Verdacht: US-Breitbandanbieter durch chinesische Hacker infiltriert

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)In den USA gab es einen Cyberangriff auf Anbieter von Breitbandnetzwerken. Der Angriff wird mit der chinesischen Regierung in Verbindung gebracht. Die Hacker drangen in das Überwachungssystem diverser Anbieter ein, und konnten Daten über die betreffenden Überwachungsmaßnahmen einsehen.


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Das Wallstreet Journal (WSJ) berichtet in diesem Artikel exklusiv darüber, dass U.S. Abhörsysteme im Visier eines Hacks mit China-Bezug gewesen seien – die chinesische Regierung wird mit dem Cyberangriff in Verbindung gebracht. Konkret wird der Hack der Gruppe "Volt Typon" zugeordnet.

Das WSJ beruft sich auf Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Demnach hatten die Angreifer möglicherweise monatelang oder länger Zugang zu Netzwerkinfrastrukturen, die von US-Behörden für Anfragen zu Kommunikationsdaten verwendet werden (mit anderen Worten ein Abhör- und Überwachungssystem). Die Angreifer konnten wohl auch auf andere Systeme zugreifen, um Daten zum allgemeinerem Internetverkehr auszuleiten.

Betroffen waren die Netzwerke der US-Telefonanbieter Verizon Communications, AT&T und Lumen Technologies. Der Cyberangriff, der lange unbemerkt blieb, wird "als potenziell katastrophaler Sicherheitsverstoß betrachtet". Die chinesische Hackergruppe namens Salt Typhoon hat den erfolgreichen Angriff durchgeführt, mutmaßlich um Informationen zu sammeln.

Zum Hintergrund: Die angegriffenen Überwachungssysteme werden in den USA verwendet, um Informationen über Telekommunikationsdaten von US-Amerikanern im Zusammenhang mit strafrechtlichen und nationalen Sicherheitsuntersuchungen abzufragen. zu kooperieren. Nach Bundesrecht müssen Telekommunikations- und Breitbandunternehmen den Behörden das Abfangen elektronischer Informationen auf richterliche Anordnung hin gestatten. Es konnte nicht festgestellt werden, ob auch Systeme, die die Überwachung ausländischer Nachrichtendienste unterstützen, von dem Angriff betroffen waren.


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Der Vorfall zeigt, dass die von der Politik weltweit geforderte vollständige Überwachung ein Eldorado für Hacker ist – und auch Microsofts Recall, welches gerade in Windows 11 eingeführt wird, dürfte in diese Kategorie fallen. Gelingt Hackern der Zugriff auf die gesammelten Daten, brauchen sie keine Funktionen zur Datenerfassung zu implementieren – es liegt ja alles auf dem Silbertablet zum Abruf bereit.

Ein Insider wird mit der Aussage zitiert, dass der erfolgreiche Cyberangriff von der US-Regierung als historisch bedeutsam und besorgniserregend eingestuft wird. Hochrangige US-Regierungsangehörige warnen seit Jahren vor den wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Auswirkungen der vielseitigen Spionagetätigkeiten Chinas.

Passt zu den Beobachtungen der US-Behörden, dass in jüngster Zeit mutmaßlich Versuche chinesischer Geheimdienstmitarbeiter beobachtet wurden, in kritische US-Infrastrukturnetze wie Wasseraufbereitungsanlagen, Kraftwerke und Flughäfen einzudringen. Die Befürchtung ist, dass es ein Versuch von Hackern ist, sich in der US-KRITIS-Infrastruktur einzunisten, um im Falle eines größeren Konflikts mit den USA Cyberangriffe starten könnten.


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11 Antworten zu Verdacht: US-Breitbandanbieter durch chinesische Hacker infiltriert

  1. mw sagt:

    Ob China oder nicht, es war klar, daß über kurz oder lang, die Schnittstellen kompromittiert werden. Lawful Interception ist einfach ein schlechter Ansatz.

  2. C.Waldt sagt:

    Zitat: Passt zu den Beobachtungen der US-Behörden, dass in jüngster Zeit mutmaßlich Versuche chinesischer Geheimdienstmitarbeiter beobachtet wurden, in kritische US-Infrastrukturnetze wie Wasseraufbereitungsanlagen, Kraftwerke und Flughäfen einzudringen. Die Befürchtung ist, dass es ein Versuch von Hackern ist, sich in der US-KRITIS-Infrastruktur einzunisten, um im Falle eines größeren Konflikts mit den USA Cyberangriffe starten könnten.

    Das heißt, die Chinesen wenden die Strategie des Heimatlandes, das sie abhören an und wollen sie möglicherweise gegen sie einsetzen.
    Okay, ein durchaus interessanter Gedanke die Taktik einer Großmacht gegen sie selbst einzusetzen.
    Mein Mitleid hält sich somit in Grenzen 🥳

    —Grüße—

  3. Karli sagt:

    Nunja. Eine Schnittstelle zu schaffen auf die der Anbieter keine Überwachung oder Logging fahren darf, ist doch ein super Angebot für alle außenstehende. Bei den meisten werden lustige kleine Blackboxen der Ü-Behörden stehen, die "Dinge" tun. Schöner geht's doch gar nicht. Und das für alle Interessenträger.

  4. squat0001 sagt:

    Nicht vergessen, es ist Wahlkampf in den USA. Diese Zuschreibungen war noch nie sehr fundiert
    Und es liest sich halt so viel besser wenn jemand einwm Hacker zum Opfer fällt..

    Kein Wort in den Medien wie denn der Zugang erfolgt ist.. oder wie er entdeckt wurde.

    Wurde nicht ein Azure Masterkey verloren..?

  5. Karl Klammer sagt:

    "potenziell katastrophaler Sicherheitsverstoß"

    klingt so, als hätte "jemand" etwas falsch gemacht, gegen etwas verstoßen …

    Die eigentliche Katastrophe hingegen ist, das (zu viele) Menschen in Führungsfunktionen sich einbilden irgendwie intelligent zu sein! Und da kommen dann eben so katastrophale Sachen bei heraus, wie das Internet in seiner gegebenen Struktur und die Manie ALLES und JEDES irgendwie in dieses verkrüppelte Monstrum (Internet) integrieren zu "müssen". Weil man damit ja Geld für Personal sparen, Betriebsabläufe vereinfachen, beschleunigen und ganz tolle Sachen machen kann … hurra!

    Dummheit ist nicht nur eine nicht auszurottende Eigenschaft von Leuten die sich in besonderer Weise für gebildet halten, sondern breitet sich umgekehrt Proportional zu dem was man Fortschritt nennt aus. Erinnert irgendwie an den Unterschied zwischen Experten und Spezialisten.

    Experten wissen "etwas" über vieles und mit der Zeit weniger über immer mehr, bis sie am Ende Nichts über Alles wissen.

    Spezialisten wissen viel in einigen wenigen Bereichen, mit der Zeit immer mehr über weniger, bis sie letztlich Alles über Nichts wissen.

    Vor allem nicht staatlich operierende Hacker beweisen, das jene, die sich für schlau halten, dann wohl doch nicht ganz so schlau sind wie sie selber von sich glauben…

    Nun – wir sind gerade in der Phase, wo man sich Gedanken über Terraforming auf dem Mars macht, aber nicht mal die Klimakrise auf dem eigenen Planeten gebacken bekommt … wohl deshalb träumt die Elite davon, eines Tages, mit dem Geld der kleinen Leute zum Mars abhauen zu können … der korrupteste und verblödetste Weltenführer lässt sich dort dann vermutlich seine Traum-Villa an den Hängen des Olympus Mons bauen?

    Es sind die einfachen Dinge, aus denen man auf das große Ganze schließen kann. Intelligenz ist relativ … und nicht objektiv messbar. Entscheidend ist, was hinten raus kommt (aus den Hirnen dieser möchtegern -Eliten)… und das war und ist öfters, (meist) "katastrophal" ! (Naturwissenschaften Ausgenommen)

    • Luzifer sagt:

      naja die Klimakrise ist nicht mehr zu stoppen und auch nicht umkehrbar, also muss man eben schauen das man rechtzeitig vorher wegkommt… und du kannst Gift drauf nehmen das du dazu richtig Schotter brauchst oder zu den Dummen gehörst die das aufbauen dürfen! (selber bauen schaffen die Reichen nämlich nicht wirklich)

      • Karl Klammer sagt:

        na das sag' ich ja …

        Man kann sich das Flucht-Szenario vielleicht ähnlich vorstellen wie im Endzeit-Film 2012.

        Allerdings wird es eine Marsbesiedelung nicht geben. Der Planet ist bekanntlich zu klein um eine Atmosphäre zu halten. Und verfügt nicht mehr über das nötige Magnetfeld. Somit ist jedes Gerede über dessen Besiedelung nur das Geschwätz von Halbwissenden Träumern. Schlimm wenn die zig Milliarden in ihrer Phantasie-World verheizen, statt damit gutes auf diesem Planeten zu bewirken.

  6. Anonymous sagt:

    Vor solchen Szenarien wurde schon vor Jahrzehnten gewarnt. Regierungen, welche diese Warnungen ignoriert haben, dürfen nun ihre selbstgekochte Suppe auslöffeln. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

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