[English]Ich stelle mal ein Problem hier im Blog ein, welches von einem Blog-Leser die Tage an mich heran getragen wurde. Der betreffende Administrator kämpft damit, dass ihm bei Kunden immer mal wieder die Meldung "Windows Suchmodul deaktiviert" in Outlook 365 angezeigt wird. Es sind Terminalserver-Umgebungen, die unter Windows Server 2022 laufen. Die Frage, die sich stellt: "Sind noch andere betroffen".
Anzeige
Eine Lesermeldung
Der Blog-Leser hat mir am 27. Februar 2024 eine Mail geschickt, in der er seine Konfiguration und das Problem detaillierter beschreibt. Nachfolgend die Randbedingungen:
- Verwendet wird Windows Server 2022, auf dem eine Terminalserver-Umgebung läuft.
- Die Nutzer arbeiten mit Microsoft 365 und daher auch mit Outlook 365.
Die Kombination hat bei mir erst einmal Fragezeichen aufkommen lassen, weil Terminalserver irgendwie "das ungeliebte Kind Microsofts ist" und ich direkt an meinen älteren Artikel Was ist mit Windows Terminal Server, ist der tot? dachte (es soll zwar irgendwie weiter gehen, aber was offizielles ist mir derzeit unbekannt, nur ein MVP hat mein FUD hier aufgegriffen). Und dann gab es ja noch die Sache, dass Office 365 Apps lange Zeit nicht offiziell unter Windows Server 2022 unterstützt wurden. Ist inzwischen durch Microsoft abgeräumt (siehe Windows Server 2022: Support für MS 365-Apps bis Oktober 2026). Aber das deutet alles auf eine Art "Aschenputtel Dasein" – so richtig geliebt wird die Kombination Windows Server 2022 – Microsoft 365-Apps – Terminalserver bei Microsoft eher nicht – so mein Eindruck.
Outlook-Fehler "Windows Suchmodul deaktiviert"
Nun sieht sich der Leser (IT-Dienstleister für KMU) seit Tagen einem unschönen Problem gegenüber und schreibt, dass "seit den Server-Updates der letzten Tage" nun spontan bei ihm zwei Kunden mit Terminalserver-Umgebung auf Windows Server 2022 in Probleme laufen. Die Kunden bekommen in Outlook 365 die Meldung, dass das Windows-Suchmodul deaktiviert ist.
Anzeige
Dem Nutzer wird gesagt, dass er sich an den Systemadministrator wenden soll, und ohne das "Windows-Suchmodul" würde Outlook keine schnellen Suchergebnisse mehr mit der neuen Funktionalität in der Sofortsuche mehr liefern. Es gibt zwar ein Kontrollkästchen "Diese Meldung nicht mehr anzeigen". Aber der Leser schrieb: "Ein Setzen des Hakens hierbei funktioniert leider nicht."
Dabei grenzt der Leser das Problem insoweit ein, als dass die Meldung nach seiner Beobachtung derzeit nur auf den Windows Servern 2022 Systemen mit Terminalserver aufzutreten scheint. Und hier noch ein geraffter Abriss der Beobachtungen:
- Bei einem Kunden waren gleich mehrere Anwender betroffen gewesen. Dort hat der IT-Dienstleister dann den Windows Search-Dienst auf dem Terminalserver (TS) dann aktiviert, und die Meldung verschwand bei den betroffenen Mitarbeitern.
- Beim zweiten Kunden gab es bisher nur eine Rückmeldung, dass der Fehler aufgetreten sei. Dort gibt es aber eine Terminalserver-Farm, wo noch nicht entschieden wurde, ob es sinnvoll ist, für diesen Fehler den Dienst auf allen Terminalservern zu reaktivieren, zumal der Fehler dort bisher nur einmal auftauchte.
Der Leser schrieb: "Ich habe diesbezüglich leider auch noch keinerlei öffentliche Meldungen dazu gefunden." und fragt: "Vielleicht gibt es in der Community ja Jemanden, dem das Gleiche aufgefallen ist."
Ich habe mal kurz eine Internetsuche befragt, die Meldung, dass das "Windows-Suchmodul" deaktiviert sei, wird in Verbindung mit Microsoft Outlook seit Jahren immer mal wieder thematisiert (siehe den alten MS-Answers-Thread hier oder den englischen MS-Answers-Thread hier als Beispiel). Neuere Meldungen aus 2024 – und speziell auf Terminalserver-Umgebungen habe ich – wie der Blog-Leser – auf die Schnelle nicht gefunden.
Der Leser schreibt: "Eventuell gibt es ja noch andere Kollegen mit dem gleichen "Problem"? Die Meldung ist neu und bisher bei gleicher Konfiguration nicht aufgetaucht. Ich vermute hierbei eine Abhängigkeit zu den letzten Updates von MS, kann dies aber noch nicht eingrenzen." Daher meine Frage: Noch jemand aus dem Kreis der Blog-Leserschaft mit gleichen Beobachtungen? Oder ist das Einzelfall?
Anzeige
Auf einem Terminalserver muss per Servermanager das Windows Search ja extra installiert werden – ist nicht standardmäßig wie auf einem Win10/11 aktiviert.
Mache ich bei der Grundinstallation von Terminalservern immer mit.
Ist es evtl. das?
SecondJo hat soweit den Nagel auf den Kopf getroffen.
Mails sollen über Windows Search gesucht werden können (Indexierung etc.).
Wenn Windows Search nicht verfügbar ist (bei einem TS Server nicht dabei oder für die Erhöhung der Leistung auch bewusst in der Registry deaktiviert) dann erscheint die Meldung immer wieder.
In der Office 365 configuration.xml (install) und per GPO kann unter anderen folgende Einstellung dagegen helfen:
Installationseingabeaufforderungen deaktivieren, wenn die Komponente Windows-Desktopsuche nicht vorhanden ist
https://admx.help/?Category=Office2016&Policy=outlk16.Office.Microsoft.Policies.Windows::L_Disableinstallationprompts&Language=de-de
Guten Morgen Herr Born
und vielen Dank für die ausführliche Erwähnung unseres kleinen Problems hier im Blog.
Ein Nachtrag zu dem Ganzen:
– Windows Search ist auf allen Terminalservern bereits von Anfang an installiert gewesen, aber deaktiviert, da es aufgrund vorangegangener Probleme sinnvoll war.
– Das Fenster ist spontan nach dem Aufspielen der Februar-Updates bei zwei Kunden am darauf folgenden Tag aufgetreten, die bereits länger genau die gleiche Server 2022/Office 365-Kombination aufweisen, bisher ohne Pop-Up.
– Das Fenster lässt sich durch Anhaken des Kästchens temporär wegklicken, dann taucht es bei der nächsten Nutzung der Outlook-Suche aber direkt wieder auf. Dazu reicht es, das Suchfeld einfach nur anzuklicken, man muss dabei keine Suche starten.
– Die einzige Möglichkeit das Fenster bei den Mitarbeitern dauerhaft verschwinden zu lassen, ist den Suchdienst auf den/dem TS zu aktivieren.
Allerdings ist dies ja nicht immer gewollt.
OS: Windows Server 21H2 (build 20348.2322)
Danke für mögliche alternative Lösungsansätze.
Viele Grüße
Wir haben es bei einzelnen Usern unter WindowsServer 2016 Datacenter mit Citrix. Die Windows-Suche ist installiert
Wenn vom Admin nicht die Installation des Suchmoduls vergessen wurde gibt es noch eine andere Ursache der Fehlermeldung. Wenn man den Citrix VDA installiert oder updatet wird durch die Leistungsoptimierung während der Installation der Suchdienst auf disabled gesetzt.
Ich stimme secondJo mit seinem Hinweis zur Lösung zu; das "Problem" ist nicht neu, ganz im Gegenteil – das hab ich schon mit Office 2013 auf Server 2012R2 (RDS-Host) "indirekt" so erlebt; dort wurde noch bei jedem Start vom Outlook der MS-Installer getriggert, der dann im Userkontext versucht hat, das Such-Feature nachzuinstallieren, was natürlich nich klappte. Sobald der Suchdienst installiert und aktiviert wurde, konnten die User ihr Outlook ohne aufpoppenden MS-Installer starten.
Auf RDS-Hosts muss die Windows-Search aktiviert / installiert werden. Ich hab keinen ganz aktuellen Artikel zur Hand, aber hier wäre einer (offiziell von MS) bereits über Server 2016: https://learn.microsoft.com/en-us/troubleshoot/windows-server/shell-experience/windows-search-is-disabled-by-default
Quote: "By default, the Windows Search service is set to Disabled in Windows Server 2016. It's because indexing of the volumes can cause problems in certain scenarios, including […] Running Remote Desktop Session Host (RDSH) with multiple simultaneous sessions."
Das ist wieder eine dieser Zwickmühlen – MS deaktiviert es standardmäßig wegen bekannter Probleme im RDS-Umfeld, aber ein anderes MS-Produkt funktioniert auf dieser Basis nicht korrekt bzw. vollständig, wenn man es nicht doch (dann auf eigene Verantwortung) aktiviert.
Genereller Tipp dazu: FSLogix für die Benutzer-Profile (nicht die Service- und Adminaccounts…) benutzen. Gerade in Verbindung mit Server 2022 eine gute Sache, weil viele Eigenheiten damit abgefangen werden. Bspw. hat FSLogix mittlerweile eingebaute Mechanismen, die die von MS angesprochenen SearchIndex-Probleme schlicht lösen, weil die FSLogix-Dienste im Hintergrund entsprechende Korrekturen im Userkontext vornehmen.
Ich hatte bei einem Kunden mit RDSH 2016 und Outlook 2016 auch Probleme mit der Suche, seit den letzten Windows-Updates im Februar 2024.
Den Dienst "Windows Search" liessen wir auf RD Session Hosts deaktiviert, da dies eine hohe Last generieren würde (https://learn.microsoft.com/en-us/troubleshoot/windows-server/shell-experience/windows-search-is-disabled-by-default).
Outlook läuft im Online-Modus, die Suche sollte bei uns auf dem Exchange-Server (onPrem) ablaufen. Dieser meldete aber einen Fehler in der DB (Quelle MSExchangeIS, ID 1012: Exchange Server Information Store has encountered an error while executing a full-text index query ).
Ich habe testhalber eine neue Exchange-DB erstellt, und erste betroffene Benutzer da rein verschoben. Bei diesen Benutzern funktioniert die Suche wieder.
Es besteht also eher kein Zusammenhang mit diesem Problem, wollte euch das aber nicht vorenthalten ;).
Klingt nach kaputtem Search-Index bei der alten Datenbank. Den kann man neu aufbauen lassen, ohne dafür eine weitere DB anzulegen und alle Mailboxen zu verschieben.
https://www.frankysweb.de/exchange-20132016-index-neu-erstellen/
Danke, ich kenne den Vorgang. Mit einer neuen DB konnte ich dies mit einzelnen Usern testen, um sicher zu gehen. Ausserdem war es für die paar wenigen, welche die Suche dringend im RDSH benötigten, der schnellere Weg.
Ich musste hier auf Nummer sicher gehen, darum schiebe ich die User nun in Gruppen in die neue DB.
Das gleiche Problem hatten wir auch unter W2K16 und Outlook 2016 – es geht nicht ohne Windows Suchdienst. Die hohe CPU-Last des Indexdienstes haben wir mit zwei Maßnahmen in den Griff bekommen:
1.) Via GPO HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows Search\SetupCompletedSuccessfully auf 0 setzen
2.) https://www.only-forward.net/2020/12/search-service-tuning-on-remote-desktop.html