Kleiner Sammelbeitrag rund um Ebay-Kleinanzeigen. Der Online-Marktplatz ist ja verkauft worden und soll in absehbarer Zukunft einen neuen Namen bekommen. Die Plattform ist aber auch bei Betrügern ganz beliebt, die unbedarfte Verkäufer und Käufer abzocken. Und wer auf Datenschutz Wert legt, sollte die Datenschutzeinstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
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Neuer Name für Ebay Kleinanzeigen
Sehr viele Menschen nutzen die Plattform Ebay Kleinanzeigen, um Sachen zu verkaufen oder auch zu kaufen. Ebay Kleinanzeigen gehört zu den meistgenutzten Webseiten in Deutschland, und kann monatlich rund 40 Millionen Besucher verzeichnen. Bereits im Jahr 2021 verkaufte Ebay aber sein Portal Ebay Kleinanzeigen an das norwegische Unternehmen Adevinta.
Und dieser neue Eigentümer hatte Mitte Juli 2022 mitgeteilt, dass man den Namen des Online-Marktplatzes ändern möchte. Da die Plattform nichts mehr mit Ebay zu tun hat, soll der betreffende Begriff gestrichen werden. Nach langem Nachdenken ist man dann zum neue Namen "Kleinanzeigen" gekommen. Der neue Markenauftritt mitsamt Logo befinde sich noch im Aufbau und soll bis Juni 2024 sukzessive eingeführt werden, heißt es in diesem Artikel.
Der Chef von Ebay Kleinanzeigen, Paul Heimann, wird so zitiert: "Wir haben uns die Frage gestellt, was Ebay Kleinanzeigen ohne Ebay ist – die Antwort ist einfach: Kleinanzeigen. Wir bleiben, wofür wir heute stehen." Für die Kunden ändert sich aktuell nichts – die domain kleinanzeigen.de zeigt noch auf Ebay Kleinanzeigen.
Betrug bei Kleinanzeigen-Portalen
Wo Geld im Spiel ist, ist auch Betrug nicht weit. Für den sicheren Geldfluss zwischen Käufer und Verkäufer bietet eBay Kleinanzeigen die Funktion „Sicheres Bezahlen". Betrüger nutzen diese Funktion und zocken User auf gefälschten Bezahlseiten ab. Auf den alten Trick zur Abzocke wies heise kürzlich hin.
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Mit gefälschten Benachrichtigungen locken Betrüger ihre Opfer auf Fake-Websites und hebeln sogar die bei Kreditkarten obligatorische Zwei-Faktor-Authentifizierung aus. heise schreibt in einer Mitteilung, die mir per Mail zuging:
Jeder, der schon einmal etwas bei eBay Kleinanzeigen inseriert hat, weiß, dass es dort zuweilen skurril zugeht. Dennoch darf man ruhig hellhörig werden, wenn ein vermeintlicher Interessent unspezifisch nach „dem Produkt" fragt. Sollten Nutzer dennoch auf derlei Anfragen reagieren und sich mit dem Käufer einig werden, empfiehlt sich grundsätzlich die Funktion „Sicher bezahlen" zur Abwicklung.
"In klassischen Betrugsfällen folgt nun aber die Nachricht vom vermeintlichen Käufer, dass dieser den Bezahlvorgang nicht abschließen könne", erklärt Montz. Anschließend folgt eine Benachrichtigung an den Verkäufer, angeblich von eBay Kleinanzeigen, laut der über einen Link die "Sicher bezahlen"-Funktion freigeschaltet werden müsse. "Die Betrüger fordern dort unter dem Namen des Portals den Nutzer auf, seine Kreditkartendaten zu hinterlegen."
Mit den vom Opfer eingegebenen Daten gehen die Betrüger dann auf Shoppingtour, wobei sie den Kreditkartenbesitzer geschickt dazu verleiten, die Zahlungen trotz Zwei-Faktor-Authentifizierung freizugeben. Sie wiederholen dieses Spiel durch vorgetäuschte Fehlermeldungen so oft wie möglich: "Bis dem Opfer ein Licht aufgeht, haben die Betrüger ordentlich abgeräumt.
Da die Zwei-Faktor-Authentifizierung eingebunden war, stellen sich Banken bei einer Reklamation häufig quer", erläutert Montz. Eine kleine Restchance, nicht auf dem Schaden sitzen zu bleiben, besteht, wenn Opfer ihr Kreditinstitut innerhalb weniger Minuten kontaktieren. "Die Grundregel beim Onlinekauf lautet: Lassen Sie sich auf keinen Fall vom Portal weglocken. Falls es jemand versucht, brechen Sie den Kontakt sofort ab", rät c't-Experte Markus Montz.
Auch Käufer werden über vermeintliche Schnäppchen in die Falle gelockt. Sie gelangen ebenfalls über Fake-Profile auf die gefälschten Bezahlseiten. In jedem Fall gilt: Betrug bei der Polizei melden, Karten sperren lassen und auch mal einen Blick in die Leistungen der Hausratversicherung werfen. Manche decken Phishing-Schäden mit ab, so die Empfehlung der c't Redaktion.
Datenschutzeinstellungen prüfen
Vor einiger Zeit bin ich bereits auf nachfolgenden Tweet von Mike Kuketz gestoßen, der sich mit dem Thema Ebay Kleinanzeigen und Datenschutzeinstellungen befasst.
Kuketz zeigt in diesem Artikel, wie Nutzer nach der Anmeldung am Marktplatz ihre Datenschutzeinstellungen anpassen sollen, damit nicht mehr als notwendige Daten an die Betreiber abfließen.
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Wichtig im Artikel von Kuketz ist der Hinweis auf das temporäre Deaktivieren von z.B. UBlock Origin oder anderen Adblockern, da sonst die Seite Datenschutzeinstellungen nicht geladen wird oder nicht wirklich bedienbar ist.
Wie kann man eine Seite mit Einstellungen so hinterfotzig programmieren, dass sie Besucher mit Werbeblocker aussperrt? Sicher nicht aus Versehen…
Auf EKA finden viele Betrügereien statt, es werden Waren mit Bildern aus anderen Online-Angeboten anderer Plattformen (ebay, willhaben, ricardo, hood, …) oder einfach Bilder älterer Angebote angeboten, oder Bilder aus entsprechenden Fach-Foren (Sammlerszene) genommen. Eine Google-Bildersuche nach dem entsprechen Produkt kann helfen, solche Angebote zu enttarnen, eine andere gute Anlaufstelle ist auch pinterest und piccklick, findet man dort die gleichen Bilder (mitg älterem Datum) sollte man den Braten riechen…
Am einfachsten enttarnt man betrügerische Angebote in dem man nach persönlicher Abholung mit Barzahlung vor Ort fragt, wenn man selbst nicht in der Nähe ist (und eine Abholung eigentlich nicht lohnt) dann eben durch einen aus dem Hut gezauberten (also ausgedachten) Bekannten in der Nähe. Auf diese Weise trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.
Wenn man über EKA oder anderen Auktionsplattformen seinem Sammler-Hobby nachgeht, lohnt es sich, Mitglied in zu dem Thema passenden Foren zu sein, dort machen sich oft Sammler gegenseitig auf interessante Angebote bei EKA und dem "großen" eBay aufmerksam, und auch auf Betrugsversuche. Die Schwarmintelligenz findet nämlich oft zweitverwertete Angebotsbilder.
Wenn man tatsächlich Bekannte in der Nähe des weit entfernten Angebots hat, um so besser, in manchen Sammlerforen hilft man sich hier tatsächlich bei Abholung und Transport gegenseitig, das macht auch Sinn, wenn Sachen nur für Abholung eingestellt sind, oder so groß/schwer/empfindlich, dass ein Transport per DHL/Hermes/… eher unmöglich, zu teuer, zu bruchgefährdet ist.
EKA versucht die Betrügereien ja einzudämmen, in dem neue Bezahlfunktionen integriert wurden, aber die Aktzeptanz dafür ist nicht hoch, weder bei den Käufern noch, und das ist besonders schlimm, bei den Verkäufern. Die Verkäufer mauern oft deswegen, weil im Kleingedruckten zu der Bezahlfunktion steht drin, dass EKA sich ein Zugriff / Abbuchung vom Konto des Verkäufers vorbehält. Da geht es natürlich um den Käuferschutz, damit der Käufer im Falle eines Fehlkaufs/Transportschadens/… sein Geld zurück erhält, aber das verstehen viele Leute nicht, bzw. ist wohl auch missverständlich formuliert.
Die Bezahlungsweise per IBAN ist wiederum für Käufer schlecht, denn selbst überwiesenes Geld kann man von der eigenen Bank nicht wieder zurück holen, wenn die Ware nicht den Erwartungen entspricht oder garnichts geliefert wird, hier ist man auf Gedeih und Verderben dem Verkäufer ausgeliefert. Schnell ist hier das Geld futsch und man hat nichts bekommen.
Unverständlich ist, warum EKA bei seinen Bezahlungsalternativen nicht auch Paypal-Warenkauf anbietet, das ist mit seinem Treuhandkonto (Verkäufer bekommt Geld erst wenn Käufer die Ware erhalten hat und nicht reklamiert) bzw. Rückbuchungsfunktion ziemlich sicher. Wo man vorsichtig sein muss, ist bei einer Zahlung per Paypal-Freunde, wenn ein Verkäufer darauf besteht, entweder nicht kaufen, denn dann ist das Geld im Falle eines Falles futsch, wenn man statt einer teuren Kamera nur einen Backstein geliefert bekommt, oder man sucht sich im Internet einen der zahlreichen Paypal-Rechner, lässt sich die Paypal-Gebühr für Waren ausrechnen und schickt dann das Geld tatsächlich per Paypal-Warenkauf mit dem errechneten Aufschlag, so das beim Verkäufer der vereinbarte Betrag ankommt. Viele Anbieter fürchten einfach nur, dass bei Paypal-Warenkauf sie selbst auf den PP-Gebühren sitzen bleiben, wenn man es aber so macht, und man selbst die Gebühren ausrechnet und aufschlägt, bekommen sie ja den vereinbarten Betrag und kooperieren erfahrungsgemäß wie gewünscht. Wenn nicht, hat man dann ja die Möglichkeit, das Geld über Paypal zurück zu fordern, was im Normalfall auch klappt.
> Am einfachsten enttarnt man betrügerische Angebote in dem man nach persönlicher Abholung mit Barzahlung vor Ort fragt, wenn man selbst nicht in der Nähe ist (und eine Abholung eigentlich nicht lohnt) dann eben durch einen aus dem Hut gezauberten (also ausgedachten) Bekannten in der Nähe.
Das ist eine klassische Masche von Abzockerei, Betrüger kommt vorbei, oft mit mehreren Personen, hat dann überraschend doch weniger Bargeld als vereinbart dabei und/oder setzt Verkäufer anderweitig unter Druck.
Würde als Verkäufer niemals auf sowas wie "Bekannter holt ab" eingehen…
Mir ist Abholung und bar lieber -ich verkaufe dort grundsätzlich nur gegen Überweisung bei Versand.
Auch ein Problem von EKL ist, das dort Dinge angeboten werden, die schon lange nicht mehr verfügbar sind, so das es zu Fragen "noch da" kommt. Ist wohl für einige ein großer aufwand auf "verkauft" zu klicken. Ebenfalls sind die Leute zu faul teilweise richtige Beschreibungen zu den Artikeln einzupflegen oder wenn vorhanden diese richtig zu lesen.
Wenn ich die von Ebay gewünschten Funktionen möchte, dann muss ich dort dafür auch etwas bezahlten, wenn ich es verkaufe. Hat aber den Vorteil, die Aktion läuft nach "PLAN" mit entsprechenden Sicherheitsoptionen. Konzeptionell war das bei Kleinanzeigen nicht so angedacht – hier ist das Vorbild der "Sperrmüll".
Vor allen zwingt mich auch niemand, mit jemandem, der mir aufgrund der Kommunikation nicht "passt" Geschäfte zu machen. Wird die Kommunikation blöd, ist der Bart gleich ab – sprich tschüss und geblocked.
Wenn man auf EKL unterwegs ist sollte man mit gesunden Menschverstand an die Sache herangehen – Nepper, Schlepper und Bauernfänger gibt es überall.
Aus dem Grund verzichte ich als Verkäufer auf PayPal: Nicht wegen der Gebühr, die ist mir egal.
Aber der Käufer hat ein halbes Jahr(!) Zeit, irgendwelche Gründe anzugeben, weshalb der Artikel nicht in Ordnung ist, die man als Verkäufer nicht prüfen kann.
Das ist reines Hobby und eine Möglichkeit, unnützen Kram loszuwerden – aber ich habe absolut keinen Nerv, mich noch mit Nörglern und Pfennigfeilschern rumzuplagen, denen alles immer zu teuer ist und am Ende hat man noch Ärger mit PayPal am Hals.
Deswegen: Völliger Haftungsausschluss, gekauft wie gesehen. Wems nicht passt, muss nicht kaufen.
Wegen den Betrügereien kaufe und verkaufe ich nur noch bei EBAY und bin sehr zufrieden. Keine Probleme und kein Stress. Keine Fragen was letzter Preis. Das Original ist einfach besser. Zu EBAY Kleinanzeigen würde ich nur noch mit Ausweisidentifizierung zurück.
Ich kann mich gar nicht mehr einloggen, ohne dass Kleinanzeigen nicht eine (meine) Handynummer erfragt. Offenbar hat das Unternehmen die Angabe der Handynummer zur Pflicht gemacht, um über den Weg der zusätzlichen Authentifizierung Betrügern das Handwerk zu erschweren.
und was genau soll mit dem verkauf nun besser werden? EKA ist nun mal eine einfache möglichket betrüger und ihre zukünftige geschädigte zusammen zu führen.
man sollte neben sexualaufklärung auch "internetbetrug" in schulen unterrichten z.b. im rahem eines informtik kurses
"…empfiehlt sich grundsätzlich die Funktion „Sicher bezahlen" zur Abwicklung."
Trustpilot -> Online Payment Platform -> keine weiteren Fragen. Werde ich nie benutzen. Nicht als Käufer und schon gar nicht als Verkäufer.
Ist mir durchgerutscht – Trustpilot wäre für mich als Referenz eher auch kritisch zu hinterfragen. Die Plattform führte Anbieter, die im Bereich "zweifelshafte Produkt-Keys für Microsoft-Produkte" aktiv waren, noch monatelang als "verlässliche Partner" – obwohl da längst Insolvenzverfahren oder Hausdurchsuchungen eingeleitet worden waren. Meine Erklärung: Zu viele "blinde Flecken", also Vorsicht.