Kleines Update zum Kurznachrichtendienst BlueSky, der seit den Ausrastern von Elon Musk und seinem Kurznachrichtendienst X einen starken Nutzerzustrom erlebt. Die BlueSky-Mitgliederzahl steigt und liegt bei über 21 Millionen. Auch die Zahl der Interaktionen steigt drastisch.
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Wir sind mehr als 21 Millionen
Der Kurznachrichtendienst BlueSky, der eine Alternative zu X darstellt, erlebt derzeit einen steilen Aufstieg. Vor einiger Zeit hatte ich im Beitrag BlueSky hat 9 Millionen Nutzer mitgeteilt, dass 9 Millionen Nutzer auf der Plattform sind. Ist zwar nichts gegen X oder Facebook, aber die Plattform wächst. Die Sperre von X in Brasilien hatte dem Projekt enormen Zuspruch beschert.
Dann kam die US-Präsidentschaftswahl und die Ausraster von X-Besitzer Elon Musk, die Wahl von Donald Trump und die Berufung von Elon Musk zu Trumps Berater zum Abbau von Regierungsstellen. Musk ist nun dazu übergegangen, seine Anhängerschaft auf X auf Behördenvertreter zu hetzen, die er namentlich als Inhaber von abzuschaffenden Stellen benennt, wie ich vor 2 Tagen las. Diese Entwicklungen haben einen sprunghaften Anstieg der Nutzerzahlen auf BlueSky bewirkt – vor zwei Tagen kam mir die Nachricht unter, dass inzwischen mehr als 21 Millionen Nutzer auf der Plattform unterwegs sind.
Vor einem Jahr hatte ich im Blog-Beitrag Absturz von X (Twitter); BlueSky könnte die Alternative werden meine ersten Eindrücke geschildert. Damals stand der Dienst bei 1,3 Millionen Nutzern und ein Zugang war nur auf Einladung möglich. Ich hatte hier im Blog ja einige Hundert Invite Codes für BlueSky unter den Lesern verteilt. Inzwischen ist BlueSky ja seit Februar 2024 für jedermann offen (BlueSky ab sofort für Alle offen).
Auch die Interaktionsrate steigt
Schönes Wachstum bei BlueSky – aber ich musste bisher leider feststellen, dass die Interaktionsrate sowie Zahl und Qualität der Informationen, die mich in meiner Follower-Blase erreichen, immer noch um Lichtjahre unter der Interaktionsrate auf X liegt (von Musk und der extrem rechten Bubble kriege ich nichts mit, da ich ein handverlesenes Publikum an Followern habe, die "Hardcore-Informationen aus dem IT-Bereich" mit mir austauschen).
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Aber die letzten 2 Wochen ist die Interaktionsrate auf BlueSky für mich doch angestiegen – auch wenn ich erst 663 Follower (gegenüber 2.000 auf X) habe. Was mich nervt, sind die doch oft woken oder oft sinnfreien Posts, die dir bei einer Suche vorgesetzt werden. Und die Zahl der toten Accounts ist frustig: Du findest einen Namen, der dir Infos verspricht (weil er auf X guten Content liefert), und dann stellst Du fest, dass da seit Monaten ein Post dümpelt.
Die Financial Times berichtet hier, wie andere US-Medien, dass BlueSky im steilen Aufwind sei, auch was die täglich aktiven Nutzer betreffe. Laut Similarweb ist die App-Nutzung von Bluesky in den USA und im Vereinigten Königreich seit dem Wahltag zur US-Präsidentschaft um fast 300 Prozent auf 3,5 Mio. Nutzer pro Tag gestiegen.
Das geht vor allem auf Kosten von Metas Threads-Dienst. Hatte Threads vor kurzem noch die fünffache aktive Nutzerzahl im Vergleich zu BlueSky, ist dieser Wert nun auf den Faktor 1,5 geschrumpft. Auch bezüglich der App-Downloads schoss BlueSky auf Platz 1, was das Interesse der Leute an der Plattform betrifft.
heise hatte vor einigen Tagen in diesem Artikel einige Informationen zu diesem Thema aufbereitet, als es noch um 20 Millionen Nutzer ging. Einen ganz informativen Beitrag heise, der Wechselwilligen auf BlueSky Hilfestellung gibt, findet sich hier.
Die negativen Aspekte nehmen aber zu
Die steigende Popularität von BlueSky befördert aber auch die Schattenseiten und das Negative an die Oberfläche. Am Rande hatte ich schon mitbekommen, dass im politischen Spektrum rechts eingeordnete Menschen sich auf der Plattform anmelden, was bei Personen, die eher links orientiert zu verorten sind, Unruhe auslöste. Hoffe, dass es nicht zum Gegenseitigen Beharken führt und man das ggf. filtern und ausblenden kann.
Ich musste in den letzten Tagen auch öfters feststellen, dass die Server überlastet waren und man Refreshs benötigte, um Inhalte zu sehen (passiert mich auf X aber auch). The Verge erwähnt so etwas ebenfalls. Das Wachstum muss durch Server-Kapazitäten abgedeckt werden.
Irgendwo las ich, das BlueSky das Opfer von Crypto-Scam (Betrug mit Krypto-Geld) geworden sei. Bei heise hat man das im Artikel Der nächste Bluesky-Rekord: Zehntausende Nutzerbeschwerden thematisiert. Die Trolle, Scammer etc. sind nun auch auf BlueSky. Als ich beim Schreiben des Artikels kurz auf BlueSky geschaut habe, ob ich den Post zu den 21 Millionen Nutzern finde, sprang mich folgende private Nachricht an.
Wenn die wüsste, wie ich morgens ungekämmt und unrasiert vor dem Spiegel stehend aussehe … gut, sie versucht Eitelkeiten für ihre Zwecke auszunutzen. Hab den Account blockiert, den Chat gelöscht und dann die Konversation verlassen. Das geht auf BlueSky, auf X soll ja das Blockieren von Account abgeschafft werden.
Ergänzung: Die Europäische Union (EU) wirft BlueSky vor, die Vorgaben des Digital Service Act (DSA) im Hinblick auf fehlende Moderation zu verletzen, wie Reuters hier berichtet. Laut Bloomberg will BlueSky aber mit der EU kooperieren, um die Anforderungen zu erfüllen und plant, die Zahl der Kontraktoren für eine Moderation von 25 auf 100 zu verhöhen.
Spannende Zeiten für mich
Aktuelles Fazit von meiner Seite: Da entwickelt sich was, aber von der Informationsqualität kann BlueSky (ähnlich wie Mastodon) aktuell bei mir, im Vergleich zu X, noch nicht mithalten. Ich finde es aber extrem spannend, es ist die erste Plattform, wo ich fast von Beginn an dabei war, und wo es nun durch startet.
Mastodon läuft so halbwegs zufriedenstellend – ich finde es teilweise sperrig, da nach Informationen in anderen Gruppen zu suchen. Und Mewe ist irgendwie als Plattform (Facebook-Ersatz) am Sterben.
Bei Googles Plattform Google+ war ich zwar auch von Beginn dabei und begeistert vom dort stattfindenden Austausch. Aber die Plattform ist seit 2019 Geschichte (siehe Bye, bye Google+). Netzwerke wie "Wer kennt wen", für mich als Tech-Blogger eher auch uninteressant, sind ebenfalls lange verschwunden.
Bei Xing habe ich kürzlich mein Benutzerkonto ebenfalls gekündigt, die "Karriere-Plattform" bringt mir nichts mehr, hab ja nicht mehr vor, Bundeskanzler-Kandidat zu werden, und die Anfragen der Head Hunter schwächelten in letzter Zeit ebenfalls ;-).
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Der Satz "Was nervt, sind die doch oft woken oder oft sinnfreien Posts," stößt mir übel auf. "Woke" wird normalerweise nur von rechtsradikalen Kreisen als Schimpfwort genutzt. Mit denen will Günter Born doch sicher nichts zu tun haben.
Ich sehe es wertfrei – aber wenn Du in der Übersicht nur auf Posts stößt, wo jemand mitteilt, er habe dies und jenes gerade auf dem Klo verrichtet, es um die schlimmen Rechtsradikalen Umtriebe auf X geht, dann noch Gendern und Trans-Persönlichkeiten wie eine Monstranz vor sich her getragen werden und alles als "wir wollen die Welt bekehren, wer sich verweigert, ist Rechts" rüber kommt – aber wenig kommt, was mich tangiert, nervt das (und läuft für mich – erst einmal wertfrei – in der Woke-Blase – vieles, was dort geäußert wird, sehe ich als Privatsache, muss man nicht der Welt mitteilen, meine Meinung). Ich war schon drauf und dran, die Aktivitäten auf BlueSky wegen so was einzustellen oder zu reduzieren.
Der Satz ist vollkomen in Ordnung, das woke nervt mich auch sehr inzwischen. Das Framing auf rechtsradikal finde ich persönlich eher fraglich.
Welch eine unsinnige Aussage. Der Begriff "woke" wird vor allem von den Leuten verwendet, denen dieser ganze Quark zum Halse heraus hängt.
Das sind: Neutrale Personen, Personen des linken UND rechten Spektrums. Überhaupt nicht festzumachen, an einer "bösen, verächtlichen" Ausrichtung.
"Woke-Bubble" – Standardbegriff auf sozialen Medien, auch von eher links gerichteten Streanern wie Jay Jay Riddle.
Den Begriff zu verwenden ist noch lange keine Wertung.
Ja, der mehrheitlichen Bevölkerung dieses Planeten geht das krampfhafte "woke"-Getue nebst Genderung unheimlich auf den Senkel.
Und diese Meinungsdiktatur alá "Herr Born, also DAMIT wollen Sie doch ganz sicher nicht in Verbindung gebracht werden" ist, politisch gesehen, so typisch für links-grüne Menschen. Wer Toleranz predigt, sollte diese auch ausleben.
"Und diese Meinungsdiktatur alá "Herr Born, also DAMIT wollen Sie doch ganz sicher nicht in Verbindung gebracht werden" ist, politisch gesehen, so typisch für links-grüne Menschen. Wer Toleranz predigt, sollte diese auch ausleben."
+1
Der User oder Troll "Harry" hat sich doch selbstredend entlarvt – typisch für Leute aus der links-grünen Echokammer.
Unter "rechtsradikal" ging es nicht, rechts alleine wäre zu harmlos gewesen;)
Auch die indirekt geforderte Distanzierung zu etwas, wo nie eine Verbindung bestand ist entlarvend.
Merke: Wenn dich jemand mit seiner Toleranz "vorwarnt", kannst du dir relativ sicher sein, dass diese Person alles anderes als tolerant ist ;)
Wir sollten doch verbal abrüsten – bitte! Ich habe meine Position klar gestellt – und an Hand der Kommentardaten meine ich Harry verorten zu können. Ich kenne daher den Hintergrund von ihm, weiß aber nichts zu seinen politischen, weltanschaulichen Ansichten. Es gibt Menschen, die Begrifflichkeiten sehr eng auslegen – das ist ja auch erst einmal in Ordnung. Er hat auf etwas hingewiesen, was er als kritisch empfindet – ich habe meine Sichtweise erklärt und damit sollte gut sein.
Jetzt bekommen wir hier die gleichen Glaubensdiskussionen, die mich an BlueSky (was den allgemeinen Stream an Tweets, die nichts mit IT-Technik zu tun haben) stört. Muss in einem IT-Blog nicht bis zum Excess ausdiskutiert werden – ich hoffe, auf euer Verständnis. Danke.
Von Wikipedia: "Woke" im ursprünglichen Sinn bedeutet „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen Diskriminierung".
"Zudem wird der Ausdruck woke inzwischen von Konservativen und Rechten als anti-wokeness politisch instrumentalisiert"
Dass der Begriff inzwischen (auch) von Personen verwendet wird, die sich nicht als rechts verstehen, finde ich bedenklich. Denn das bedeutet, dass Rechtsextreme den Diskurs maßgeblich mitbestimmen. Sieht man auch daran, dass menschenverachtende Begriffe wie "Remigration" zunehmend im alltäglichen Sprachgebrauch genutzt werden.
Was die angebliche "Mehrheit" angeht: denen ging in den 1960ern auch die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA "auf den Senkel". Das ist also kein Maßstab dafür, was richtig oder falsch ist.
Ich sehe das genau so wie du. Leider werden Begriffe von der rechten Seite in den Dreck gezogen, und durch die ständige Wiederholung in den Medien entsteht bei vielen Uninformierten eine Art Wahrhaftigkeit, die nicht besteht. Das wird dann leider nicht nur bei Begriffen, sondern auch bei Personen benutzt.
Genau diese Taktik nutzen auch die ganzen Russen-Trolle. Leider sind viele Menschen durch das Internet nicht besser informiert, sondern eher desinformiert.
Einfach ganz unaufgeregt nochmals den ersten Post von Harry und meine Erwiderung lesen. Ich hatte es erklärt – man hätte es mit "ok, so war es gemeint" auf sich beruhen lassen können.
Die Nachbemerkungen sind genau das, was mir das Erlebnis auf BlueSky versaut und warum ich die oben in meinem Text benutzten Begrifflichkeiten verwendete.
Ich nehme die Positionen anderer Personen schlicht zur Kenntnis, manches greife ich auf und überdenke, mit manchem gehe ich nicht konform. Inzwischen versuche ich, meinen Stream auf BlueSky so zu bereinigen, dass Infos dort in meinen Stream rein kommen, die mich interessieren und tangieren. Da ich die Diskussion ab dem jetzigen Punkt nicht mehr als zielführend im Sinne von Erkenntnisgewinn erachte, habe ich die Kommentierung zum Artikel abgeschaltet.
Und ich störe mich an dem Ausdruck "links-grün"!
Aber das hat ja jetzt erst einmal nichts mit dem Thema zu tun und deshalb
schreibe ich auch nicht "mehr". Es würde nur eskalieren!
Aha also einer der Leute die ander Meinung nicht akzeptieren können und dann alles als Totschlagargument in die Rechte Ecke stecken…
Das sind doch in der Politik genau die Leute die die Massen zur Rechten Parteien treiben… wenn ich doch bei andere Meinung gleich rechts bin kann ich ja auch gleich rechts wählen ;-P
Momentan werden genau die Fehler gemacht welche schon 1933 gemacht wurden… nix gelernt aus der Geschichte.
Rechtes Framing zum Aufbau von Druck auf Günter, seine Formulierungen zu überdenken, halte ich für völlig daneben. Du willst darüber noch einmal nachdenken.
Zum topic:
Ich persönlich bin sehr gespannt, wie die Entwicklung von Bluesky weitergeht. Ich habe Dank Dir, Günter, ja schon länger einen Account dort, sah bislang aber nicht wirklich vierl Bewegung. Was allerdings bis jetzt auch von mir so empfunden wird, ist, dass der Großteil der Nutzer doch eher poltisch links zu verorten sind und zumden außer denen, die parallel in den Medien X, Bluesky, Mastodon posten, nicht wirklich viele interessante Accounts auf Bluesky aktiv zu finden sind. Für mich ist da ja doch eher Inhalt in den Sprachen deutsch und englisch interesant; dazu vom Inhalt her eher technische Dinge.
Glückwunsch zu den Mitgliederzahlen. Mich tangiert sowas überhaupt nicht mehr. Alle paar Jahre wird "eine neue Sau" durch das Dorf gejagt. So wie Du, habe auch ich schon viele Dienste miterlebt. Sie kommen, sie gehen… es ist irgendwie immer dasselbe. :-D
„ Das geht auf BlueSky, auf X soll ja das Blockieren von Account abgeschafft werden."
Wie kann man aber auch den Elon sperren wollen … das verträgt der doch mental gar nicht. Da muss was gegen getan werden.
"auf X soll ja das Blockieren von Account abgeschafft werden."
—
Blockieren geht immer noch, aber der Blockierte kann jetzt wieder die Beiträge des Blockierenden sehen.
Interagieren wie antworten, reposten oder Lesezeichen anlegen funktioniert aber weiterhin nicht, wenn blockiert wurde.
Vermutlich hat X die Leseblockade abgeschafft, weil zu viele User die Werbung blockiert hatten.
Der Blockierte konnte Posts des Blockierers immer sehen (im "Privat Window" oder über eine Nitter-Instanz). Bisher konnte der Geblockte sogar auf seinerseits Antworten auf solche Posts antworten, das geht nun nicht mehr.
Insofern ist der Geblockte jetzt schlechter gestellt, als zuvor.
"Wer nicht meiner Meinung ist, ist mein erklärter Feind!" – wohin ist die Menschheit nur geraten?
Kriegerische Zeiten schaffen Männer, friedliche Zeiten schaffen Waschlappen. Der Kreislauf schließt sich und beginnt von vorne.
Ein ganzer Kerl dank Chappi. Danke für die Satire. Bitte aber markieren, sonst denkt noch jemand, Sie meinen das ernst .-)
…der seit den Ausrastern von…
Das ist schon sehr stark "wertend" und damit unnötig auf einem News-Blog….
Ist imho aber nicht anders zu bewerten, sorry.
Womit du dich politisch auch klar positionierst…. sollte man als Leser dann halt auch wissen….
wenn Du das so rauslesen kann, solle es so sein, Schulterzucken, aus der Diskussion bin ich raus
Nun ja, wer hier regelmäßig mitliest, oder sogar auch noch schreibt, der weiß doch, wo der Cheffe hier politisch steht. Also, auf der konservativ-"rechten" Seite wohl eher weniger, das dürfte klar sein … :-) Muss man mit leben (sofern man eine andere politische Einstellung hat) oder sich eben eine andere Quelle suchen … Ich habe damit kein Problem, denn ich suche bewusst das Gegensätzliche, denn nur durch andere Sicht- und Denkweisen kann man sich in seiner Meinung bestärkt sehen, oder hin und wieder sogar vom Gegenteil überzeugt werden. So entsteht eine gesunde Meinungsbildung (was in der eigenen "Blase" eben NICHT möglich ist). Schade ist halt nur immer, dass dies leider – nach meiner Erfahrung – meist nur von der konservativeren Seite her so gesehen wird. Zeigt auch wieder sehr schön dieser Absatz aus dem Artikel:
"Am Rande hatte ich schon mitbekommen, dass im politischen Spektrum rechts eingeordnete Menschen sich auf der Plattform anmelden, was bei Personen, die eher links orientiert zu verorten sind, Unruhe auslöste. Hoffe, dass es nicht zum Gegenseitigen Beharken führt und man das ggf. filtern und ausblenden kann."
Man möchte am liebsten einfach "unter sich bleiben" … Kann man so sehen und tun, aber die Realität außerhalb der eigenen Community bleibt deshalb doch trotzdem bestehen und wird auch zukünftig nicht weg gehen …
Bitte bedenke bei deinem letzten Absatz auch meine Sichtweise. Ich komme als Privatperson in sozialen Netzwerken wie Facebook, X, Mastodon, Mewe, BlueSky schlicht so gut wie nicht vor (mal ein Foto der Super-Tomaten aus meinem Garten oder so ist das höchste der Gefühle).
Ich nutze die Plattformen zur Informationsgewinnung und um interessierte Teilnehmer dieser Plattformen über das zu informieren, was ich in meinen Blogs thematisiere (wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet halt hin). Daher beurteile ich Social Media-Plattformen schlicht als Handwerkzeug nach dem Kriterium "wie gut performen die für meine tägliche Aktivität als Blogger". Da hat BlueSky in der aktuellen Form für mich noch Nachholbedarf – während das kritisch beäugte X mir zielgerichtet die Infos aus meiner Bubble präsentiert, mich aber mit den Inhalten außerhalb der Blase (bisher) in Ruhe lässt. Mastodon liegt in der Mitte dazwischen, und auf Facebook habe ich das Privileg, in manchen Fachforen gerne gesehener Poster zu sein, wo ich da inzwischen auch wertvolles Feedback und Tipps über private Nachrichten bekomme. So läuft halt das Informationsmanagement. Es sind die Leute bzw. deine Kontakte, die zählen, nicht die Plattform als solche. Und die Listen der Follower, Freunde oder wie die Kontakte auf der jeweiligen Plattform genannt werden, sind handverlesen – auf Facebook frage ich beispielsweise definitiv nach, wenn jemand in die Freunde-Liste will und sein Profil nichts her gibt. Hat schon seine (Sicherheits-)Gründe.
Die Tage ging mir durch den Kopf, ich müsste eigentlich einen weiteren Blog aufsetzen, wo ich meine Erfahrungen als Freiberufler und Blogger für die jungen "Influencer" aufbereite (von Steuerfragen, über Technik-Insights, bis hin zu SEO-Binsen oder Social Media-Fallen). Ich handele in Vielem konträr zu dem, was die jeweiligen Gurus empfehlen, habe meine Gründe und bin jetzt 31 Jahre gut damit gefahren.
Ergo sind BlueSky, Facebook, X, Mastodon keine Echo-Kammern für mich, um politischen Ansichten/Einsichten zu streuen oder den Diskurs zu suchen. Bin regelmäßig überrascht, wenn Leute da plötzlich irgend einen Bias in Postings rein interpretieren, den ich nie im Sinn hatte – und würge da nach Möglichkeit auch jegliche Diskussion ab. Das ist mir definitiv zu toxisch und meine Zeit ist mir dazu auch zu schade.
Sehe keine Ausraster von Musk. Ganz im Gegenteil rasten derzeit eine ganze Menge andere Leute aus, insbesondere jetzt nach der Wahl, weil ihre Traumwelt zusammengebrochen ist.
Ich sehe die schon – wenn jemand auf X Behördenmitarbeiter an den Pranger stellt, die seiner Meinung nach überflüssig sind, und namentlich nennt, diverse Politiker und Richter im fernen Ausland bepöbelt, Firmen verklagen will, weil sie keine Werbung schalten, etc. verorte ich das in diese Kategorie.
+1
Aha also einer der Leute die ander Meinung nicht akzeptieren können und dann alles als Totschlagargument in die Rechte Ecke stecken…
Das sind doch in der Politik genau die Leute die die Massen zur Rechten Parteien treiben… wenn ich doch bei andere Meinung gleich rechts bin kann ich ja auch gleich rechts wählen ;-P
Momentan werden genau die Fehler gemacht welche schon 1933 geamcht wurden…
nix gelernt aus der Geschichte.
Und ne Blase wo nur die Eigene Meinung existiert, tja war für eine Demokratie schon immer scheisse!
https://bsky.jazco.dev/stats
"von Musk und der extrem rechten Bubble kriege ich nichts mit, da ich ein handverlesenes Publikum an Followern habe"
Ich bin Follower bei ihnen, komme aber aus der Bubble… bin aber wohl friedlicher als erwartet oder? ;)
Ne Scherz, das ist nicht meine Bubble, aber ich hänge in der Bubble bewusst mit drin und fühle mich durchaus auf X in der Hinsicht gut informiert über das was in der Politik und Gesellschaft so läuft. Das ging vor der Übernahme durch Musk nicht, wobei ich es dennoch für grenzwertig halte, wenn einzelne Milliardäre Kontrolle über wichtige Medien / Kommunikationskanäle haben, aber das ist nun mal kein Alleinstellungsmerkmal von Musk.
"einzelne Milliardäre Kontrolle über wichtige Medien / Kommunikationskanäle haben" ist der Standard, auch in "unsere Demokratie" – siehe Grossverlage oder Privatfernsehen. RND* ist gar im Teilbesitz (23,1 %) einer politischen Partei (SPD).
* Redaktionsnetzwerk Deutschland GmbH, versorgt nach eigenen Angaben mehr als 60 Tageszeitungen mit einer täglichen Gesamtauflage von mehr als 2,3 Millionen Exemplaren und einer Reichweite von rund 6,8 Millionen Lesern am Tag
Das hatte ich ja damit gemeint, dass es kein Alleinstellungsmerkmal ist, aber mittels konkreter Beispiele ist es natürlich anschaulicher. Danke dafür!
Es gibt übrigens eine Bubble aus den letzten Jahren, die auf Twitter praktisch komplett geblockt war und nun wieder halbwegs frei kommunizieren kann und das sind eben keine Rechten oder gar Rechtsextreme.