Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich als IT-Blogger noch den alten Cicero zitieren müsste. Der zugrunde liegende Dienst bei der Signal Messenger-App muss natürlich irgendwo gehostet werden. Gerade habe ich gelernt, dass Signal über Microsoft Azure gehostet wird und darüber die Kommunikation läuft.
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Signal ist eine kostenlose, quelloffene, private Messaging-Anwendung zum Austausch von Nachrichten und Benutzerdaten – wobei dort auf den Schutz der Privatsphäre Wert gelegt wird. Die Non-Profit-Organisation hatte Microsoft Azure Confidential Computing als eine ihrer Cloud-Lösungen eingesetzt und nutzte sichere Enklaven, um Back-End-Dienste zu hosten. Als die App im Jahr 2021 eine Spitzenposition in den App-Stores auf der ganzen Welt einnahm, skalierte Signal schnell seine vertraulichen Datenverarbeitungslasten auf Azure und nutzte die hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und den Support der Plattform während des massiven Wachstums. Das geht aus dem in nachfolgenden Tweet verlinkten Beitrag hervor.
Ergänzung: Bin gerade darauf hingewiesen worden, das Mike Kuketz sich in diesem Artikel ebenfalls mit dem Thema auseinander gesetzt hat.
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OK. Und was will uns diese Nachricht nun konkret vermitteln?
Dass solch immense Datenmengen heute nur noch schwer selbst gehostet werden können, sollte klar sein. Und ob es dann bei Amazon, Azure oder Google liegt, macht keinen großen Unterschied. Die werden das Zug sicher nicht unverschlüsselt dort ablegen.
So nach und nach macht sich die gesamte IT-Welt von einzelnen Großanbietern abhängig und sich selbst langfristig überflüssig. Imho.
Naja, in der Theorie kannst du das Zeug auch alles selbst hosten. Ist nur eine Frage von Aufwand und Nutzen.
Aber JA, es ist sicher keine gute Entwicklung, dass es nicht zumindest einen ernsthaften europäischen Cloud Anbieter gibt. Das ist aber keine IT eigene Entwicklung, hast du in vielen anderen Branchen genauso. Kannst ja mal versuchen, ein in Europa hergestelltes Antibiotika zu finden.
Der Fehler ist, das Zeug überhaupt zu hosten. Es sollte viel mehr Peer-to-Peer laufen. Aber das haben die Amazons und Telekoms natürlich nicht gern, da können sie kein Schutzgeld für das Peering mehr verlangen.
Nun ja, allerdings unterstützen die Kartellbehörden mit ihren lobbyisierten Entscheidungen im Namen für eine vorgegaugelt gute Wirtschaft die Entwicklung zu diesen Monopol-Gesellschaften eminent – hier besteht ja die (in allen Branchen anzutreffende) Kurzsichtigkeit.
Und das faule politisch demotivierte Volk läßt sich das alles bieten!
Daß sie Secure Enclave verwenden — vermutlich meinen sie Intel SGX — hat Signal in meinem Ansehen nun ganz schön gesenkt. Aber solange es Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt, soll es mir egal sein. Besser als Facebook-Dienste ist es allemal.
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Man beachte, daß der Signal-Client auch schon (wie auch Teams und andere) auf Electron beruht, das seit der Github-Übernahme Microsoft gehört. Im Prinzip ist das nichts weiter als eine bloatige Webanwendung, die ihren eigenen Chromebrowser mitbringt.