Experiment: Windows PE mit PowerShell 7-Integration

Windows[English]Noch eine kurze Information für experimentierfreudige Leute aus der Leserschaft. Johan Arwidmark hat sich mit der Frage befasst, ob sich die PowerShell 7 unter Windows PE installieren lässt. Windows PE ist ja die Pre-Install-Umgebung von Windows, die auch bei Wiederherstellungsdatenträgern verwendet wird. Arwidmark hat das Ganze per Script automatisiert und schreibt, dass es für Windows 11 21H1 und Windows 11 22H2 möglich ist.


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Windows PE mit PowerShell 7

Ich bin am gestrigen Freitag auf diesen Tweet von Johan Arwidmark zu diesem Thema gestoßen. Er hat das Script auf seiner Webseite im Beitrag Adding PowerShell 7 to WinPE online gestellt.

Windows PE with PowerShell 7 Integration

In seinem Beitrag schreibt er dazu:

While not officially supported, PowerShell 7 seems to play somewhat nicely in WinPE. Here is a short script that adds it into WinPE build 10.1.22000.1 (Windows ADK for Windows 11 21H2) or WinPE build 10.0.22621.1 (Windows ADK for Windows 11 22H2).

Note #1: This will probably work in older Windows ADK versions as well, I just haven't tried.

Die Idee vom schlanken Win-Kern

Keine Ahnung, wozu man das braucht. Ich habe ja immer noch die Idee im Hinterkopf, eine Windows PE-Umgebung mit .NET und weiteren Komponenten soweit aufzubohren, dass man dort Programme installieren kann. So etwas wie ein "schlanker" Windows-Kern, der um die 400 MByte Platz benötigt. Dann ließe sich ein solches Image als eine Art "MinWin" in virtuellen Maschinen verwenden, die unter Linux laufen. Statt sich mit Wine herumzuschlagen, könnten die VMs für Windows-Anwendungen genutzt werden.


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Kann Validation OS helfen?

Ob Validation OS von Microsoft da eine Basis sein kann, habe ich noch nicht evaluiert. Microsoft Validation OS ist ein schlankes schnelles und anpassbares Betriebssystem auf der Basis von Windows 11. Microsoft stellt dies bereit, um in der Fertigung zur Diagnose, Entschärfung und Reparatur von Hardwarefehlern bei der Herstellung von Windows-Geräten eingesetzt zu werden. Validation OS bootet in eine Befehlszeilenumgebung, und unterstützt die Ausführung von Win32-Anwendungen. Es soll den Übergang von der frühen Hardware-Einführung zur Entwicklung von Betriebssystemen und Anwendungen für den Einzelhandel erleichtern. Die Kollegen hatte Validation OS kürzlich bei deskmodder erwähnt. Was stört, sind die Lizenzbedingungen mit dem Hinweis, dass Daten gesammelt werden.

Die MinWin-/XaX-Idee

Die Idee bzw. die Information steckt in dem, von mir 2022 zwar als April-Scherz positionierten, Blog-Beitrag Microsoft verpasst Linux den "Windows-Mode". Denn Microsoft hatte bereits um das Jahr 2010 – 2012 nachgewiesen, dass es nur einen minimalen Windows-Kern braucht, um Win32-Anwendungen laufen zu lassen. Das Ganze lief unter dem Microsoft Min-Win- und DrawBridge-Ansatz (siehe MinWin, Hyper-V und Windows 8 und Microsofts "Drawbridge"-Projekt vorgestellt) sowie den Pico-Prozessen ist Microsoft ja schon lange zugange. Ich verweise auf meinen uralten Artikel Phönix aus der Asche: Bekommt XaX in Win 9 ein Revival?, wo ich die Projekte und Technologien wie DrawBridge und XaX aus den Microsoft Labs mal vorgestellt hatte. In Kurzform: Seit 2010 oder 2012 experimentiert man bei Microsoft mit einem minimalen Subsystem der Win32-API. Ziel ist es herauszufinden, wie klein ein MinWin werden kann, damit über 90 % der Win32-Anwendungen laufen. Dieser ca. 500 Megabyte große MinWin-Kernel läuft dann als Pico-Prozess unter Windows und ermöglicht Win32-Anwendungen auszuführen. Statt ein ganzes Betriebssystem virtualisieren zu müssen, kommen schlanke Pico-Prozesse mit MinWin zum Einsatz, um die Anwendungen auszuführen. Die Technik wird meines Wissens in Windows Server für verschiedene Zwecke (zur Isolierung von Prozessen aus Sicherheitsgründen in VMs) eingesetzt.

Ähnliche Artikel:
MinWin, Hyper-V und Windows 8
Phönix aus der Asche: Bekommt XaX in Win 9 ein Revival?
Microsoft verpasst Linux den "Windows-Mode"
Microsofts "Drawbridge"-Projekt vorgestellt
Anwendungsvirtualisierung, Docker und Drawbridge


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5 Antworten zu Experiment: Windows PE mit PowerShell 7-Integration

  1. Stefan Kanthaj sagt:

    "Ich habe ja immer noch die Idee im Hinterkopf, eine Windows PE-Umgebung mit .NET und weiteren Komponenten soweit aufzubohren, dass man dort Programme installieren kann."

    0. Vorher solltest Du noch die Bedingungen des Herstellers zum Einsatz von Windows PE verinnerlichen: Du darfst es NUR zur Installation von Windows missbrauchen!
    1. Steig in Deine Zeitmaschine, geh zurück ins letzte Jahrtausend, und informiere Dich über Windows NT Embedded!
    2. Niemand (ausser Deinem schlechten Gewissen, siehe Punkt 0.) hindert Dich, das seit Windows Vista in jedem ISO (eigentlich: UDF) enthaltene Windows PE auf (D)eine Festplatte zu installieren und mit Programmen anzureichern (die sollten aber KEINE "Shell" ungleich CMD.exe oder andere in PE nicht enthaltene Komponenten voraussetzen).

  2. Bernd B. sagt:

    "Ich habe ja immer noch die Idee im Hinterkopf, eine Windows PE-Umgebung mit .NET und weiteren Komponenten soweit aufzubohren, dass man dort Programme installieren kann."

    Das habe ich getan, um meinen Rescuestick um Keepass erweitern zu können. Dazu habe ich eine Anleitung auf Reddit* adaptiert.
    Meine Notizen ("DotNET for WinPE.txt") sind auf https://ufile.io/0bwfvtox zu finden.

    KeePass 2 in WinPE bootable USB stick

  3. chw9999 sagt:

    Validation OS: "Unless applicable law gives you more rights despite this limitation, you will not (and have no right to): (…) c) remove, minimize, block, or modify any notices of Microsoft or its suppliers in the software;

    Ich schmeiß mich weg! Meldungen von Windows darf man hier nicht mal mehr wegklicken ;D

    OK, MS meint das wohl im Sinne von "unterdrücken der Meldungen, so dass ich sie nicht sehen kann". Aber das soll doch gar keine GUI haben, wie sehe ich denn dann Meldungen??

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