[English]Es ist jetzt so weit. Benutzer, die mit Windows 8.1 unterwegs sind, erhalten nun eine Warnung über den Ablauf des Supports. Denn in sechs Monaten erreicht auch Windows 8.1 das Ende des Supports und bekommt dann keine Sicherheitsupdates mehr. Mit dem Juli 2022-Update hat Microsoft auch die Warnung ausgerollt, mit der vermieden werden soll, dass die Leute durch das End-of-Life (EOL) von Windows 8.1 überrascht werden.
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Am 10. Januar 2023 ist EOL
Im Januar 2023 erreicht Windows 8.1 sein Lebensende, d.h. am 10. Januar 2023, am Microsoft Patchday, bekommt dieses Betriebssystem letztmalig Sicherheitsupdate und gilt ab diesem Zeitpunkt als "End-of-Life" (EOL), wie man hier nachlesen kann. Das Betriebssystem kann zwar weiterhin verwendet werden, aber bereits im Februar 2023 würden keine bekannt gewordenen Sicherheitslücken mehr geschlossen.
Nun kommt die EOL-Warnung
Update: Im Artikel Windows 8.1 wird ab Juli 2022 Warnungen zum Supportende Jan. 2023 zeigen hatte ich vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass Microsoft ab Juli 2022 Warnungen vor dem Supportablauf zeigen werde. Die Nacht gab es bereits einen Nutzerkommentar im englischen Blog, der mich auf den Tweet und die Meldung der Kollegen von Bleeping Computer hinwies.
Mit dem Update KB5015874 (Windows 7/Server 2008R2; Windows 8.1/Server 2012R2: Updates (12. Juli 2022)) wird die betreffende Erinnerung auf die Systeme gespült. Das Programm EOSnotify.exe ist für die Anzeige der Warnung zuständig, die wie nachfolgend gezeigt aussehen dürfte.
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W7 EOL, Source: XenoPather
Angezeigt wird die Warnung mit folgendem Text aber nur auf nicht verwalteten Konsumergeräten – nicht jedoch auf Windows 8.1 Enterprise oder Professional in Unternehmensumgebungen.
January 10, 2023 is the last day Microsoft will offer security updates and technical support for PCs that run Windows 8.1. We are reaching out now to thank you for your loyalty and help you prepare for what's next.
Der Benutzer kann dann Informationen von dieser Seite abrufen und sich über einen Hyperlink nochmals zum Ablauf des Supports informieren lassen.
Per Registrierung steuern
Die Kollegen von Bleeping Computer haben hier die Registry-Einträge dokumentiert, die das Programm EOSnotify.exe im Ordner C:\Windows\System32 für die Verwaltung verwendet. Das Programm wird von zwei Tasks EOSNotify und EOSNotify2 aus der Aufgabenplanung aufgerufen. Die Aufgabe EOSNotify wird jedes Mal gestartet, wenn sich ein Benutzer bei Windows anmeldet, und EOSNotify2 wird einmal pro Tag ausgeführt.
Die Verwaltung, ob EOSnotify.exe beim Aufruf aus einem Task wirklich ausgeführt wird erfolgt über den Eintrag LastRunTimestamp im Registrierungs-Schlüssel:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\EOSNotify
Ist das Programm an einem Tag bereits ausgeführt worden, beendet sich EOSnotify.exe. Wählt der Benutzer in der angezeigten Seite den Link "Später erinnern", wird der Wert RemindMeLater=1 im Schlüssel gesetzt. Dann zeigt Windows 8.1 erneut in 35 Tagen wieder an.
Wird der Link "Nach Support-Ende erinnern" gewählt, setzt dies den Wert RemindMeAfterEndOfSupport=1 in obigem Schlüssel. Dann erscheint die nächste Benachrichtigung über das Support-Ende nach dem 10. Januar 2023. Mit folgenden reg-Anweisungen lässt sich die Anzeige komplett verhindern.
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\EOSNotify]
"DiscontinueEOS"=dword:00000001
Nutzer können also festlegen, ob und wie oft die Benachrichtigung zum Supportende angezeigt wird. Es hat sich übrigens gegenüber der Windows 7-EOL-Benachrichtigung (siehe Windows 7: Warnung vor EOL am 15. Januar 2020) nichts geändert.
Kaum noch genutzt, keine Supportverlängerung
Eine Supportverlängerung um weitere drei Jahre, wie das bei Windows 7 der Fall war, und wie es bei Windows Server 2012 sowie bei Windows Server 2012 R2 der Fall ist, wird es für Windows 8.1 nicht geben. Hintergrund ist, dass Windows 8.x in Unternehmen so gut wie nicht eingesetzt wurde. Die Seite Statcounter gibt an, dass Windows 8.1 im Mai 2022 noch auf 3,06% der Desktop-Systeme läuft (Windows 8.0 kommt auf 1,36%). Windows 7 liegt bei 13,03%, Windows 10 kommt auf 71,82% und Windows 11 liegt bei 10,08% Anteil auf dem Desktop. Martin Geuß thematisiert das Windows 8.1 End-of-Live hier und schreibt, dass nur noch 0,6 Prozent der Besucher auf Dr. Windows dieses Betriebssystem verwenden.
Bezüglich des Upgrades auf Windows 10 oder Windows 11, was eigentlich naheliegend ist, sieht es nach meiner Einschätzung schwarz aus. Die Anforderungen von Windows 11 sind so hoch, dass typische Windows 8.1-Rechner diese nicht erfüllen. Bei Windows 10 muss man schauen, ob ein Upgrade Sinn macht. Inoffiziell sollte zumindest der Windows 8.1-Key zur Aktivierung von Windows 10 noch funktionieren. Es gibt nun diese FAQ von Microsoft dazu.
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Schade das Windows7 final ausläuft. Hätte man die Console (cmd.exe) aus Windows10 rückportiert, ein wenig die Startmenü-Suche verbessert, und würde jährliche ServicePacks rausbringen, wär das OS grundsätzlich noch gut bedienbar – insbesondere im Umfeld von Virtuellen Maschinen.
Also einfach den Task in der Aufgabenplanung ausschalten, und Ruhe ist im Schiff.
Und welche Aufgabe ist es genau?
Diese hier: "EOSNotify" und "EOSNotify2" ?
Wird man dann ab 2023 noch die Viren- und Spywaredefinitionen des Windows Defender aktualisieren können oder zählen die zu den Security Updates, die eingestellt werden?
Dies würde ich auch gerne wissen (Defender Updates). Und bekommt der Browser Microsoft Edge auch noch Updates auf Windows 8.1?