Abrechnungs- und sonstige Problemen bei Celeros.de?

Kurze Information beziehungsweise auch Rundfrage, ob jemand ähnliche Erfahrungen wie der Blog-Leser gemacht hat. Es geht um den Anbieter celeros.de, der Webhosting für kleines Geld verspricht. Ein Leser hat sich gemeldet, weil er in ziemliche Probleme mit diesem Anbieter gelaufen ist (Leistungen für kommende Jahre wurden vorzeitig, ggf. mehrfach und daher unberechtigt abgebucht). Die spannende Frage ist: "Einzelfall, oder gibt es weitere Leser, die ähnliche Probleme feststellen"? Meine Recherchen zeigen, dass der Anbieter seit Jahren durch "unübliche Praktiken" aufzufallen scheint.


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Hintergrund celeros.de

Ich habe auf die Schnelle mal nachgesehen, was sich hinter celeros.de verbirgt (ich kannte den Anbieter nicht). Der als Kommanditgesellschaft (KB) fungierende Anbieter wirbt damit , ein Internet-Provider zu sein, der sich auf Webhosting-, Reseller-, E-Mail- und Domain-Providing spezialisiert hat. Angesprochen werden sowohl Privat- als auch Geschäftskunden, die Ihr Internetprojekt "zu einem fairen Preis und unter hohen, professionellen Standards" hosten wollen.

celeros.de Webseite

Obiger Screenshot zeigt die Webseite des Anbieters – so ganz spontan ging mir "was nichts kostet, ist nichts wert" durch den Kopf – aber ich habe an dieser Stelle beschlossen, mal nichts zum Angebot zu schreiben.

Ernüchternde Erfahrungen eines Lesers

Blog-Leser Alex hat mich vor einer guten Woche per Mail kontaktiert, um mich auf seine Erfahrungen mit obigem Anbieter anzusprechen. Dazu schrieb er mir, dass er seit Jahren Kunde bei Celeros sei. Laut Alex habe es immer wieder einmal Probleme bei der Abrechnung bzw. Rechnungsstellung gegeben. Als Beispiel erwähnte der Leser, dass schon vor Jahren der Rechnungsbetrag für die gebuchten Pakete Monate vor Fälligkeit ohne "Kommentar" abgebucht wurde.


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Ist nicht die "feine englische Art", kann aber schon mal als Einzelfall passieren. Nun schrieb mir Alex, dass ab und zu die Jahresbeiträge "doppelt" abgebucht wurden. Das ist keine "feine englische Art" mehr. Der Leser schrieb dazu: "Nach Reklamation wurden diese wieder zurückerstattet".

Der Leser beklagte sich, dass der Anbieter Anfangs noch über Preiserhöhungen informierte. Das sei in den Letzten Jahren nicht mehr erfolgt. Der Anbieter Celeros behauptet zwar, dass die Mitteilungen über Preiserhöhungen per Email verschickt wurden. Der Leser gibt aber an, definitiv nichts als Information erhalten zu haben.

Das oben Beschriebene deutet auf einen Anbieter hin, bei dem entweder buchhaltungsmäßig "Land unter" herrscht, oder dem das "Wasser bis zum Hals steht". Persönlich hätte ich gesagt: "Kündigen und gut ist". Der Leser hat sich anders entschieden und schrieb: "Aufgrund des Problems der doppelten Abbuchungen, also nachdem dies bei mir 2-mal passiert ist, hatte ich vor fast 10 Jahren! auf Überweisung umgestellt."

Gibt es mehr Fundstellen?

Der Blog-Leser verwies in seiner Mail noch auf die Trustpilot-Bewertung der Celeros Online KG, die für mich "unterirdisch" ist (normalerweise gebe ich nicht viel auf die Plattform, da oft "geschönte" Bewertungen auftauchen". Aber die Kommentare sind mehr oder weniger eindeutig, auch aktuelle Einträge beklagen unberechtigte Abbuchungen ohne Rechnungen.

 

Trustpilot-Bewertung Celeros

Gehe ich die letzten Einträge aus 2024 durch, scheinen Mehrfach-Abbuchungen oder unberechtigte Lastschriften bei Kunden vorzukommen. Der oben erwähnte Blog-Leser gibt an, dass ein Bekannter, der jahrelang Kunde bei Celeros ist, feststellte, dass in den letzten 3 Monaten pro Monat jeweils 4-mal der Jahresbeitrag abgebucht wurde. Dem Betroffenen wurden also insgesamt 12 Jahresbeiträge vom Konto eingezogen.

Da diese Person offenbar seine Abbuchungen nicht kontrolliert, konnte er nur für die Abbuchungen der letzten zwei Monate Rücklastschriften bei seiner Bank veranlassen. Der so Geschädigte hat die anderen unrechtmäßig abgebuchten Beträge schriftlich zurückgefordert. Es deutet sich aber an, dass der Geschädigte die Hilfe eines Anwalts und/oder einen gerichtlichen Mahn­bescheid benötigt.

Weiß jemand, was da los ist?

Wenn mir solche Fälle unterkommen, gehe ich davon aus, dass da eine wirtschaftliche Schieflage oder totale Überforderung dahinter stehen. Den aktuellen Fall kann ich diesbezüglich nicht bewerten, aber bei Trustpilot ist mehrfach von Betrug in den Leserkommentaren die Rede. Im Sellerforum gibt es diesen Post aus dem März 2020, wo sich über Abbuchungen für "Leistungen in der Zukunft" beklagt wird, und der Anbieter auf Anfragen nicht reagiert. Der Ansatz, unberechtigt Beträge für Leistungen, die in der Zukunft zu erbringen sind, einzuziehen, scheint also schon länger "Programm zu sein".

Ich habe dann auf Northdata versucht, mehr Details zu finden, konnte aktuell aber nur Informationen zur Gründung in 2008 finden. Christian Ernst Bruns aus Barsbüttel, der bei Celeros als persönlich haftender Geschäftsführer geführt wird, taucht auch mit Verbindungen zur Rockinggroup Holding auf. Aber seit 2008 scheint es keine "Bewegung" in den Geschäftsführungsverhältnissen bei Celeros mehr gegeben zu haben. Hier bin ich nicht weiter gekommen.

Auf Trustpilot gibt es Einträge, wo Kunden unberechtigte Abbuchungen nach längerer Zeit zurückbekamen und es gab Hinweise auf "Erkrankungen" in 2023. Aber alles in allem erscheint mir das Ganze recht undurchsichtig und keine sichere Bank für eine solide Geschäftsbeziehung zu sein. Kunden von Celeros kann man nur empfehlen, die Kontoauszüge genau und vor allem regelmäßig zu prüfen und unberechtigte Abbuchungen durch Lastschriften über die Bank zurückgehen zu lassen. Zudem sollte dann eine Kündigung angegangen werden.


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7 Antworten zu Abrechnungs- und sonstige Problemen bei Celeros.de?

  1. Denis sagt:

    Schön zu sehen, dass hier über die Machenschaften von Celeros Online berichtet wird. Ich bin selber Geschädigter, habe aber mein Geld zurückbekommen. Das ging aber nur mit rechlich Druck. Die Alternative wäre >= 5 Jahre Knast für Herrn Bruns gewesen.

  2. Anika sagt:

    Ich habe das gleiche erlebt. Inzwischen über 700€ Schaden, weil ich es ebenfalls verpasst habe, die Abbuchungen zu checken und nur einen Teil zurück buchen konnte. Zum Teil haben sie innerhalb eines Monats drei Mal einen Jahresbeitrag abgebucht. Meine Schreiben mit Bitte um Rückerstattung und Kündigung meines Vertrages werden ignoriert. Ich habe bereits zwei Mal per Brief und einmal online gekündigt, jedes Mal erfolglos. Ich habe inzwischen meine Bank angewiesen, sämtliche Abbuchungen von Celeros zu blockieren. Gerade wieder eine vorgemerkte Abbuchung im Juli bemerkt. Der Albtraum will nicht enden. Ich wollte mir die Sache mit dem Anwalt ersparen, glaube aber langsam, es geht nicht mehr anders. Ich hoffe, es gibt nicht auch noch einen negativen Schufa Eintrag, weil ich nicht mehr zahle…

  3. Michael sagt:

    Nein, leider kein Einzelfall.
    Ich war jahrelang zufriedener Kunde. Ich kann mir auch noch nicht erklären, warum es sich dann so wandelte.

  4. Steven sagt:

    Mir ging es ähnlich mit den Mehrfachabbuchungen. Jetzt habe ich das Problem, dass ich noch eine .com-Domain bei Celeros habe, mit welcher ich gern umziehen würde, allerdings erhalte ich weder eine Bestätigung für meine Kündigung noch einen Auth Code. Bei einer .de Domain könnte man das noch über Authinfo2 versuchen hinzubekommen, bei .com geht das nicht. Ich habe sämtliche Mailadressen angeschrieben, das Kontaktformular und Telefon. Keine Reaktion, bis auf die automatische Antwort mit einer Ticketnummer und das wars. Vielleicht hat ja jemanden eine Lösung, wie ich die .com ohne Auth Code umziehen kann?

  5. Jan sagt:

    Ich bin ebenfalls Opfer der Praktiken von Celeros geworden. Habe über längeren Zeitraum meine Kontoauszüge nicht kontrolliert. Durch wiederholte monatliche Abbuchungen der Jahresbeiträge entstand ein Schaden von über 1400 Euro.

    Habe gekündigt und um Rückzahlung gebeten, mit Androhung rechtlicher Schritte und einer 2-Wochen Frist. Keine Reaktion.

    Ich habe mich dann an einen Anwalt gewandt, obwohl ich keine Rechtsschutzversicherung hatte. Der bestätigte, dass bei mir keine Kosten entstehen würden, da mit Ablauf meiner gesetzten Frist Celeros säumig wäre und selbst für die Anwaltskosten aufkommen müsste (Zahlungsfähigkeit vorausgesetzt).

    Der Anwalt hat dann einen strengen Brief an Celeros geschickt, wieder mit Frist und denen "Selbstbedienung" an meinem Konto vorgeworfen. Da auch darauf keine Antwort kam, schlug der Anwalt vor, sofort zu klagen.

    Es ging dann eine Klage ans Amtsgericht Reinbek raus, die mit einem Hinweis auf Versäumnisurteil bestätigt wurde, d.h. Celeros hätte das Verfahren direkt verlieren können, wenn sie sich nicht innerhalb einer Frist gemeldet hätten.

    Da auch darauf keine Reaktion erfolgte, leitete der Anwalt eine Kontopfändung ein. Es gab vor uns noch eine Pfändung einer Sparkasse, die Vorrang hatte, aber mit etwas Geduld haben ich dann das Geld wiederbekommen, Gerichts- und Anwaltkosten wurden mit eingezogen, so dass mir unter dem Strich kein finanzieller Schaden entstanden ist.

    Wäre Celeros aber pleite gewesen, hätte ich die Anwaltskosten selbst tragen müssen, glücklicherweise ist es dazu nicht gekommen.

    Nur leider bucht Celeros munter weiter Geld von meinem Konto ab. Ich widerrufe das momentan noch per Hand, muss aber langsam mal mit der Bank sprechen, damit sie das dauerhaft unterbinden.

    Ein wirklich gruseliger Verein.

  6. Anonym sagt:

    Leider bin ich auch davon betroffen, habe es erst gestern festgestellt, da jetzt im November zum dritten Mal abgebucht wurde. Konnte alle Buchungen vom Oktober und November zurückholen (waren 6 Abbuchungen à 47,88). Ich muss zugeben, dass ich vorher leider nicht genau geschaut habe, denn die Domain habe ich seit Jahren nicht mehr gepflegt. Ursprünglich hatte ich einen Preis von 99 cent pro Monat!! Heute konnte ich wenigstens mich bei celeros einloggen, da es mir erst heute gelungen ist, bei meiner alten email-adresse, die bei celeros hinterlegt ist, das Passwort zurück zu setzen. Somit konnte ich auch bei celeros mir ein neues Passwort schicken lassen. Anhand der Rechnungen, die ich einsehen konnte (die ab Oktober kann ich nicht anzeigen lassen), also die letzte vom September, hab ich gesehen, dass ich nun bis zum Jahr 2065 bezahlt habe!!!! Ich habe auch gleich meine Kontonummer dort rausgenommen und auf Rechnung/Überweisung umgestellt. Somit erledigt sich eine Kündigung, da ich ja für meine restliche Lebenszeit schon bezahlt habe. Und bis dahin wird es wahrscheinlich Celeros nicht mehr geben. Trotzdem werde ich vorsorglich mit meiner Bank sprechen, damit sie eventuelle neue Abbuchungen von celeros direkt abweisen. Bei mir sind jetzt 1771,20 Euro Schaden entstanden. Aber für den Streß mit einem Anwalt habe ich keine Nerven.

  7. P.Blume sagt:

    Auch bei unserem gemeinnütigen Verein wurde von Celeros Geld abgebucht, obwohl wir schon seit 2020 bei einem anderen Anbieter sind. Nachdem auf unsere Schreiben keine Reaktion erfolgte, haben wir eine Anwältin eingeschaltet und Klage eingereicht. Bevor es zum Prozess kam, bekamen wir unser Geld zurück. Eine Klage ist also anhängig. Zumindest im Moment lohnt sich das Klagen also.

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