Kann man nix machen, ist halt Software, täte Fefe schreiben. In Karlsruhe steht die städtische IT seit Wochenbeginn, weil es einen Konflikt gab. Da weigerte sich diese Software doch einfach, mit dem Betriebssystem zusammen zu arbeiten. In Folge streikten 500 Rechner in der Verwaltung. Da ging nix mehr – auch Versprechen von Tariferhöhungen halfen nicht mehr weiter. Ein Teufelskreis.
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Die Meldung ist mir bereits die Tage von Jens Lange untergekommen (erste Berichte gab es von die neue Welle) – das Ganze liest sich urkomisch.
Die Mitteilung der Stadtverwaltung Karlsruhe ist kurz und knackig: Die Verwaltung sei aktuell nur eingeschränkt erreichbar. Durch eine Fehlfunktion in einem Anwenderprogramm kam es zum Ausfall einer hohen Zahl an Rechnern. Ursache sei kein Angriff von außen, wie das Amt für Informationstechnik und Digitalisierung mitteilt.
Die betroffenen Rechner sind aktuell einfach nicht funktionsfähig. System-Error, ist Software, kann man nix machen. Es heißt von einem Sprecher, es gebe einen Konflikt zwischen einem Anwenderprogramm und dem Betriebssystem. Der Fehler sei unmittelbar diagnostiziert worden, so dass die Instandsetzung der betroffenen Computer bereits beginnen konnte. "Die Stadt Karlsruhe bittet um Verständnis, dass einzelne Dienststellen und Bürgerdienste aktuell nicht im normalen Umfang erreichbar sind."
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Was da genau passiert ist, liegt für mich im Dunkeln – aber vermutlich liege ich richtig, wenn ich Windows 10 oder 11 als Betriebssystem konstatiere. Im Artikel von die neue Welle heißt es, dass die Störung "seit Anfang der Woche" auftritt. Da am 8. Oktober 2024 Patchday bei Microsoft war, postuliere ich mal, dass die Updates zum Wochenende frei gegeben wurden und sich beim Einschalten der Rechner am Montag, den 14. Oktober 2024 installiert haben. Dann haben die Nutzer festgestellt, dass etwas nicht mehr auf Anwendungsebene funktioniert.
Laut dieser Meldung sind rund 500 Rechner betroffen, und die IT versucht diese wieder flott zu machen oder hat das schon erledigt. Hier wundert mich die schiere Zahl – es dürften womöglich alle Rechner in der Stadtverwaltung Karlsruhe sein. Dann wäre es eine Anwendung, die alle Systeme betrifft – also eher kein Fachverfahren. Was bliebe da? Spekulation: Es könnte Office sein – aber es ist typisch, dass da von offizieller Seite nur kryptisch "Ursache schnell identifiziert – ein Konflikt zwischen Betriebssystem und Anwendungsprogramm" in den Raum geworfen wird.
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Staatliche Planwirtschaft, dazu noch in Baden, dazu noch Konflikte – das ruft nach der mediatorischen Sozialarbeiterin. Am Ende war es ein Edge Update :-)
Office denk ich eher nicht, wird eher was auf Verwaltungsebene sein.
Ev. ein ERP System? Edge oder Office hätten wohl nicht solche weitreichenden Folgen?
Also ich habe mal in einer mittelgroßen Kommune gearbeitet. Wenn wir Software ausgerollt haben, dann haben wir das immer in Wellen gemacht, damit genau das nicht passiert, dass so viele Rechner kaputt sind. Ich hätte jetzt gedacht, dass sowas in größeren Umgebungen ebenfalls gemacht wird, da habe ich wohl aber falsch gedacht.
Ohne damit irgendwen oder -etwas rechtfertigen zu wollen, aber die Stadtverwaltung Kassel hat rund 7000 Mitarbeitende. Ich würde vermute, dass die 500 kaputten Rechner womöglich die erste Welle sind.
"[…] Stadtverwaltung Kassel […]"
Was hat "Kassel" denn damit zu tun?
Hier ging's doch um Karlsruhe! 😉
Ich glaube, er wollte andeuten, wie viele Rechner so in einer Stadtverwaltung einer mittleren Stadt in Deutschland werkeln. Mir kamen bereits 500 Rechner viel vor, die 7.000 erscheinen mir unglaublich – aber da zählen wohl auch Bibliotheken, Kindergärten etc. dazu.
Und genau das ist der Punkt den ich anbringen wollte, 500 Rechner für die "erste Welle" ist schon eine sehr große "Test"-Gruppe.
Ups, danke ja. War noch ein wenig früh…
Die Zahlen sind richtig, die Beschriftung ist natürlich falsch.
Sicherlich hat nicht jeder Mitarbeiter einen Rechner, vermutlich ein Großteil aber schon.
Inkompetenz beim Softwarehersteller gepaart mit inkompetenz beim Anwender führt unweigerlich früher oder später zur Katastrophe. Auch in Karlsruhe.
Ich habe gestern von Herrn Mentrup (OB) gehört, die Stadt müsse sparen. Haben sie denn jetzt schon kein Geld mehr für IT Profis?
"Haben sie denn jetzt schon kein Geld mehr für IT Profis?"
Wann hätten Städte/Kommunen das jemals gehabt? Bei dem Gehalt das die zahlen melden sich eher weniger diejenigen, die wirklich was können.
Geld für IT? Wozu braucht man den sowas?
Passiert doch eh nix :)
>> aber es ist typisch, dass da von offizieller Seite nur kryptisch "Ursache schnell identifiziert – ein Konflikt zwischen Betriebssystem und Anwendungsprogramm" in den Raum geworfen wird.
Natürlich. Die Details könnten ja den Bürger beunruhigen, wie wir ja schon mal zu hören bekommen haben.
Kleines Einmaleins: Patches testest man vorher und nicht nachher…
Großes Einmaleins: Alle Rechner sind identisch…
Das ist manchmal der Unterschied zwischen Theorie und Praxis :-)
Alle Rechner identisch, kann nur Wunschdenken sein. Das wir nie passieren.
Test sollte man das natürlich vorher…:)
Also wenn die Rechner ein Image von einem zentralen Server booten kann man schon erreichen, dass die Client-Rechner identisch sind.
Das klappt ganz gut, wenn man diesen überflüssigen Störfaktor "Benutzer" auch noch eliminiert.
Tja, meine Endgeräte sind aber identisch. Nicht immer von der Hardware, aber ganz sicher vom Softwarestand. Könnte aber vielleicht damit zusammen hängen, dass ich alles Spielzeug-Windows über die Jahre rausgeworfen und mit Debian Linux-Clients ersetzt habe. Und auch am Terminalserver ist alles für alle gleich. Wobei da Ausnahmen die Regel bestötigen, wie z.B. ein Solitär für die Geschäftsführung ;-)
https://blog.jakobs.systems/micro/20220921-wiederherstellung-der-perfektion/
In diesem Sinne schönes WE!
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