Windows as a service: Feature-Updates nur noch alle 3 Jahre?

Windows[English]Der von Microsoft 2015 für Windows 10 eingeführte halbjährliche Zyklus zum Ausrollen von Funktionsupdates (ich nenne es Feature-Upgrades) erweist sich ja (absehbar) als "Schuss in den Ofen". Es gibt jede Menge Probleme, die Kritik von Unternehmen reißt nicht ab, und inzwischen ist man auf jährliche Funktionsupdates umgeschwenkt. Nun gibt es das Gerücht, dass Microsoft künftig nur noch alle drei Jahre eine neue Haupt-Windows-Version als Upgrade freigeben will.


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Ich fang mal mit einem Vergleich an. Was ist das Synonym von "mit Karacho gegen die Wand gefahren" und sich dann hinstellen und behaupten "Das ist innovativ, das muss so, wir haben alles richtig gemacht"? Bis 2015 hätte ich nur mit den Schultern gezuckt und keine Antwort gewusst. Heute schießt mir sofort "Windows as a Service" als Gedanke durch den Kopf – denn ich sehe immer noch Terry Myerson von Microsoft vor meinem Auge, der nicht müde wurde, zu verkünden, wie toll man doch sei.

Schön gestorben, Windows as a Service

Microsoft hatte ja mit Windows 10 das sogenannte "Windows as a service" propagiert: Alle sechs Monate sollte es ein sogenanntes Funktionsupdate (ein Upgrade) geben, welches das Betriebssystem auf eine neu Hauptversion hebt. Die Idee dahinter: So können wir von Microsoft den Leuten immer neue Funktionen vorsetzen, die dieses Windows 10 aktualisieren. Es wird nur noch ein "Windows 10" als letztes Windows geben, das dann in Unterversionen wie 1507, 1511, 1607 etc. besteht.

Und diese Unterversionen sollten nach 18 bzw. 30 Monaten aus dem Support fallen (LTSC-Varianten ausgenommen, die momentan bereits von 10 auf 5 Jahre Support reduziert wurden). Ursprünglich waren es sogar nur 24 Monate Support für Enterprise-Versionen, die im Herbst eines Jahres herauskamen (siehe Windows 10: Verlängerung auf 30 Monate Support). Im Grunde ein riesiges Chaos, welches Anwender und Administratoren vor ziemliche Herausforderungen stellte – und Microsoft musste teilweise den Support verlängern (Windows 10 Version 1803 erhält weitere 6 Monate Support bis Mai 2021).

Windows 10 End of Life


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Das war ein Paradigmenwechsel, gab es vor Windows 10 doch für 10 Jahre Support mit Sicherheitsupdates und alle paar Jahre kam eine neue Windows-Versionen. Geprägt war dieser Schwenk davon, dass Microsoft irgendwie etwas den Mobilbetriebssystemen von Apple (iOS) und Google (Android) und vermutlich auch macOS entgegen setzen wollte.

Ich habe mal die Suche in meinem Blog bemüht, es lässt sich ziemlich gut nachvollziehen, dass ich diesen Ansatz Microsofts für ziemlichen Humbug hielt. Ich zitiere mal aus dem Blog-Beitrag Windows 10 soll die "letzte" Haupt-Windows-Version sein von Oktober 2015:

So weit die Fakten, die auf den ersten Blick ganz schön cool klingen. Wie es in der Praxis ausschaut, wenn Google, Apple und andere Hersteller regelmäßig neue OS X-, iOS- oder Android-Versionen herausgeben? Gehen wir ins Jahr 2020, wenn Microsoft immer noch Windows 10 Build xyz anbietet, Apple aber mit OS X 20, iOS 15 und Google mit Android 10 punktet. Da ist es schwer vorstellbar, dass das Microsoft Marketing die Füße unter dem Tisch still hält und Windows 10 an den Mann bringt. Also erst einmal abwarten, was uns die Zukunft beschert.

Inzwischen wissen wir, dass Windows 10 im Jahr 2025 ausläuft und dass ein Nachfolger mit dem Namen Windows 11 existiert. Dort wirft Microsoft "bisherige Gewissheiten" mit schöner Regelmäßigkeit über Bord. Die halbjährlichen Funktionsupdates, von Microsoft als "Ei des Columbus" propagiert, wurden geschlachtet.

  • Seit Windows 1903/1909 ist Microsoft ja von den "großen" Funktionsupdates, die zwei Mal im Jahr ein Upgrade (Austausch des Image) erforderten, weg und arbeitet mit "kleinen" Funktionsupdates, die per Windows Update ausgerollt und dann per Enablement-Updates freigeschaltet wurden (siehe z.B. Windows 10 V2004: Enablement-Update KB4562830 auf 20H2). Das war dem Umstand geschuldet, dass Microsoft mit den großen Funktionsupgrades in veritable Probleme rauschte und das Rollout mehrfach anhalten und nachbessern musste.
  • Mit der Einführung von Windows 11 wurde der jährliche Upgrade-Zyklus im Herbst eines Jahres eingeführt und auch für Windows 10 propagiert. Ich hatte dies bereits im Artikel Windows 10: Ein Funktionsupdate im Jahr wird wahrscheinlich angedeutet.

Die Ausweitung auf jährliche Funktionsupdates war wohl der massiven Unzufriedenheit von Business-Nutzern geschuldet, die diesen Zyklen nur noch nachhechelten. Ich hatte die Stimmung in einer Artikelreihe Windows-Update Zufriedenheitsumfrage Privatnutzer – Teil 1 aufgegriffen. Aber so ad hoc wollte Microsoft da wohl nichts ändern. Erst mit dem Abgang von Myerson (Microsoft: Re-Organisation, Terry Myerson geht) kommt langsam Bewegung in die Sache.

Nur noch 3 jährige Funktionsupgrades?

Nun kommt das nächste Gerücht auf – und bisher haben sich viele dieser Gerüchte später als Wahrheit herausgestellt – lautet, dass Microsoft bei Windows 11 nur noch alle drei Jahre ein Funktionsupdate bereitstellen will. Mir ist dieses Gerücht bei den Kollegen von deskmodder.de erstmals aufgefallen, Quelle ist der Beitrag Microsoft moves to new Windows development cycle with major release every three years, feature drops in between auf Windows Central. Zack Bowden, der oft gut informiert ist, schreibt, dass es bei Microsoft eine neue "Roadmap" für Windows gäbe.

Microsoft wechsele zu einem neuen Entwicklungsplan für Windows, der das Unternehmen zu einem traditionelleren dreijährigen Veröffentlichungszyklus für Hauptversionen des Windows-Clients zurückkehren lässt. Das Upgrade für Windows 11 für 2023 soll ausfallen, und eine neue Windows-Version im Herbst 2024 (3 Jahre nach der Freigabe von Windows 11 in 2021) erscheinen. Gleichzeitig sollen neue Versionen für bestehende Windows-Builds als "Feature Drops" per Windows Update ausgerollt werden. Zack Bowden schreibt dazu:

Starting with Windows 11 version 22H2 (Sun Valley 2), Microsoft is kicking off a new "Moments" engineering effort which is designed to allow the company to rollout new features and experiences at key points throughout the year, outside of major OS releases. I hear the company intends to ship new features to the in-market version of Windows every few months, up to four times a year, starting in 2023.

Es sollen also neue Features, bis zu vier Mal pro Jahr, ab 2023, für Windows 11 ausgerollt werden (und womöglich auch für Windows 10 kommen). Funktionen wie Suchhervorhebungen wurden ja bereits auf diesem Weg auf die Systeme der Leute gespielt. Für mich klingt das alles "wie eine Drohung", denn die Suchhervorhebungen machen den Leute gerade "ziemlichen Spaß" wegen der einhergehenden Kollateralschäden. Gut ist zumindest, dass Administratoren in Unternehmen diese Funktionen per Gruppenrichtlinien teilweise abdrehen können.

Es ist zwar alles nur ein Gerücht, eine offizielle Bestätigung Microsofts gibt es nicht. Aber ich gehe davon aus, dass da was dran ist – es hat leider etwas (8 Jahre, von 2014 bis 2022) gedauert, bis man die Schnapsidee "halbjährliche Funktionsupgrade" als nicht handhabbar aufgegeben hat. Ob sich jetzt der Entwicklerwahn und der Hang zu Featuritis bei Microsoft legt? Ich bin skeptisch, für mein Gefühl hat der Konzern nach Windows 7 das Gespür dafür, was die Leute wirklich in der Masse an Betriebssystemfunktionen benötigen verloren. Windows 8 und 8.1 waren ein Desaster und Windows 10 sowie Windows 11 sind in meinen Augen auch nicht der große Wurf.

Sehr spannend bleibt für mich auch zu beobachten, ob Microsoft sich mit den Windows 11 Hardware-Anforderungen nicht kräftig verzockt hat. Wenn wir wegen des Russland-Ukraine-Konflikts sowie der Energiepreissteigerung in eine mehrjährige Rezession schlittern, werden die Leute – und auch die Firmen – alles andere als begehrlich auf neue Windows-Rechner setzen, nur um das neue Windows zu bekommen. Aber ich mag mich täuschen.

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51 Antworten zu Windows as a service: Feature-Updates nur noch alle 3 Jahre?

  1. Mirco Buck sagt:

    Microsoft sollte es mal möglich machen, dass man den Update Service bei LTSC-Maschinen ausschalten kann.
    Es sollte diese Möglichkeit geben, das würde manchen Menschen im Umgang mit LTSC-Maschinen gerade in der Medizintechnik viel erleichtern.

    • 1ST1 sagt:

      Kann man doch, in services.msc zum beispiel. Aber warum sollte man das tun? Gerade sowas hochsensibles wie in der Medizintechnik sollte immer sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand sein.

    • mvo sagt:

      Verstehe ich nicht.
      Die werden doch sicher durch einen WSUS versorgt, über den man detailliert konfigurieren kann, wann welche Updates ausgerollt werden.
      Warum LTSC, wenn man gar keine Updates möchte?
      Und vor allem: In der Medizintechnik befindet man sich doch in einem validierten Umfeld oder zumindest in einem, wo man für jede kleinste Änderung gründlich im Vorwege prüft, dokumentiert, testet etc.
      Selbstverständlich kann man, wie schon erwähnt, den Update Dienst deaktivieren. Das sollte man aber nur machen, wenn der PC nicht am Internet hängt und auch das LAN absolut sicher ist.

      • Mirco Buck sagt:

        Bringt dir nur nichts, wenn die ganzen Services vom Update Service dauernd rumfunken und das Gerät somit stören.
        Das ist nicht einfach nur "einen Service" mit dem startup type ändern, so einfach ist das nicht. Ich habe Monate gebraucht um Sämtliches bzgl Windows Update Service rauszufinden,denn Microsoft ist diesbezüglich so transparent wie Granit.
        Und "deaktivieren" kann man diesen Service eben überhaupt nicht.

        Und nein, wenn der Rechner im Labor hängt wird der nicht alle Nase lang geupdated. Das funktioniert so überhaupt nicht.

        • OwenBurnett sagt:

          Und hast du jetzt ein Guide den Du vielleicht t hier Posten möchtest wie man das nun gründlich abdreht?

        • mvo sagt:

          Ich betreue Windows 10 PC in dreistelliger Anzahl, viele davon, die Produktionsanlagen steuern, einige, die im Labor eingesetzt werden. Noch nie habe ich irgendwelche Probleme gehabt, die auf die Update Dienste zurück zu führen waren.

          • Mirco Buck sagt:

            na dann sei froh, dass du damit noch nie Probleme hattest.
            Ist dann halt nicht allgemeingültig – wie man sieht.

            Mir macht das schon seit Monaten Kopfzerbrechen. Vor allem rauszufinden, was in diesem Wust von Services alles zusammenhängt war schon ein Abenteuer für sich.

        • Bernd B. sagt:

          @Mirco Buck

          Schliesse mich @OwenBurnett an!
          Würden Sie bitte ihre Erkenntnisse zum Windows Update auch Anderen zur Verfügung stellen? Stichpunkte/Notizform genügt (mir) vollauf!

          Besten Dank!

      • Singlethreaded sagt:

        Um welche konkreten Störungen geht es denn? Werden Updates einfach so installiert oder was muss man sich genau darunter vorstellen? Wie haben auch knapp 200 Endpoints in der Firma, welche die Updates per MECM erhalten. Die halten sich bisher artig an unsere Vorgaben. Klar kann irgendwo mal ein Update klemmen, aber ein generelles Problem mit dem Updatediensten kann ich nicht bestätigen. Es ist eher die Qualität der Updates, welche ein Problem sein kann. Siehe aktuelle Nachlese zum Patchday.

        Gruß Singlethreaded

  2. Sebastian Welsch sagt:

    Microsoft möchte mit dem Agilen Apple und Google mithalten, was Entwicklungs- und Feature Zyklen angeht. Das die Anwendungsgebiete von Windows bedeutend komplexer sind als auf einem Handy und gerade im Office Betrieb viele User geistig nicht mit dieser Geschwindigkeit der Änderungen gar nicht zurecht kommt haben die leider nicht so richtig verstanden. Ich würde sagen in vielen Firmen sind 10-30% der User heillos überfordert wenn sich nur die Anordnung der Desktop Icons ändert. Wie sollen die mit diesen permanenten Änderungen zurecht kommen.
    Ganz zu schweigen von uns als Admins, die mit diesen ganzen Problemen zurechtkommen müssen und diese zu lösen haben.

    Ich hoffe sehr Microsoft nimmt ein wenig Gas raus und schafft wieder Qualität.
    Und wenn man mal genau hinschaut hat Apple langsam die gleichen Probleme wie Microsoft, da selbst hier Anzahl der Versionen an Hard- und Software so stark zugenommen hat, dass es nicht mehr nur 2 IPhones und 2 Macs gibt für alle und fertig.

    • Günter Born sagt:

      Besser hätte ich es nicht ausdrücken können – dann wäre mir aber der Text explodiert. Mein Gedankengang, den ich beim Schreiben weg gelassen hatte:

      Apple adressiert vordergründig mit seinen Macs die "Kreativen" und i.d.R. Technik-affinen Nutzer, die mit so etwas zurecht kommen. Aber deren Entwickler laufen meiner Beobachtung nach seit Jahren in die gleichen Qualitätsprobleme wie Microsoft sie mit Windows fabriziert.

      Bei Windows wird immer vergessen, dass das eine Arbeitsplattform für Millionen an Anwendungen bei Konsumenten und Firmenanwendern ist. Da erscheinen abgerundete Ecken oder ein zentriertes Startmenü von Windows 11 genau so lästig/wichtig, wie ein Pixel am Hintern. Aus meiner Industrietätigkeit ist mir erinnerlich, dass die Nutzer in Firmen nichts so sehr hassten/fürchteten, wie Änderungen an der Software. Wenn dann noch "funktioniert nicht" hinzu kam, war Schicht im Schacht. Da hat Microsoft den Karren in den Dreck gefahren und steckt fest.

      Das Problem, dass es keine Dokumentation mehr gibt (weder von Microsoft, noch von Drittquellen) – und wegen der Änderungszyklen auch kaum mehr geben kann – hatte ich noch gar nicht erwähnt – aber so um 2012-2014 bereits mehrfach angesprochen. Leider wurde das Thema "Software ohne Dokumentation bedingt eine Mangelhaftung" im Business-Umfeld vor Jahren irgendwie fallen gelassen. Ist nun der Quell allen Übels – dann damit hätte man viele Entwickler kriegen können.

    • Steter Tropfen sagt:

      Irgendwie kommt das so rüber, als seien Windows-Nutzer in Büros ein bisschen blöd und wären deswegen gegen die ständigen Änderungen. So ist es aber nun auch nicht!
      Die Anwender sind durchaus schlau, aber sie können ihre Aufmerksamkeit nicht damit verbraten, ständig die letzten Hirnkrämpfe der MS-Developer nachzuvollziehen. Wie die Dozentin meiner ersten PC-Schulung immer sagte: „Sie dürfen nicht vergessen, dass die Leute in den Abteilungen neben dem PC auch noch einen kleinen Nebenjob zu erledigen haben."

      Der PC mit seiner Software sollte nur für einen geringen Prozentsatz das Arbeitsobjekt an sich sein, für die allermeisten Leute aber schlicht Werkzeug, mit dem sich komplizierte Aufgaben erledigen lassen – und auf die müssen sich die Leute konzentrieren können.
      In der Praxis sieht es aber bekanntlich so aus, dass der Computer einerseits immens viel Zeit spart, diese aber bei anderer Gelegenheit wieder wegfrisst, wenn er mal wieder muckt und erwartet, dass man ihn windelt und trockenlegt. Da sind unverlangte Featureupdates wirklich das letzte, was man noch braucht.

      • Günter Born sagt:

        Den Satz "Irgendwie kommt das so rüber, als seien Windows-Nutzer in Büros ein bisschen blöd und wären deswegen gegen die ständigen Änderungen." würde kein Praktiker unterschreiben. Dein Hinweis mit dem "kleinen Nebenjob" trifft es genau. Windows ist das Unwichtigste auf der Welt – wenn, dann zählt die benutzte Anwendung. Im Idealfall bekommst Du von Windows nichts mit und nutzt das lediglich als Basis für deine Anwendung.

        Mein Herzchirurg soll mich top operieren, aber nicht mit Windows herum ärgern und dadurch eine OP versauen. Mein Handwerker will vielleicht nur schnell seine Rechnung oder sein Angebot schreiben, statt sich mit Kollateralschäden des letzten Updates, People-App oder Suchhervorhebungen sowie ständig ändernden Startmenüs zu beschäftigen. Sobald ein Workflow sich ändert, gibt es schlicht Reibungsverluste, die nur ärgerlich sind. Selten ist etwas im Workflow einfacher geworden.

        Ich bin als junger Ingenieur in den 80er Jahren extrem geprägt worden. Damals habe ich die ersten IBM PCs im Unternehmen mit einer in dBase II geschriebenen Anwendersoftware eingeführt. Da saßen mir 45 jährige gestandene Angestellte weinend gegenüber, weil sie befürchteten a) das nicht mehr zu packen und b) weg rationalisiert zu werden. Ich habe damals den Stier bei den Hörnern gepackt – die Leute bekamen ein ca. 10 seitiges Handbuch, was alles enthielt, was sie wissen mussten. Zwei Monate später kamen die Leute und meinten "das Beste, was mir passieren konnte, was die Lösung eine Zeit spart". Ging aber nur, weil die Leute Dokumentation hatten, sich nicht ständig was änderte und sie Nutzen aus der Lösung ziehen konnten.

        Die Leute an die Hand nehmen, schulen und mit Waschzettel "so geht's" versorgen, ist seit ca. 2012 schwierig, und seit 2015 mit Windows 10 sowie den Apps faktisch unmöglich geworden. Windows in der heutigen Form ist Beschäftigungsinstrument oder zum "Leute ärgern", aber keine Arbeitsplattform mehr. Der zusätzliche Nutzen vieler GUI-Features ist schlicht Null – als installierbare Option für den, der es braucht, ok – aber in der gegenwärtigen Ausprägung schlicht Müll.

        Auf das App-Thema, was Microsoft seit 2012 (da kam Windows 8) massiert, möchte ich erst gar nicht zu sprechen kommen. Das wird sang- und klanglos sterben, so, wie das (erwartbar) gegen die Wand gefahren wurde.

        Gut, ich dürfte nicht ranten – der Mist aus Redmond sorgt stetig für Themen hier im Blog. Aber es geht mir persönlich gegen den Strich, was ich so mitbekomme.

      • Ralf S. sagt:

        "In der Praxis sieht es aber bekanntlich so aus, dass der Computer einerseits immens viel Zeit spart, diese aber bei anderer Gelegenheit wieder wegfrisst, wenn er mal wieder muckt und erwartet, dass man ihn windelt und trockenlegt."

        👌Sehr nett und vor allem auch treffend geschrieben! Und im Kommentar von G. Born:

        "Windows in der heutigen Form ist Beschäftigungsinstrument oder zum "Leute ärgern", aber keine Arbeitsplattform mehr."

        Diese beiden Sätze sollten einfach mal ALLE unzufriedenen Benutzer gleichzeitig (!) in Fettdruck und in Arial/Schriftgröße 200 per Papierbrief (!) in die Microsoft-Zentrale schicken! Vielleicht verstehen sie dann endlich, wenn sie in Papier ersaufen …!!! :-)

  3. mvo sagt:

    Was MS gestern sagte, heute sagt und morgen sagen wird, dem ist doch sowieso kein Glauben zu schenken. Ich traue den Aussagen dieses Unternehmens schon lange nicht mehr. Natürlich wäre es zu begrüßen, wenn die Funktionsupdates ein Ende hätten oder zumindest deutlich seltener erscheinen würden. Die weiteren Funktionen sind für den Anwender kaum wahrnehmbar und statt neue Feautures einzubauen, sollte Microsoft sich besser auf die Entfehlerung konzentrieren. Z.B. dass seit Jahrzehnten Wechseldatenträger Laufwerksbuchstaben zugeordnet werden, die bereits Netzlaufwerken zugeordnet sind. Das zieht sich durch etliche Windows Versionen. Die Funktionsupdates verurtsachen nur enormen administrativen Aufwand. Der einzige Grund, warum wir diese mitmachen, ist die Tatsache, dass die alten, aber stabil laufenden Versionen früher oder später nicht mehr supported werden.

  4. Dietmar sagt:

    Was ist das Synonym von "mit Karacho gegen die Wand gefahren" und sich dann hinstellen und behaupten "Das ist innovativ, das muss so, wir haben alles richtig gemacht"?

    Österreichische Bundesregierung? 🤣

  5. Döner sagt:

    Wenn dann mit jedem neuen Feature Update ein Teil der Systemsteuerung auf die neue GUI umgestellt wird, dann sind wir in ungefähr 300 Jahren fertig.

  6. OwenBurnett sagt:

    Sehr schön, jetzt müssen sie nur noch die Task Leiste und das Start Menu wieder brauchbar machen. Und die System Steuerung wieder vertschlacken wäre auch gut, so das man diese Settings App nicht mehr braucht a'la win 7.

    • Mirco Buck sagt:

      Was genau stört dich denn an der Task Leiste und am Start Menu?!

      • OwenBurnett sagt:

        An der taskleiste stört mich das man grupierte programme als multitasker kaum produktiv gebrauchen kann,
        für multitasking sind die delays einer 2 stufigen auswahl mit vorschau anstelle des fenster tietels wirklich massiv hinderlich.
        Multi tasker brauchen eine taskleiste wie in windows allen windowsen vor 11.

        Am start menu stört mich das das prakisch ein android launcher ist, ich will ein kaskadierendes start menumit allen einträgen.

        • Mirco Buck sagt:

          Du kannst dir doch die Taskleiste und das Startmenu einrichten wie in Win10.
          Das ist schon Jammern auf ziemlich hohem Niveau…

          • OwenBurnett sagt:

            Nein du hast doch keine Ahnung!
            Sowas ging in den insider builds vieleicht aber seit dem RTM kannst du dir diese registry tewaks ans bein nageln.

            Für die taskleiste brauchst Du den Explorer patcher,
            und für das startmenu muss OpenShell her.

            Das OpenShell für immer gehen wird glaube ich shcon,
            aber wie lange der Explorer patcher funktionieren wird ist fraglich.

            Daher meine vorderung MSFT soll die klassischen bedien elemente als option weiterhin anbieten, con sich aus ohne patchen und 3rd party tools.

          • Mirco Buck sagt:

            Ziemlich arrogante Einstellung, OwenBurnett.

            Komischweise funktioniert das bei mir ohne Probleme.

            Also behalte deine Beleidigungen für dich.

          • Ralf S. sagt:

            "Das ist schon Jammern auf ziemlich hohem Niveau…"

            Dann schau mal in diverse Foren und IT-Seiten im Internet … Mit dieser Meinung scheinst du ziemlich alleine zu sein … Und warum bitte, soll ich (oder auch andere – auch noch eher unbedarftere – User) Microsofts Job machen? MS macht etwas ehemals sehr Gelungenes und Gutes gleich mehrfach (>> eben mehr oder weniger die ganze Taskleiste/das Startmenü) kaputt – und die User sollen es sich selbst wieder herrichten?? Na danke aber auch …!

          • Mirco Buck sagt:

            Liegt vielleicht daran, dass eben sehr viele Menschen inzwischen so verwöhnt sind, dass nur noch auf extrem hohem Niveau gejammert wird.

            Neues Windows, dann gibt's eben neue Einstellungen, einen neuen Look. Und eben nicht alles "wie schon seit Jahren so gehabt".

            Wem das nicht passt, muss eben Veränderungen vornehmen. Aber sich hinstellen und jammern ist schon etwas infantil.

            Es ist schon bizarr wie hier gejammert wird, denn in der gesamten IT-Landschaft ändern sich sehr oft gewisse Dinge, das ist schon immer so gewesen. Wer deswegen jammert, dass er sein "altes Gewohntes" nicht hat und dann nicht mehr zurecht kommt, der ist in der IT-Sparte völlig falsch!

          • Ralf S. sagt:

            @Mirco Buck
            Äußerst interessante Einstellung – die zum Glück wohl nicht von der Mehrheit geteilt wird … Zumindest habe ich solch eine doch sehr radikale (>> ist eben so; infantil; bizarr, wie gejamert wird) Aussage bisher noch von niemandem gehört.

          • Bernd B. sagt:

            @Mirco Buck:

            Was sagen Sie eigentlich zu diesem Jammerlappen?
            https://www.borncity.com/blog/2022/07/15/windows-as-a-service-feature-updates-nur-noch-alle-3-jahre/#comment-129055

            P.S. Der Beweis, dass Sie da irgendetwas Essentielles herausgefunden haben steht auch noch aus! Bisher haben wir nur Behauptungen, die sich offensichtlich mit den Erfahrungen vieler Anderer nicht decken.

          • OwenBurnett sagt:

            @Mirco Buck
            Also es tut mir wirklich leid aber du hast echt keine Ahnung, wen du den UndockingDisabled hack vom WinAero tweaker auf Windows 11 22h2 anwendest kannst du keine explorer fenster mehr aufmachen die stürtzen dan nämlich alle ab.
            Hab ich so eben in einer frischen VM getestet.

            > Wem das nicht passt, muss eben Veränderungen vornehmen. Aber sich hinstellen und jammern ist schon etwas infantil.
            >

            Nun die die Veränderungen welche ich vornehme sind halt mit dem Explorer Patcher umgesetzt, das Problem ist aber das es durchaus nicht selbstverständlich ist das dieses Tool auch in 3
            Jahren noch mit dem zu dem Zeitpunkt aktuellen Windows noch wirksam sein wird.

            Dann bleibt irgendwann nur noch die ganze windows shell auszutauschen, ein Riesen Aufwand nur weil MSFT zu arrogant ist ein seid > 20 Jahren bewerten workflow als option zu behalten.

            Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist es doch durchaus gerechtfertigt sich hin zu stellen und MSFT anzuschreiben wer den denen ins Zerebrum defakiert hat solch einen Käse zu verzapfen.

  7. oli sagt:

    Wir haben immer noch Windows 10 Enterprise LTSC 2019 (was quasi Version 1809 entspricht) ganz normal als Arbeits-Betriebssystem am laufen und was soll ich sagen, loift. Wer die Möglichkeit hatte, sich diese Versionen zu angeln, hatte auf jeden Fall ein deutlich leichteres Adminleben. Das ist im Grunde der eigentliche Windows 7 Nachfolger: 10 Jahre Support, keine Funktionsupgrades, keine App-Featuritis, nur Software installiert, die wir auch brauchen. Datensammlungen sind per GPOs minimiert bzw. komplett deaktiviert o. in der Firewall blockiert. So solls sein.

  8. Micha sagt:

    3 Jahre Zeit zwischen Funktionsupdates klingt gut. Letztendlich kann man dann gleich wieder der Hauptversion 10 Jahre Support geben und alles auf die vor Windows 10 Zeit zurückdrehen.

    Weshalb behaupte Herr Born immer das Windows 8.1 so schlecht ist?

    Ich nutze Windows 8.0/8.1 seit 2012. Mit dem Betriebssystem gibt es fast keine Probleme.

    Einzig das im Jahr 2014 gemachte Upgrade von Windows 8.0 auf Windows 8.1 hat zur anschließenden Neuinstallation von Windows 8.1 geführt. Nach dem Upgrade lief Windows 8.1 x64 irgendwie relativ langsam. Zusätzlich fehlte Text in der Systemsteuerung.

    Ich kann mich auch an keine Fehlschlagenden Updates erinnern. Ich finde es schade das Windows 8.1 am 10 Januar 2023 aus dem Support fällt.

    Windows 11 hat bei der Zuverlässigkeit einen großen Nachholbedarf. Bereits nach 10 Monaten Nutzung als Zweitbetriebssystem musste ich es per Inplace Upgrade reparieren um das Mai Update erfolgreich zu Installieren.

    Interessant wäre, ob man Windows Server 2012 R2 x64 Updates nach dem Supportende unter Windows 8.1 x64 installieren kann.

    • Günter Born sagt:

      Ich habe hier noch ein Windows 8.1-System – das ist von der GUI, der Startseite, der Handhabung her einfach nur grottig – immer im Vergleich mit Windows 7. Die Nutzungszahlen von Win 8.x sprechen eine deutliche Sprache.

    • Mirco Buck sagt:

      Auch ich kann mich da nur anschließen – Win8 war ein absoluter Rohrkrepierer, egal ob im handling oder GUI, da hat man einfach "zuviel versucht" unter einen Hut zu bringen.
      Das Ergebnis war grottiger als "Vista".

      "und alles auf die vor Windows 10 Zeit zurückdrehen"

      Windows 10 ist sehr gut und läuft super-stabil, bringt tolle Features und Tools mit.
      "vor Win10" ist einfach nicht mehr drin im Jahre 2022.
      Das klingt so als ob du Jahre von Windows komplett nicht mitbekommen hast.

      • Micha sagt:

        Von Windows XP SP3 x32 bin ich im Jahr 2021 zu Windows 8.0 Pro x64 gewechselt. Im Jahr 2014 dann zu Windows 8.1 Pro x64. Das läuft seitdem mit Open Shell (Classic Shell) problemlos.

        Im Jahr 2016 habe ich das letzte mal Windows 10 Pro x64 privat genutzt. Das Betriebssystem hat damals häufig DCP Watchlog Bluescreens erzeugt. Daher Rollback auf Windows 8.1 Pro x64 und Problem gelöst.

        Danach habe ich bis Windows 11 Pro x64 wirklich alles verpasst. Am Arbeitsplatz werden Hauptsächlich PCs mit Windows 7 Pro x64 und ESU Support Erweiterung genutzt. Läuft sehr stabil.

        Vor gut einem Jahr habe ich dann eine Windows 11 Installation zum testen eingerichtet. Momentan nervt diese häufig mit Update Problemen.

        Beim Juli Patchday startete das Betriebssystem nach dem Neustart mit einem Schwarzen Bildschirm. Erst nach drücken von "Strg+Shift+ESC" und anschließenden beenden und neu starten der explorer.exe kam ich dann zum Desktop. Der nächste Neustart hat dann normal funktioniert.

        Da hier im Blog viele schreiben das Windows 11 nur ein Windows 10 mit neuer GUI ist habe ich anscheinend seit 2015 nicht viel verpasst. Die Zuverlässigkeit von Windows 10 und Windows 11 ist halt schlechter als die von Windows 7 und Windows 8.1.

        Auch Fehler in Windows 11 eigenen Anwendungen nerven.

        z.B.
        Bei Microsoft Paint stürzt das Textfeld ab wenn man einen Tabulator setzt.

        Im Editor wird der Bildlauf falsch skaliert wenn man eine Große Textdatei öffnet. (z.B. eine DXdiag.txt) Erst nach erstmaliger Nutzung wird dieser in die richtige Größe skaliert.

        Die Titelleistenfarbe wird teilweise nicht übernommen. Beim VLC Mediaplayer funktioniert es. Im Explorerfenster nicht. Ein einheitliches Design anzulegen ist somit nicht möglich.

        Damals ist auch die Einstellungs App bei Konfigurationsversuchen von verschiedenen Vorinstallierten Microsoft Programmen teilweise reproduzierbar abgestürzt. Das habe ich ungefähr vor einem halben Jahr herausgefunden. Ob es jetzt gefixt ist kann ich nicht sagen. Das müsste man demnächst mal wieder ausprobieren.

  9. Mira Bellenbaum sagt:

    Hat Microsoft neue Majorversionen nicht schon seit jeher ca. alle 3 Jahre veröffentlicht?

    1993 – Windows NT 3.1
    1995 – Windows 95
    1998 – Windows 98
    2001 – Windows Xp
    2006 – Windows Vista
    2009 – Windows 7
    2012 – Windows 8
    2015 – Windows 10 LTSC 2015/2016
    2018 – Windows 10 LTSC 2019
    2021 – Windows 10 LTSC 2021 & Windows 11
    2024 – Windows 12 ?

    Was ist denn jetzt so neu daran?

    • Mirco Buck sagt:

      Nur geht es nicht um "Majorversionen" sondern um "Feature-Updates".

      => siehe Thread-Opening.

    • mvo sagt:

      Der Vergleich hinkt nicht nur, weil hier Consumer und LTSC Versionen in einen Topf geworfen werden, sondern weil auch Windows ME und vor allem Windows NT 3.5, 3.5.1 und 4.0 fehlen, wobei letzteres wohl eher eine Majorversion sein dürfte, als NT 3.1. Auch Windows 2000 sehe ich in der Liste nicht

      • Luzifer sagt:

        NT und 2000er waren ja letztendlich nur die Bussiness Varianten ;-P

        während es da ab 7 ja im Kernel keine Unterscheidung mehr gab.
        (klar Home Pro usw. schon, aber alle mit dem selben kernel)

  10. McAlex777 sagt:

    Ich bin mit Windows10/11 zwiegespalten:

    PRO:
    Hardware-Erkennung funktioniert perfekt. Startmenü/Taskmanager sind unter Windows10/11 spürbar besser als zu Windows7-Zeiten.
    Commandline, Powershell, Taschenrechner, Modern-App-Infrastuktur mit Berechtigungen, Windows-Defender sind ebenfalls deutliche Mehrgewinne gegenüber Windows7 – ebenfalls wenn dann Outlook/MediaPlayer als ModernApp angeboten werden.

    CONTRA:
    Was mich tatsächlich an Windows10/11 nervt sind die Telemetrie-Verfahren, und das Windows immer weiter zum Cloud-Produkt mutiert – sowie das elendig langsame und ressourcen-intensive Update/Upgrade-Verfahren:
    10-15Min für ein kommulatives Monatspatch sind in Zeiten von zich Mia Transistoren auf CPU, 8GB Ram und SSD-Speichern mit 80.000+ IOPs nicht mehr zu rechtfertigen.
    Auch wünsche ich ein 100% Offline-Windows – ohne das jeder zweite Dienst ständig nach Hause telefoniert. Ich wünsche einen Button, bei dem Windows auf das notwendigste an Dienste reduziert wird.
    Die Realtität deutet dagegen auf Online-Konten für Pro-Versionen, und Monatsabbos inkl. Cloudanbindung für alles.
    Ebenfalls nervt das reproduzierbare zurücksetzen von Einstellungen nach Patches, welches bis heute immer wieder erfolgt – und das zugemülle mit Features die kein Mensch braucht – insbesondere beim Edge.
    Warum können Apps Firewallregeln ändern? Warum müssen ModernApps nicht via WhiteListing-Verfahren manuell berechtigt werden?

    Zunehmend stelle ich mir die Frage, ob man nicht mit einer GNU/Linux Maschine und eine Offline VirtualBox WindowsXP/7 ausreichend bedient ist.

  11. Robert Glöckner sagt:

    da uns MS die Remote-Desktop-Services madig machen will, müssen die Clients etwas stabiler werden. Viele wissen das noch gar nicht:

    Windows Server 2019
    Microsoft 365 Apps wird unter Windows Server 2019 nur bis Oktober 2025 unterstützt.

    Empfehlungen zu Clienthostinglösungen, die vor Oktober 2025 migriert werden sollen, finden Sie unter Microsoft 365 Apps Migration von Windows Server.

    Informationen zum Ende des Supports für Windows Server 2019 finden Sie auf der Windows Server 2019-Lebenszyklusseite .

    Windows Server 2022
    Microsoft 365 Apps wird unter Windows Server 2022 nicht unterstützt.

    —————–
    unter den heutigen Bedingungen bleibt in Kürze also nur VDI mit Client-Windows single oder multi session. und letzteres gibt es im Moment nur unter Azure HCI.
    Aber RDP am Server ist wohl eher ein deutsches Phänomen, der Rest der Welt interessiert sich nicht dafür… kann also weg.

    • Singlethreaded sagt:

      Microsoft hat ganz klar die Absicht alle Nutzer in die Cloud zu zwingen. Der Druck wird die nächsten Jahre schrittweise ausgebaut, denn Microsoft weiß, dass die Cloud am Ende ein goldener Käfig ist. Hat man die Kunden mit Ihren komplexen Arbeitsprozessen dort erstmal eingefangen, dann gibt es kaum noch einen Weg raus und man kann die Preise quasi nach Belieben diktieren. Warum muss ich gerade an Erdgas denken? Egal…

      In der Anfangsphase gab es günstige Preise um die Leute in die Cloud zu locken. Das hat aber nicht mit allen geklappt und man will auf Dauer kein Geld beilegen. Das Kernproblem ist, dass die Cloud nicht für Alles die beste Lösung ist und häufig Funktionspakete geschnurrt werden von welchen die Leute nicht die Hälfte brauchen, aber bezahlen müssen. Das will Microsoft aber ändern, indem man sukzessive die OnPremise Systeme verschlechtert, die Kosten und Anforderungen in die Höhe treibt.

      Weil eine Open Value Office Lizenz über 10 Jahre günstiger war als 10 Jahre Miete in der Cloud hat man den Support halbiert (5 Jahre) und den Preis verdoppelt. Weil man den Exchange OnPremise eigentlich nicht mehr will, entstehen plötzlich krude Hardwareanforderungen wie mindestens 128 GB RAM. Oder man streicht jetzt die Unterstützung für Office 365 auf einem RDP-Server, was in der Cloud natürlich noch funktioniert.

      Wenn man auf das was bisher funktioniert hat nur lange genug einschlägt, dann sieht der Umzug in die Cloud doch gleich viel schöner aus, nicht wahr? Am Ende sind dann auch die Datenschutzbedenken hinfällig, weil man sonst irgendwann als Unternehmen einfach nicht mehr arbeiten kann. Was dringend gebraucht wird ist die Entwicklung eines unabhängigen europäischen Betriebssystems welches als Open Source von jedem ohne Lizenzkosten verwendet werden kann. Dafür drücke ich auch gerne ein paar zusätzliche Steuern ab.

      Gruß Singlethreaded

  12. JG sagt:

    "Inzwischen wissen wir, dass Windows 10 im Jahr 2025 ausläuft und dass ein Nachfolger mit dem Namen Windows 11 existiert."

    Ist doch schön. Da werden sich bestimmt einige Nutzer noch freuen, die auf ihrem bestehendem Windows 10 System Windows 11 nicht installieren können. Noch kann man das zwar umgehen, aber wer weiß was sich MS 2025 einfallen lassen wird. Neue Windows 10 Computer werden ja heute noch verkauft.

    Windows 11 = 4 GB Ram, 64 GB Festplatte.
    Schon mein Notebook mit Windows 7 und 4GB Ram läuft lahm. Na ja, dank SSD wird das bei Windows 11 nicht auffallen.

  13. Bernd Bachmann sagt:

    Mein Arbeitgeber, nicht aus der IT-Branche, hat eine Kundenumfrage durchgeführt, welche Erwartungen unsere Kunden an unsere App haben. Ausgewählt wurden zwei Gruppen:
    – Kunden, die mit IT nichts am Hut haben und nur, wenn es unbedingt sein muss, Apps verwenden;
    – IT-affine Kunden, die alles auf dem Handy machen, aber keine IT-Profis sind.

    Zur Überraschung unserer Marketing-Leute haben beide Gruppen übereinstimmend geantwortet: Einfach muss es sein, schnell muss es sein, funktionieren muss es.

    Niemand wollte coole Animationen, runde Ecken oder ständig neue Features und Versionen.

    Ich behaupte, das gleiche gilt für 99% der Windows-Nutzer auch.

    • Ralf S. sagt:

      Dies dürfte dann wohl der beste BEWEIS seit Langem sein!

      Denn:
      SO sieht es (wohl) auch wirklich aus!
      Denn:
      Jeder will doch einen Zweck mit einer App, oder einem Betriebssystem erfüllen!
      Und das soll möglichst (und somit siehe wieder oben):
      – einfach sein!
      – schnell sein! – Und vor allem soll es möglichst fehlerfrei und gut
      – funktionieren!

      Zusammengefasst:
      Es soll dem Zweck dienen und ohne Umwege und "Sightseeing-Tour" direkt zu einem erwarteten Ziel führen!

      (Nun müsste diese eigentlich leicht zu verstehende Tatsache nur noch jemand Einflussreiches den entsprechend einflussreichen Managern bei MS plausibel "näher bringen" …)

  14. McAlex777 sagt:

    >> Niemand wollte coole Animationen, runde Ecken oder ständig neue Features und Versionen.

    In der Praxis machen "smoothe, schnelle, unterschwellig wahrgenommene" Animationen, Abrundungen, Milchglas-Effekte, Schatten u.a. auch den Unterschied zwischen schlechten und guten Desktop-Design.

    Die Kunst ist es diese möglichst unterschwellig ablaufen zu lassen ohne dabei Funktion, oder Performance leiden zu lassen.

  15. FryMcFly sagt:

    Wie hat es der Sprecher von SemperVideo doch so treffend formuliert: Microsoft ist auf einem Zickzackkurs auf der Suche nach den Produkten von Morgen.

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