kosten von Mitarbeiterfluktuation und den Verlust von Unternehmenswissen in die Waagschale wirft.
Unternehmen, die Geld sparen und Top-Talente an sich binden möchten, werden auch im Jahr 2020 und darüber hinaus auf Mac umsteigen. Diese Prognose trifft auch IDC. Laut einer aktuellen Studie erwarten IT-Entscheider in Unternehmen, dass 13 Prozent ihres aktuellen Windows 7 Bestandes durch MacBooks ersetzt werden.
An dieser Stelle der Hinweis: Jamf ist als Firma im Bereich Apple aktiv – mit Jamf Pro bieten die eine Apple-Geräteverwaltungslösung an, die von Systemadministratoren zur Konfiguration und Automatisierung von IT-Administrationsaufgaben für macOS-, iOS- und tvOS-Geräte verwendet wird. Das Produkt enthält Server- und Client-Software ("Agent"), die auf iOS-, macOS- und tvOS-Geräten läuft. Das Produkt enthält Server- und Client-Software ("Agent"), die auf iOS-, macOS- und tvOS-Geräten läuft. Die obigen Aussagen könnte man als Außenstehender auch anders interpretieren. Ich finde es jedenfalls spannend und dachte, bringe die Infos mal im Blog. Mal schauen, wie es 2023 ausschaut.
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Sehr interessant, da gerade in der professionellen Musikbranche der sonst branchenübliche Mac schon seit einiger Zeit mächtig an Stellenwert verloren hat, was zum großen Teil der Marktpolitik von Apple zu verdanken ist. Viele Leute sind seit dem Erscheinen von Windows 10 umgestiegen und wer Programme oder gar Hardware hat, die ein MacOS zwingend voraussetzen, hat sich eher einen "Hackintosh" gebaut, anstatt erneut Unsummen in einen auf Jahre hinaus konkurrenzfähigen Mac zu investieren.
Hier wurde ja auch ein Szenario sich herausgesucht, was man sich wünscht oder bevorzugt; die Studien haben nicht alle Unternehmen und Branchen befragt, aber die Leute standen schon immer auf Wahrsager, was man mit größter Rationalität natürlich begründen kann.
Und selbst wenn es nur 10% Wachstum wäre, dann wäre es schon eine Menge und man sähe sich bestätigt, und bliebe auch dies aus, so wäre es ja nur eine Vermutung gewesen: am Ende kann man nur gewinnen und es als Expertise verkaufen.
Schade, aber wer würde das Einem auf die alten Tage noch verbieten?
zu "Windows 7 liegt immer noch bei einem 'Marktanteil' von 26,64 % auf dem Desktop":
die zahl kommt einem bekannt vor: xp lag bei seinem supportende 2014 – nach 13 jahren (!) – auch bei "noch gut 26 Prozent" (SPIEGEL). an einen massenexodus richtung mac, kann ich mich nicht erinnern.
Wird auch niemals eintreten, da die Windows 7 und XP Nutzer sich nach Privatsphäre oder alter Software sehnen. Das gibt es nicht beim Mäc.
Ein "walled garden" und viel Umlernen sind nicht gerade ein Anreiz zu wechseln.
Mac als lokale installationen sind ja ok, aber wenn Geräte in einer Domain sein müssen na dann gute Nacht. Dann fangen die Probleme und Kosten dann an zu steigen.
Das als reiner Erfahrungswert den ich in über 25 Jahren Support gemacht habe….
Mag sein, dass das für einzelne Branchen (Kreativ, Musik) zutrifft, aber für die Masse der Unternehmen sehe ich das nicht so. Die haben ihre Windows-Infrastruktur, die werden auch am Arbeitsplatz dabei bleiben. Auf dem Mac gibt es nichts vergleichbares, was auch nur annähernd an das zentrale Management für PCs durch das Active Directory heran kommt. Wir haben ein paar Macs im Netz, für die Kreativen, aber bei denen ist das immer Turnschuhadministration, oder die Nutzer müssen das selbst machen. Das gleiche für ein paar Linux-Nutzer, die immer noch eine verwaltete VM mit Windows auf ihren Rechnern mitlaufen lassen müssen, für ein paar unternehmensweit benutzten Apps, ab denen sie nicht dran vorbei kommen. Mehr davon würde bedeuten, dass die IT mit ihrer Manpower nicht mehr hin kommt. Außerdem sind viele Lizenzen für "Windows Only" Applikationen da. Hinzu kommt, der Umstieg für den Anwender ist von Windows 7 auf 10 leichter zu bewältigen, als auf den Mac.
Ich denke mal das wird nicht passieren, denn für den Windows 7 (8.1) Normal User ist MacOS Fremdland. Die migrieren dann freiwillig oder gezwungen nach Windows 10.
Ich kenne niemanden in meinen recht großen Bekanntenkreis der auch nur ansatzweise vor hat nach Mac zu wechseln. Grade mal 2 Bekannte haben ein IPhone, aber der PC muss mit aktuellen Windows sein. Das IPhone ist bei denen nur eine reine Prestigesache, so richtig klar kommen die damit nicht.
In Deutschland wird das nicht passieren. Hier schafft sich die IT eher selbst ab.
Die hat sich bereits abgeschafft. Da gibt es nichts mehr abzuschaffen.
"Wir brauchen keine Netzwerker, Anwendungsentwickler brauchen wir, die können das auch." – ehm, nein. Rudimentär ja, tiefergehend nein.
Aber hey, wir sind Export-Weltmeister – und das sogar bei den Datenleaks.
Ja. Ich bin fest davon überzeugt daß das so kommen wird und alle Buchhaltungs-/Lohnverrechnungs-/Zeiterfassungs-/Lagerverwaltungs-/ERP-/CAD-…Programme, sowie Maschinensteuerungen, Schnittstellen mit Autouploadern, usw. usw. sofort auf MacOS portiert werden. Dann sind wir endlich alle Probleme los. Ach wird das schön.
Halloooo? Aufwachen! Sorry, aber ein Mac kann lustige Bilder malen und Videos basteln. Er (bzw. die verwendeten -meist Adobe- Programme gibts auch für Windows) kann das was er macht echt gut – aber das ist nicht viel bzw. viel zu wenig in der Arbeitswelt.
Ja und Nein, ich bin überzeugt, dass es eher Richtung Web basierender Applikationen geht mit wenigen Ausnahmen. Dann ist das Client-Betriebssystem auch schon egal. Spannender wird sein, wie sich die Browserwelt entwickeln wird.
Hach wäre das schön. Aber irgendwie glaube ich nicht daran.
Chromebooks ("alles läuft im Browser") gibt es seit 2011. Die Idee an sich ist aber weit älter.
Aus ähnlichen Gründen wurde Mitte der 1990er Java in die Browser aufgenommen und gibt es Thin- wie Zero-Clients.
Trotzdem will (fast) jeder lieber Programme wie Daten lokal haben…
Im Laufe der letzten 10 Jahre sind in meinem Umfeld 4 Kunden auf Mac umgestiegen. Zuletzt wegen der unsäglichen Updateprobleme bei Windows (scheint wieder besser geworden zu sein) und vor allem, weil das Risiko eines Trojanerbefalls geringer ist. In allen Fällen betraf es iMacs, vor allem die 5k-Versionen begeisterten.
In einem Fall ist jemand auf Linux Mint umgestiegen aus den gleichen Gründen.
Alle hatten darauf geachtet, ihre Anwendungen möglichst plattformunabhängig zu halten und so war der Umstieg leicht.
Nicht viele also und schon gar keine Massenmigartion. Keiner von denen würde aber sein Macos wieder gegen ein Windows tauschen.
In der Tat interessant, aber ich vermisse doch stark die Alternative Linux statt W7.
Dafür braucht man auch keinen neuen Rechner.
Yo, aber die Prognose, dass Linux 'nächstes Jahr den Desktop übernimmt', begleitet mich so seit 1996/1997 (damals mit SuSe 6.4x). Ich mag den running Gag nicht mehr im Blog bringen (hab persönlich eine Menge Zeit und Geld beim Schreiben von Linux-Büchlein für Windows-Umsteiger versenkt). Wenn Linux Ende des Jahres 2020 bei 20 % Anteil steht, soll es mir Recht sein – warum zweifelt mein Instinkt aber daran? … ;-)
Ja, ja, die Sache mit Linux ist wirklich zum Gähnen …
Mit Linux lässt sich zwar sehr produktiv arbeiten, wofür es eine ganze Menge Beispiele gibt, aber für die Masse der PC-Nutzer ist das völlig unbedeutend. Hier gilt: einmal Windows, immer Windows (allein schon diverser Programme wegen, die sich mancheiner mühselig zugänglich gemacht hat und die es zudem für Linux auch gar nicht gibt).
Aber halt! Eine Linuxalternative kann ich doch empfehlen, in Bezug auf Sicherheitsbedenken mit einem W7-Rechner: Linux-Tails inkl. Tor-Netzwerk, verwende es gerade just in diesem Moment. Tails hat sich mittlerweile zu einem wirklich einfach zu bedienenden Surf-Werkzeug entwickelt: Den problemlos zu erstellenden Tails-USB-Stick in den W7-Rechner stecken, booten und zwei Minuten später surft man sicher und komfortabel im Internet. Fallen beispielsweise Downloads an, werden die entsprechenden Dateien einfach auf den selben Stick kopiert und via Malwarebytes (lizenzierte Bezahlversion, Vollversion, sollte man sich leisten) gecheckt, bevor sie anschließend auf W7 losgelassen werden. Man kann natürlich auch Tails auf der Festplatte installieren, im Dual-Boot mit W7 – oder eben auf einem Gerät, welches nur dem internetsurfen vorbehalten bleibt. Mittlerweile bin ich nur noch selten mit W7 im Netz, irgendwann werde ich damit ganz aufhören.
Wobei, es gibt ja noch die Möglichkeit, auch mit W7 auf einem speziell dafür verwendeten (und vllt. auch günstig erworbenen) Notebook/Tablet etc. zu surfen, wobei ab und an ein Image darübergebügelt wird, welches jeden eingefangenen Dreck verbrennt. Ich denke mal, mein Offline-W7 werde ich erst dann aufgeben müssen, wenn mir wichtige Anwendungen einfach nicht mehr damit laufen wollen …
Es geht ja nicht nur um Sicherheitsaspekte. Das Auge isst mit!
Die ganzen mir bekannten Desktops unter Linux fühlen sich fremdartig an, schlecht integriert. Baukastensystem ist toll, aber es fehlt die nahtlose Integration.
Und intuitiv sind die Teile auch selten.
Letztlich noch die Ästhetik… ich denke fast jedes Mal: "Ernsthaft? 1990 hat angeklopft? Muß das im Jahre 2020 sein?"
Es ist nun einmal so: Das Auge isst mit. Labskaus schmeckt geil, aber vielen wird beim Anblick übel. ^^
Das glaube ich nicht, dass das passiert. Apple ist eine Freak-Show für Freaks. Und die gibt es nicht zu Hauf.
Massenmigration auf macOS, der Witz ist gut bzw. reines Wunschdenken von Firmen die dort ihren Geschäftsbereich haben. Hab selten so gelacht.
Schon die Preisgestaltung von Apple verhindert den Einstieg in den Massenmarkt. Linux wirds wohl auch nicht werden. Bleibt also nur, dass sich die Massen mit Windows 10 beglücken lassen, was dann auch der Weg des geringsten Wiederstandes sein dürfte.
Das hört sich für mich irgendwie so an wie die jährliche Ankündigung, dass Linux jetzt auch auf Desktops und Notebooks so richtig durchstartet….