Microsoft integriert Servicing Stack Updates (SSU) in kumulative Updates (LCU)

[English]Noch ein kleiner Nachtrag von letzter Woche. Microsoft schwenkt bei der Update-Verteilung um und plant, in künftige kumulative Updates (Latest Cumulative Update, LCU) auch die erforderlichen Servicing Stack Updates (SSU) zu integrieren. Damit könnte eine Ursache für Update-Fehler entfallen.


Anzeige

Service Stack Update (SSU) intern

Microsoft veröffentlicht seit geraumer Zeit eigentlich regelmäßig sogenannte Servicing Stack Updates (SSU) für Windows 10. Was steckt dahinter und was sollen diese Updates bewirken? Die Installation eines Service-Stack-Update hat den Zweck, den Installationsprozess des Betriebssystems, einschließlich der Installation des Update-Programms, zu verbessern. Servicing Stack Updates (SSUs) müssen immer separat von den kumulativen Updates für Windows 10 (und vor deren Installation) auf die Maschine gebracht werden. Darauf hatte ich in diversen Blog-Beiträgen zu Windows 10-Updates mehrfach hingewiesen. Wird das ignoriert, kann es bei den kumulativen Updates zu Installationsfehlern kommen. SSUs sind nicht deinstallierbar. Das hatte ich im Artikel Windows 10 Service Stack Update (SSU) internes erklärt 2018 etwas beleuchtet.

Unendliches Thema Servicing Stack Updates (SSU)

Es ist ein leidiges Thema: Die Forderung, dass Servicing Stack Updates (SSUs) immer separat von den kumulativen Updates für Windows 10 (und vor deren Installation) auf die Maschine gebracht werden müssen. Das klappt nur, wenn die Administratoren das in WSUS oder per Windows Update manuell steuern können. Bei der automatischen Update-Installation kam und kommt es immer wieder zu 'Unfällen', weil das LCU vor dem SSU installiert wird. Die Installation des LCU scheitert dann mit einem Fehler.

Ein Nutzer hatte das im Sommer 2019 das Thema Update-Installationsprobleme unter Windows 10 durch 'fehlendes' aktuelles Servicing Stack Update (SSU) im SCCM-UserVoice thematisiert (siehe Windows 10: SSU-Problem in SCCM-UserVoice thematisiert). Dem Anschein nach zu urteilen gibt es in Windows keinen Mechanismus um die Reihenfolge der Update-Installationen zu steuern. So viel an Vorbemerkungen.

Microsoft erklärt die Änderungen

Es hat lange gedauert, bis Microsoft in die Hufe gekommen ist. Aber zum 8. September 2020 hat Aria Carley von Microsoft in der Techcommunity den Artikel Simplifying on-premises deployment of servicing stack updates veröffentlicht. Und zum 11.9.2020 wurde von Microsoft der Support-Beitrag Beschreibung der inhaltlichen Änderungen bei den Software Update Services und den Windows Server Update Services im Jahr 2020 publiziert.


Anzeige

Der Beitrag von Aria Carley besagt, dass man das Feedback aus der Nutzerschaft gehört habe und Maßnahmen einleiten werden, um die Update-Erfahrung zu verbessern. Es wird nochmals folgendes bestätigt:

  • Um Geräte auf dem neuesten Stand zu halten, müssen IT-Administratoren, die Geräte mit Vor-Ort-Methoden verwalten, das richtige Service-Stack-Update (SSU) mit dem neuesten kumulativen Update (LCU) auswählen und bereitstellen.
  • In einigen Fällen muss eine bestimmte Version der SSU bereits installiert sein, um die neueste LCU installieren zu können. Wenn auf dem betreffenden Gerät die erforderliche SSU nicht bereits installiert ist, kann die LCU nicht installiert werden.

Das ist für viele Nutzer verwirrend und man muss sich monatlich drum kümmern, dass die SSU-Bedingungen erfüllt sind. Microsoft hat sich daher dazu entschlossen, sowohl das jeweils aktuelle kumulative Update (LCU) sowie das benötigte Servicing Stack Update (SSU) in einem Paket zu bündeln. Das kumulative monatliche Updates soll dann die kumulativen Fixes des Monats und ggf. die entsprechenden Service-Stack-Updates für diesen Monat enthalten. Der Update-Stack orchestriert die Installation automatisch, so dass beide korrekt angewendet werden.

Microsoft will sicherstellen, dass diese 'single Update-Packages' auch im Microsoft Update Catalog sowie über WSUS korrekt bereitgestellt werden.  Wenn Administratoren von WSUS unterstützte Verwaltungstools, wie z. B. den Configuration Manager, verwenden, müssen sie das monatliche kumulative Update auswählen und bereitstellen. Die neueste SSU wird automatisch korrekt angewendet.

Werden dagegen Dynamic Update-Pakete vor der Bereitstellung erworben und auf vorhandene Windows 10-Images angewendet, steht die neueste SSU nicht mehr als separates Paket im Microsoft-Katalog zur Verfügung. Wenn ein Prozess die SSU erfordert, sollen Administratoren einfach das neue kombinierte SSU- und LCU-Paket verwenden.

Wichtig: Das Ganze gilt vorerst für Windows 10 Version 2004 und höher. Später plant Microsoft dies auch auf weitere Windows 10-Versionen auszudehnen. Termine oder Details dazu gibt es nicht. Blog-Leser Karl moniert zudem in den Kommentaren, dass Windows 10 2004 und 20H2 bei WSUS in der gleichen Kategorie wie Windows 10 190x auftauchen und fordert eine separate Kategorie.

Es bleibt jetzt spannend abzuwarten, ob diese SSU-fehlt Installationsprobleme dann vom Tisch sind. Und ich stelle mir schon die Frage, welche Gründe es gibt, dass Microsoft ständig am Servicing Stack von Windows 10 herum patchen muss. Es könnte schon der Verdacht aufkommen, dass das alles irgendwie nur noch eine Frickelbaustelle ist, wo niemand mehr durchblickt.


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Update, Windows 10 abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Microsoft integriert Servicing Stack Updates (SSU) in kumulative Updates (LCU)

  1. Info sagt:

    Da ich Microsoft nicht mehr im Ansatz über den Weg traue…

    Betrifft das SSU nur die korrekte Installation des LCU?
    Ich sehe es als eine Möglichkeit Update-Zwänge umzusetzen, auch als Vorwand gegen manuelle Installationen, hier günstiger Weise benannt durch Nutzer-Wunsch. Konsequenzen – bleibt abzuwarten…

  2. Scyllo sagt:

    Zitat: "Wichtig: Das Ganze gilt vorerst für Windows 10 Version 2004 und höher. Später plant Microsoft dies auch auf weitere Windows 10-Versionen auszudehnen."

    Also ist der Grund, dass es beim September-Patchday für WIN 7 kein neues SSU gab, ein anderer?

    Denn da wurde auch schon irgendwo von Bündelung des LCU und des SSU "gemunkelt".

    • Günter Born sagt:

      Das Thema W7 und Zusammenlegung von LCU und SSU ist imho reine Spekulation (ich hatte die Diskussion gelesen), die auf dem oben genannten Sachverhalt fußte, aber nach meiner Einschätzung jeglicher Grundlage entbehrt. Mag mich aber gerne widerlegen lassen.

      Nur bei Win 10 versuchen die Entwickler ein monatliches SSU herauszubringen – warum auch immer. Bei Win 7 scheint dazu keine Notwendigkeit zu bestehen.

  3. Steter Tropfen sagt:

    Wozu überhaupt monatliche SSUs? Sind die Macher nicht mehr fähig, ihr Betriebssystem so zu bauen, dass es seine eigenen Updates reibungslos verkraftet?
    Das ist ja so, als müsste man sein Auto jedesmal erst in einer Werkstatt ertüchtigen lassen, bevor man es zur Wartung bringen kann.

    Früher kamen SSUs alle heilige Zeiten raus. Heute kommt man schon ins Grübeln, wenn mal in einem Monat noch das SSU vom Vormonat ausreicht. Und das sogar, wenn man bloß die reinen Sicherheitsupdates installieren will.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.