[English]Kurze Information für Nutzer des Thunderbird E-Mail-Clients. Die Entwickler haben das Auto-Update für ältere 68er-Versionen freigegeben, die diese auf die aktuelle Version 78.x heben. Hier ein kurzer Abriss des Sachverhalts und einige Stimmen mit Hinweisen, was es zu wissen gibt.
Anzeige
Die Thunderbird-Entwickler hatten bisher das Update von der Version 68.x auf den 78er-Entwicklungszweig geblockt, wie ich u.a. im Artikel Thunderbird 78.2.2 freigegeben angemerkt habe. Dort hieß es:
Gemäß den Release-Notes wird der Thunderbird Version 78.2.2 nur als direkter Download von thunderbird.net angeboten und nicht als Upgrade von Thunderbird Version 68 oder früher. Eine zukünftige Version wird Updates von früheren Versionen enthalten. Automatische Updates sind für Benutzer verfügbar, die bereits Version 78.0 oder höher einsetzen.
Das hat sich geändert, Benutzer mit Thunderbird 68.x werden nun über dessen Update-Funktion auf die Version 78.x aktualisiert. Mir wurde das Update angeboten, ich habe es aber noch nicht installieren lassen. Und es wurde bereits in den Kommentaren hier angesprochen:
Also ich verwende noch Version 68.12.0 und mir wird die 78.2.2 in der About-Box ("Über Thunderbird" im "Hilfe"-Menü) zur Installation angeboten.
Das sollte doch laut Release-Note nicht sein, oder?
Hmmm…
Die Erklärung findet sich auch in den Kommentaren hier im Blog:
@Peter
Doch, doch ist schon richtig! Die Programmierer von "Enigmail" wollten nur sicher gehen, daß die GPG-Unterstützung seitens Thunderbird gegeben ist, was seit Version 78.2.1 der Fall ist.
Habe heute auch auf Version 78.2.2 "Über Thunderbird" aktualisiert, sofort wurde mir die Migration der Schlüssel von "Enigmail" nach "Thunderbird" angeboten, vorgenommen und danach "Enigmail" aus den Add-ons entfernt(bye, bye and thanks for the fish).
Scheint bisher alles zu funktionieren und das Minimieren ins Tray funktioniert auch wieder ohne Extraprogramm(4t) :-)
Die Kollegen von deskmodder.de weisen in diesem Artikel ebenfalls auf diese Änderung hin. So ganz ohne Kritik geht es aber wohl nicht ab. In den Kommentaren auf deskmodder.de gibt es Hinweise auf Probleme mit Addons, die nicht kompatibel sind. Und auf Twitter hat sich Patrick folgendermaßen geäußert:
Anzeige
Mit dem Update von #Thunderbird 68 auf 78.2.2 wird auch die Telemetrie-Datenerfassung von @mozilla ohne Rückfrage aktiviert, obwohl der deutsche Text in den Einstellungen dazu die Wahl lässt.
cc @mozthunderbird @Deskmodder @etguenni @UlrichKelber #DSGVO #GDPR #privacyshield
Und in diesem Tweet weist er auf ein weiteres Problem hin.
Nach dem Update von #Thunderbird 68 auf 78.2.2 muss ein Anwender jetzt 4x in ein Menü klicken, um eine verschlüsselte E-Mail mit digitaler Signatur und ohne das Mitsenden des Public Keys an einen bestehenden Kommunikationspartner zu senden. :(
@mozthunderbird @etguenni
Prüft also vor einem Update, ob ihr eventuell von den angemerkten Sachverhalten betroffen seid.
Anzeige
Ich setze Thunderbird Portable ein und wollte mit dem Upgrade warten, bis ein offizieller Release von PortableApps vorliegt, die sind aktuell bei Version 78.x immer noch am testen: https://portableapps.com/news/2020-09-10–thunderbird-portable-78.2.2-test-1-released
PortableApps hat Thunderbird 78.2.2 freigegeben: https://portableapps.com/news/2020-09-17–thunderbird-portable-78.2.2-released
Ein Technologiewechsel (32Bit > 64Bit) ist dann aber immer noch nicht via AutoUpdate vorgehensen?
@Phadda
Denke mal nicht, daß ein Technologiewechsel von x86 auf x64 innerhalb des 32bit-Programmes angedacht und gewollt ist. Es erschließt sich mir auch nicht der wahre Sinn eines 64-bit-E-Mailprogrammes, es sei den auf einem System, das überhaupt kein x86 (mehr)unterstützt.
Bei Windows Systemen (und vermutlich auch bei unixoiden) lohnt sich der Umstieg auf die 64Bit Version schon, zumindest wenn man über mehr als ein Mailkonto verfügt und alle gut mit Mails befüllt sind. Der Geschwindigkeitszuwachs war bei mir durchaus spürbar.
Ach, an das mit den Add-ons sollte man doch mittlerweile bei MOZILLA gewöhnt sein…
…oder genau deswegen von Mozilla entwöhnt sein.
Hab auch den Auto-Umzug hinter mir: Funktioniert soweiten ganz gut, vor allem die Performance der Oberfläche scheint einen Sprung gemacht zu haben. Auch die Migration der PGP-Key über Enigmail funktionierte problemlos. Unter Windows kann man GPG4Win jetzt komplett deinstallieren, wenn man die PGP-Keys nur rein für die Emailverschlüsselung nutzt (TB 78 nutzt eine andere PGP-Bibliothek).
Einzige, was mich bisher stört, ist dass das DKIM-Verifier-Addon nicht mehr funktioniert, obwohl es in der Addon-Liste aktiviert und kompatible gelistet ist. Und das zweite ist die fehlende automatische Verschlüsselung/Signierung, die Enigmail in der alten 68er Version noch zur Verfügung stellt: Beim Verfassen von Emails wurde die Empfänger-Emailadresse mit dem Keystore abgeglichen und die Signierung/Verschlüsselung automatisch aktiviert, wenn es einen passenden öffentlichen Schlüssel zur Empfänger-Emailadresse gab. Ich hoffe, diese praktische Funktion wird noch integriert.
Ebenfalls entfernt: Autocrypt/PEP. Automatischen Schlüsselaustausch gibts also nicht mehr. Man muss wieder manuell seinen öffentlichen Schlüssel an die Email anhängen.
Bei meinem Vater funktioniert seit dem Update auf die neue Version das Speichern von Entwürfen und Vorlagen nicht mehr. Kann das jemand bestätigen?
Beim Speichern kommt die Fehlermeldung, dass nicht gespeichert und nicht gesendet werden kann. Senden funktioniert allerdings.
Erst ein Rücksichern des alten Profiles mit MozBackup konnte die Probleme beheben. Alle anderen Tipps die man so im Internet findet, wie Ordner reparieren und komprimieren, Löschen der MSF Datei etc. haben nichts geholfen.
Xubuntu 20.04 hat mir das automatische Update noch immer nicht angeboten.
Ist das normal?
Hallo,
ich nutze weiterhin die alte 60.9.1, massig gute Addons vorhanden, die neuen 68 und 78 sind nichts dagegen.
Das ist keine gute Idee. Es gibt zahlreiche Sicherheitslücken in den alten Versionen, weshalb ich jetzt auch wechsele.
In der IT bei wirklich sehr alten Versionen von Programmen oder auch ganzen Betriebssystemen zu bleiben ist wirklich keine gute Idee.