Zum 29. September 2023 scheint es nicht nur bei der Telekom Probleme zu geben (siehe Störung verschiedener Telekom-Dienste (29.9.2023)). Auch bei Microsoft gab es zum 22.9. 2022 Probleme mit Exchange Online (hohes Spam-Aufkommen), und es liegt ein Post-Incident-Report vor. Weiterhin gibt es Probleme mit dem Cloud-Dienst Microsoft Teams sowie mit OneDrive. Blog-Leser Andreas P. hat mich per E-Mail über die Störungsmeldungen im Admin-Portal informiert (danke dafür).
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Exchange Online: Mail und Kalender gestört
Die Störung EX676266 trat bereits zum 22. September 2023 auf und betrag die Zugriffe auf E-Mail und Kalender. Im Post-Incident-Report von Microsoft heißt es zu diesem Vorfall, dass einige Benutzer große Mengen an Spam-Nachrichten von bestimmten Absendern in Exchange Online erhielten. Dieses Problem betraf laut Microsoft nur eine ganz bestimmte Gruppe von Unternehmen, wobei diese Spam-E-Mails können von nicht legitimen Microsoft-Domänen stammen können.
Das Problem begann bereits am Dienstag, den 19. September 2023, um 11:26 PM UTC. Als vorläufige Ursache gibt Microsoft an, dass die automatisierten Anti-Spam-Drosselungs- und -Blockierungsdienste aus verschiedenen Gründen in der Logik nicht richtig ausgelöst wurden. Es wurde festgestellt, dass das manuelle Blockieren der problematischen Absender aufgrund des Umfangs des Problems nicht praktikabel ist.
Die Techniker haben aber die Absender dieses SPAMs, die für diese Auswirkung verantwortlich sind, identifiziert und deren Fähigkeit, Nachrichten zu senden, blockiert. Aktuell untersuchen die Microsoft-Techniker dieses Problem noch als Ganzes, um die Ursache besser zu verstehen und Methoden zur Behebung der Ursachen zu finden.
Microsoft hat aber zeitnah einen Fix ausgerollt und nach einer ausgedehnten Überwachungsphase die Bestätigung erhalten, dass das Problem nach der Implementierung unseres Fixes behoben wurde. Betroffene Nutzer sollen nun keine große Mengen an Spam-Nachrichten von potenziell betrügerischen Absendern in Exchange Online mehr erhalten.
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Microsoft Teams: TeamsComponents
Unter dem Vorfall TM677773 gibt Microsoft an, dass eine Dienstestörung bei Microsoft Teams vorliegt, die sich auf TeamsComponents auswirkt. Benutzer können keine Kanäle in der mobilen Microsoft Teams-App sehen. Benutzer, die Zugriff auf die Microsoft Teams Desktop- oder Web-Apps haben, können die betroffenen Kanäle möglicherweise über diese Verbindungsmethoden sehen. Die Auswirkungen scheinen in erster Linie auf Benutzer von iOS-Geräten beschränkt zu sein.
Als Ursache heißt es, dass einige Metadaten, die für die sichtbare Darstellung von Kanälen für Benutzer in der mobilen App von Microsoft Teams erforderlich sind, durch ein kürzlich durchgeführtes Update verändert wurden. Konkret heißt es inzwischen, dass eine Eigenschaft, die für die sichtbare Darstellung von Kanälen für Benutzer in der mobilen Microsoft Teams-App erforderlich ist, wahrscheinlich in einem kürzlich durchgeführten Update entweder entfernt oder geändert wurde. Das führte zu den beschriebenen Auswirkungen. Aktuell arbeitet Microsoft an der Entwicklung eines Fixes für das zugrunde liegende Problem.
OneDrive for Business
Auch bei OneDrive for Business gab es zum 29.09.2023 (06:29:41) eine Beeinträchtigung des Dienstes, die unter dem Vorfall OD678096 im Administrator-Portal dokumentiert ist. Es heißt, dass Benutzer möglicherweise MSG-Dateien, die bestimmte Zeichencodes enthalten, in OneDrive for Business nicht öffnen können. Betroffene Benutzer sehen die Fehlermeldung:
"Hmm… sieht so aus, als gäbe es für diese Datei keine Vorschau, die wir Ihnen zeigen können."
"Hmm… looks like this file doesn't have a preview we can show you."
Das Problem lässt sich umgehen, indem die betroffenen MSG-Dateien heruntergeladen und in Outlook geöffnet werden. Inzwischen hat Microsoft festgestellt, dass eine Open-Source-Komponente ein Problem enthält. Der Bug hindert Benutzer am Öffnen von MSG-Dateien, die bestimmte Zeichencodes enthalten. Die Microsoft-Leute haben das Open-Source-Problem gemeldet und bemühen sich um eine Behebung.
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Wenn die digitalen Wolken plötzlich grau werden, fühlt es sich an, als würden unsere verlässlichen Online-Werkzeuge einen kleinen Regentanz aufführen. Es sind jene Tage, an denen unsere E-Mails und Kalender in Exchange Online sich in Spam verwandeln, als ob sie sich einer anarchistischen Bewegung angeschlossen hätten. Die Teams in Microsoft Teams verbergen sich so effektiv wie Hörgeräte im Ohr und unsere Dateien in OneDrive lassen uns mit ratlosen Gesichtern zurück. Aber keine Sorge, die klugen Köpfe bei Microsoft haben ihre Werkzeuge bereits ausgepackt, um die Ordnung in unserer digitalen Welt wiederherzustellen, während wir, die User, uns fragen, ob es wohl analoger Regen oder digitaler Segen ist, der uns heute überrascht. Ein Tanz im Regen kann erfrischend sein, aber wir hoffen doch, dass der Himmel der Cloud-Dienste bald wieder aufklart und uns ein reibungsloses Arbeiten ermöglicht.
Die Woche hatte ich Dienstag eine Störung in der DNS-Auflösung bei 1&1. Da habe ich wieder gemerkt, wie abhängig ich/wir von diesem Internet waren. Bis 8:30 Uhr lief noch alles – ich war entspannt. So gegen 9:00 Uhr muss das Internet ausgefallen sein – aber ich war ab 9:00 Uhr beim Sport und war (noch) entspannt.
So gegen 10:10 Uhr war ich zurück und wollte schauen, was im Blog los sei – nix ging. Hab natürlich schnell gesehen, dass das Internet gestört war und ich keine IP-Adressen vom Provider ziehen konnte. 10 Minuten später war klar, dass es eine größere Störung gab, die vom Provider ausging. Dachte, in 10 Minuten ist es vorbei – Pustekuchen.
Ich hab dann einen Notbetrieb per Smartphone und USB-Tethering laufen gehabt. Die LTE-Anbindung über SIM.de (Telefonica) war unter aller Sau und reichte nur für das Notwendigste (paar Kommentare moderieren, einen kurzen Blog-Beitrag absetzen etc.) Hab mich dann zeitweise in den Garten gesetzt und die Sonne genossen (selbst die Onleihe-App mit den aus der Bibliothek geliehenen Büchern ging nicht – war aber ein anderer Fehler, ausgelöst durch das Adobe DRM-Zeugs, so dass ich nicht mal mehr meinen Krimi fertig lesen konnte – und die Leihfrist lief ab). Meine Frau kam 10 Min. später vom Sport zurück (die schwätzt gerne noch ne Runde in der Sporthalle) und beschwerte sich, weil sie keine Daten von der Solaranalage zu sehen bekam (ohne Internet liefert die halt keine Daten).
So am späten Nachmittag gegen 15:30 Uhr funktionierte die IP-Auflösung wieder, hab noch kurz den Blog gecheckt und war ab 16:00 Uhr ganz entspannt, denn ich war wieder beim Sport. Dafür braucht es kein Internet.
So irgendwann am späteren Abend hatte die Solaranlage dann auch ihre Daten wieder geliefert, wir hatten wohl viel Sonne. Und nach dem Sport habe ich dann noch zwei Stunden am Rechner dran gehängt, um im Blog das halbwegs nachzuliefern, was am Tag liegen geblieben ist.
Wenn ich mir vorstelle, ich hätte eine kleine Firma mit 20 Angestellten gehabt, und wäre von der Cloud abhängig gewesen, und alle Mitarbeiter hätten Däumchen gedreht, wäre ich sicher nicht so entspannt gewesen.
PS: Wir sind so was vom Internet abhängig … früher haben wir uns bei Langeweile auf den Rücken gelegt, und mit den Füßen gespielt (wir waren so arm, wir hatten ja nix ;-). Heute sind wir noch ärmer, wir hatten an dem Tag kein Internet – und im hohen Alter auf den Rücken legen und mit den Füßen spielen, geht auch nicht mehr (erlebe ich 4 Mal pro Woche beim Sport). Lebbe kann echt Scheiße sein ;-).
PPS: Donnerstag beim Sport am Morgen mit einem anderen Teilnehmer gesprochen. Aktuell buddelt Deutsche Glasfaser die Bürgersteige auf, will Glasfaser verlegen. Der Sportkamerad wohnt in der Straße 400 Meter weiter – und er erzählte mir, die haben sein Telefonkabel zerlegt. "Wir hatten Medien-Fasten, kein Telefon, kein Internet, kein Magenta-TV" und das für fast 2 Tage. Tja, und der Mann legt sich auch nicht mehr auf den Rücken, um mit den Füßen zu spielen. Aber immerhin hat er einen Hund … aber so was schaffe ich mir nicht an ;-).
Aber wir brauchen mehr Digitalisierung und vor allem Breitband-Anschlüsse, heißt es uniso von der Politik und den Verbänden. Finde den Fehler …
Trag dir halt das nächste Mal einen alternativen DNS ein statt nur dem Provider DNS wenn es wirklich eine reine DNS Störung war. Sowas wie DNSFORGE zum Beispiel. Und schon läuft die Geschichte wieder und man muss sich nicht aufregen.
Was glaubst Du, was ich als erstes an der FRITZ!Box versucht habe … hat auch nichts genutzt – der DNS-Request muss beim Provider weiter vermittelt werden, aber da kam nichts an den Router zurück … ergo stand die VDSL-DSL-Verbindung zur Vermittlungsstelle, es gab aber keine Internetverbindung.
Als ITler wird sich fast immer eine Lösung finden. Eine weitere Config hier, eine Backupleitung dort noch etwas Voodoo und Magic und fertig.
Ich denke nicht das es Günter darum mit seiner Aussage geht. Es geht eher ums Prinzip der Unzuverlässigkeit der Technik und der immer größeren Abhängigkeit davon ohne das Ausmaß der Gefahren sonderlich zu beachten. Speziell auf Anbieter Seite.
Ab davon kann es auch nicht sein, das Millionen und Milliarden von Menschen und Firmen versuchen mit irrem Aufwand Probleme zu umgehen die von wenigen Dutzend Anbietern verursacht werden. Das ist Volkswirtschaftlicher Schwachsinn und genau das sollte man langsam mal unseren Politikern klar machen.