Saftige Preissteigerungen bei Microsofts Abo-Lizenzen geplant

Kunden, die bei Microsoft Abos für Microsoft 365-Lizenzen gebucht haben, dürfen sich auf teils deutliche Preiserhöhungen einstellen. Das Ganze läuft unter dem netten Begriff des "flexible Billing", und wurde von Microsoft gerade angekündigt. Bei Jahresverträgen mit monatlicher Zahlung wird ein Preisaufschlag von 5 % fällig, und Teams Phone- sowie Power BI-Lizenzen werden ebenfalls teurer. Stichtage sind der 1. Dezember 2024 und der 1. April 2025.


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Flexible billing = es wird teurer

Ich hatte es vorige Woche mitbekommen, beziehungswese Leser haben sogar darauf hingewiesen (das Ganze aber wegen Patchday noch nicht thematisiert). Ich ziehe den Sachverhalt mal kurz in einem Beitrag zusammen.

Flexible billing ...

Zum 12. November 2024 ist bei Microsoft der Techcommunity-Beitrag Flexible billing for Microsoft 365 Copilot, Pricing updates for annual subscriptions & Teams Phone erschienen.

Microsoft 365-Copilot monatlich zahlbar

The Register hatte es die Tage auf BlueSky und im Beitrag Microsoft 365 Copilot goes monthly for a 5% premium and annual commitment angerissen. Microsoft führt ab dem 1. Dezember 2024 eine flexible Abrechnung für Microsoft 365 Copilot ein. Es ist zwar ein Jahresabonnement erforderlich, aber Kunden können die Kosten für das Jahres-Abo verteilen und dann monatlich zahlen. Das ist aber mit einem Preisaufschlag von 5 Prozent verbunden.


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Aufpreise für monatliche Copilot 365-Buchung

Microsofts "Cashflow-Flexibilität" erstreckt sich auch auf andere Produkte, darunter Microsoft 365, Office 365, Windows 365, Dynamics 365 und die Power Platform. Monatliche Abrechnungspläne für Jahresabonnements werden ab dem 1. April 2025 ebenfalls um 5 Prozent angehoben, heißt es im Technet-Artikel.

Microsoft Teams Phone wird teurer

In einem eigenen Absatz gibt Microsoft im Techcommunity-Beitrag an, dass der Abo-Preis für Microsoft Teams Phone sich erhöht. Seit der Einführung von Teams Phone im Jahr 2017 habe dies die Kommunikation für Unternehmen aller Größen neu definiert. Der Preis für diesen Telefondienst seit seit 2017 gleich geblieben.

Um die kontinuierlichen Innovationen widerzuspiegeln, die Microsoft geliefert hat,  hebt das Unternehmen den jährlichen Preis für Abonnements mit jährlicher Laufzeit ab 1. April 2025 an.

  • Für neue und erneuerte Verträge beträgt der Preis für Teams Phone Standard künftig $10 pro Benutzer und Monat ($120 pro Benutzer und Jahr)
  • Teams Phone Standard für Frontline-Mitarbeiter: $5 pro Benutzer, pro Monat ($60 pro Benutzer/Jahr)
  • Teams Phone mit Pay-as-you-go-Anrufen (für Nutzer in UK/CAN): $12 pro Nutzer, pro Monat ($144 pro Nutzer/Jahr)
  • Teams Phone mit Pay-as-you-go-Anrufen (für Nutzer in den USA und allen anderen Servicemärkten): $13 pro Benutzer, pro Monat ($156 pro Benutzer/Jahr)
  • Teams Phone mit Anruftarif (für Kunden in den USA, Großbritannien und Kanada): $17 pro Nutzer und Monat ($204 pro Nutzer und Jahr)
  • Teams Phone mit Anruftarif (für Kunden außerhalb der USA, Großbritanniens und Kanadas): $22 pro Nutzer und Monat ($264 pro Nutzer und Jahr)
  • Teams Phone mit Inlands- und Auslandsgesprächen: 34 $ pro Benutzer, pro Monat (408 $ pro Benutzer/Jahr)

Die oben genannten Preise in US-Dollar gelten bei jährlicher Zahlung – bei monatlicher Zahlung werden 5 % Aufpreis fällig. Die Details sind in der FAQ im Techcommunity-Beitrag Flexible billing for Microsoft 365 Copilot, Pricing updates for annual subscriptions & Teams Phone nachzulesen.

Die Kollegen von heise haben das Ganze in diesem Beitrag aufgegriffen und geben an, dass die Erhöhung des Preises für das Standard-Abo bei Microsoft Teams Phone von derzeit acht auf zehn US-Dollar pro Nutzer im Monat eine Erhöhung von 25 Prozent bedeutet.

Microsoft Power BI-Preise

heise erwähnt, dass die Preise für Microsoft Power BI in den Varianten Pro- und Premium-per-User-Lizenzen (PPU-Lizenzen) ab April 2025 ebenfalls kräftig steigen. Die Microsoft Power BI Pro-Lizenzen kosten dann 14 $ statt 10 US-Dollar pro Monat kosten. Die Power BI Premium-per-User-Lizenzen schlagen sich dann 24 $ statt 20 US-Dollar pro Monat und pro Nutzer nieder. Bei den Power BI Pro-Lizenzen entspricht das einem Anstieg von 40 Prozent, merkt heise an. Die neuen Preise sollen weltweit für alle neuen und bestehenden Kunden gelten.

Die Kollegen von The Register haben die Preissteigerung bei CoPilot im Artikel Microsoft starts boiling the Copilot frog: It's not a soup you want to drink at any price kommentiert. Einfach herrlich die Übersetzung des Titels "Microsoft beginnt, den Copilot-Frosch zu kochen: Das ist keine Suppe, die man um jeden Preis trinken will" bringt es auf den Punkt.

Ergänzung: Gerade noch von einem Leser auf Mastodon erfahren, dass Microsoft die Preise für die "normalen" Microsoft 365-Lizenzen für Unternehmen zum 01.01.2025 um 10% anheben wird.


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25 Antworten zu Saftige Preissteigerungen bei Microsofts Abo-Lizenzen geplant

  1. Anonym sagt:

    Wo ist die Preissteigerung wenn der Preis bei jährlicher Zahlung gleich bleibt und es die monatliche Zahlung vorher nicht gab?
    Ich muss ja nicht auf monatlich umstellen, ergo ändert sich der Preis nicht, oder sehe ich da was falsch?
    Und bei z.B vielen Versicherungen in DE ist monatliche Bezahlung teurer als jährlich, ist also auch nicht ungewöhnlich das Ganze.

    • Foegi sagt:

      Office 365 gab es immer schon jährlich und monatlich. Wer aber bei monatlich bleibt oder von jährlich auf monatlich umstellt zahlt nun 5% mehr.

      • RogerH sagt:

        Nicht ganz, es gibt aktuell drei Abrechnungsvarianten (zumindest im CSP):

        Monatliches Kommittment mit monatlicher Abrechnung
        Jährliches Kommittment mit jährlicher Abrechnung
        Jährliches Kommittment mit monatlicher Abrechnung

        Letzteres wird nun zum nächsten Renewal ungefragt auf Monatlich/Monatlich umgestellt inkl. der 5% Preissteigerung. Und das ist die eigentliche Frechheit, der Kunde resp. der CPS-Partner muss selber aktiv werden und das dann auf Jährlich/Jährlich umstellen, ich verstehe das so, dass es Jährlich/Monatlich so nicht mehr geben wird.

        • Rick sagt:

          als CSP Partner Jahresabos mit monatlicher Zahlung anzubieten ist übrigens eh Selbstmord.

          Denn kann ein Kunde nicht zahlen, zahlt der CSP Partner weitehin an MS bis zum Ende der Vertragslaufzeit.

          Das wurde ja damals mit NCE eingeführt.

          • RogerH sagt:

            Ja, das ist uns (inzwischen auch) bewusst, wir haben aktuell auch nur noch einen Kunde, der so lizenziert ist und den stellen wir dann per nächstem Renewal Date um auf Jährlich/Jährlich mit Vorauszahlung.
            Wenn man bei MS nicht haargenau aufpasst, wird man leider eiskalt abgezogen :-(

  2. Tomas Jakobs sagt:

    Du wirst auf monatlich umgestellt:

    "we will standardize the monthly billing price for all new and renewing annual term subscriptions starting on April 1, 2025"

    ergo wird es teurer, es sei denn:

    "Customers who want to keep their existing pricing may choose to switch from monthly billing to annual billing with upfront payment for their annual term subscription at their renewal date."

    Wer schon die Kontrolle über sein digitales Leben nach Redmond externalisiert hat, wird wohl eher kaum das hier tun.

    • Hansi Meier sagt:

      Nicht vorausschauendes Denken und Handeln gepaart mit Bequemlichkeit und der sich daraus ergebenden "bezahlen in bequemen Monatsraten" Mentälität entspricht doch dem Zeitgeist. MS macht sich das nur zu Nutze. Fünf Prozent zusätzliche Marge für vollständig automatisierte Abläufe ist doch ganz nett.

      Natürlich wäre es schöner gewesen die jährlichen Angebot als Standard zu behalten, aber fakt wird sein, dass die meisten das Angebot dankbar annehmen monatlich zu bezahlen. Was sind schon fünf Prozent. *Schulterzuck*

      Nachvollziehen kann ich das nicht. Zinsen auf der Bank betragen für die wenigsten Firmen 5%. Zudem kommt für die meisten mehr Verwaltungsaufwand hinzu mit all den Rechnungen die verbucht werden müssen. Alles wird überall so ausgereizt und zu Tode optimiert, dass es nicht viel mehr als ein laues Lüftchen braucht um Firmen umzustossen weil die laufenden Kosten durch die ganzen monatlichen Verpflichtungen viel zu hoch sind. Privat kommt man fast nicht mehr aus der Schuldenfalle raus, eine Firma geht hops oder wird übernommen.

      • FriedeFreudeEierkuchen sagt:

        "Nicht vorausschauendes Denken und Handeln gepaart mit Bequemlichkeit und der sich daraus ergebenden "bezahlen in bequemen Monatsraten" Mentälität entspricht doch dem Zeitgeist."
        Wenn wir mal von stark vereinfachenden Pauschalisierungen weg kommen, dann hat nicht jede Firma, Betrieb oder Einrichtung das Geld, um Jahresabrechnungen auf einen Schlag zu bezahlen. Und einen Kredit aufzunehmen, um die monatlichen Kosten zu schultern? Das ist nicht die Realität von vielen kleineren Firmen und Einrichtungen.

        "Alles wird überall so ausgereizt und zu Tode optimiert, dass es nicht viel mehr als ein laues Lüftchen braucht um Firmen umzustossen weil die laufenden Kosten durch die ganzen monatlichen Verpflichtungen viel zu hoch sind."
        Ja, es gibt Firmen die alles sehr ausreizen, weil sie z.B. die Aktionäre bedienen müssen. Aber ich sehe alleine in unserer Firma, dass wir eine Reihe von monatlichen Ausgaben haben, an denen wir nichts drehen können. Tool X, Tool Y, Telefonie, Software-Abos (weil der Kauf noch teurer ist), … Wir können schon rechnen, aber die große Freiheit und die großen Spielräume haben wir nicht mehr.
        Sie vereinfachen alles viel zu sehr.

        • Günter Born sagt:

          Mir ging vor vielen Jahren, als die Enterprise-Abonnements für Windows 10 eingeführt und mehr oder weniger über jährliche Subscriptions erzwungen wurden, der Gedanke durch den Kopf: Was machen die ganzen Firmen, wenn eine Insolvenz ansteht? Meine Frau hat damals bei einer Insolvenzverwaltung gearbeitet – der Insolvenzverwalter darf keinen Gläubiger bevorzugen. Wenn das Geld zur Betriebsfortführung nicht reicht, muss bei allen Gläubigern gekürzt werden. Microsoft schrieb seinerzeit: "Wenn der Kunde die Enterprise-Abos, meist auf Monatsbasis abgerechnet, nicht mehr bezahlt, fällt er von Windows 10 Enterprise auf die Pro-Version, die es als Basis-Lizenz für Enterprise braucht, zurück."

          Keine Ahnung, was das für die Betriebe bedeutet – müsstet ihr als Administratoren besser beurteilen können. Aber mich deuscht, dass meine Überlegungen am grünen Tisch "fern der Praxis" sind – das Thema ist mir jedenfalls nie unter die Augen gekommen.

          PS: Vor meiner "Sause als Schreiberling" habe ich Inhouse zuletzt 15 Ingenieure verantwortet, deren interne Kosten monatlich für das Unternehmen erwirtschaftet werden mussten. In den ca. 8 Jahren im Management habe ich oft genug gesehen, dass kleine Umsatzeinbrüche "die Karre" arg an der Wand vorbei schrammen ließen, weil ich wegen der vorgegebenen Unternehmensstrukturen kein Kapital für diese Dellen anhäufen konnte. War einer der Gründe, warum ich in meiner Zeit als Selbständiger dann keine Firma mit Mitarbeitern mehr gegründet habe. In diesem Kontext staune ich seit 31 Jahren über manches Geschäftskonstrukt da draußen und was "die Leute alles für billiger halten". Aber was weiß ich schon von der Welt.

          • MaxM sagt:

            @Günter Born:
            "Wenn das Geld zur Betriebsfortführung nicht reicht, muss bei allen Gläubigern gekürzt werden."

            Der Insolvenzverwalter hat 1.000 EUR in der Kasse. Ihm liegen vor:
            a) Eine offene Stromrechnung über EUR 1.000. Bei Nichtzahlung: Stromabstellung, Geschäft steht komplett.
            b) Eine offene Kantinenlieferung über EUR 1.000. Bei Nichtzahlung: keine weiteren Lebensmittel-Lieferungen.

            Kann der Insolvenzverwalter nun die 1.000 EUR nur an den Stromlieferant zahlen? Oder muss er tatsächlich je 500 EUR an die beiden Gläubiger zahlen? Der letztere Fall könnte ja bedeuten, dass sowohl Strom- als Kantinenlieferung endet?

          • Tomas Jakobs sagt:

            Das Beispiel hinkt. In der regel hat der bessere Unternehmer zur Risikominimierung und Unternehmensfortführung eine klassische Betriebsaufspaltung oder Holdingkonstruktion vorgenommen. Sprich mindestens eine Handels- und eine Verwaltungs Kapitalgesellschaft, die alle Assets hält. Damit hält man einen Insolvenzverwalter "unter Kontrolle" damit sowas genau nicht passiert.

            Grundsätzlich denke ich jedoch, wer seine elementaren Betriebsabläufe von einem monatlichen Software-Abo abhängig gemacht hat, der sollte bitte sehr auch untergehen.

  3. Ralph D. Kärner sagt:

    Na, das Kraftwerk ist im Unterhalt wohl teurer als gedacht, oder?

  4. Luzifer sagt:

    Was wird nicht teurer? Ist wahrscherinlich schneller aufgezählt ;-P

  5. Anonym sagt:

    Die AKWs für die neuen KI-RZ sind halt teuer.

  6. Gast sagt:

    Nu regt euch mal nicht so auf wegen 5% ;-)

    Meine Hausgeldabrechnung, Preis pro Wärmeeinheit (Heizung/Warmwasser):
    2021: ~7 ct.
    2022: ~12 ct.
    2023: ~18 ct.

  7. Phadda sagt:

    Wann war denn die letzte "große" Preiserhöhung bei MS bzw. für die Produkte? Dann kann man das mal seriös ins Verhältnis setzen bzw. über die letzten Dekaden.
    Ich erspare mir den Wink nach SAP, Oracle, ServiceNow, VMware, HP, Dell, Lenovo und und und :)

  8. ThBock sagt:

    Ihr zahlt das schon!
    Die haben euch doch schon lange am Haken…

    • Gänseblümchen sagt:

      Ich hab 2023 über Amazon Cyberweek für 49€ pro Jahr MS-Family-Lizenzen für 3 Jahre im Vorraus gekauft, ich hab erstmal Ruhe bist Herbst 2026

      • MichaelB sagt:

        ich bin mir nicht sicher, ob man auch im Business-Umfeld bei den MS-Office-Lizenzen auf diese Weise zuschlägt, zumal diese ja meist nur für den privaten Gebrauch sind, aber normale Anwender, sicher auch kleine Teams, kaufen doch schon seit Jahren 12-15 Monate bei Angebotsaktionen für um die 50 Euro. Wer zahlt schon freiwillig die automatische Verlängerung für 99 Euro?

  9. janil sagt:

    Lacht, Überraschung und alle Schafe kauen und kauen und kauen…

  10. Jens sagt:

    Derzeit kommen Mails von Micro$oft mit dem Betreff
    "Preis für Exchange Online (Plan 1) verringert sich bald"
    Als Überschrift steht dann
    "Preis für Exchange Online (Plan 1) erhöht sich am Mittwoch, 4. Dezember 2024"
    während im Text dann wieder steht, dass sich der Preis zum 4.12. verringert.
    Qualitätskontrolle made in Redmond (oder KI)

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